Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia
Vergleichbare, was ich je gesehen habe, war der Todesspalt, den ein verrückter menschlicher Magier benutzte, um von Midkemia nach Kelewan zu gelangen.«
»Was sind diese Spalte, von denen Ihr sprecht?«, fragte Valko.
»Mach schnell«, bat Nakor. »Wir haben nur noch wenig Zeit.«
»Spalte sind Portale, wenn Ihr so wollt, zwischen Welten. Jene, die ich verstehe, werden mit Hilfe von Magie hergestellt, die ebenso machtvoll wie subtil ist. Aber dieses Portal, das zwischen unseren beiden Ebenen eingesetzt wird, ist das Ergebnis von einer Art Nekromantie, die ich nicht einmal begreifen kann. Es ist mehr wie ein riesiger Tunnel, der gestattet, sich in beide Richtungen zu bewegen, und er wird vom Sterben Eures Volkes gespeist. Ich denke,
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es muss eine Möglichkeit geben, ihn zu schließen, um meine Ebene vor dem Dunklen zu schützen, aber ich werde es erst wissen, wenn ich dieses Portal erreiche. Der Dunkle ist ein aufgeblähtes Geschöpf der Leere, beinahe hirnlos in seiner Gier nach Leben, das es vernichten kann. Das nächste Reich, mein Zuhause, ist viel reicher an Lebensenergie, deshalb versucht dieses Geschöpf, dorthin aufzusteigen, statt seine Macht auf dieser Ebene über die zwölf Welten hinaus auszudehnen.« Beinahe an sich selbst gewandt fügte er hinzu: »Das einzige Geheimnis ist, wie er die Möglichkeiten gefunden hat, unsere Ebene von Eurer aus zu erreichen.« Pug hielt einen Moment inne, dann fuhr er fort:
»Der Schreckenslord sucht einen Weg in meine Welt, und dazu nutzt er den Tod Eurer Leute. Er hat Euer Sterben seit Äonen verschlungen, seine Kraft gestärkt und sich für diese Übersiedlung in meine Welt vorbereitet. Nun benutzt er diese ungeheuerliche Masse an Morden, um sein Portal zwischen unseren Welten zu betreiben, und es ist ihm egal, wenn er dafür jedes Lebewesen auf dieser Welt oder den anderen elf tötet, die in seinem Namen von Karanas beherrscht werden. Er wird das gesamte Volk der Dasati vernichten, wenn das notwendig sein sollte, um die nächste Ebene der Wirklichkeit zu erreichen. Es gibt nichts, was das Schicksal der Zwölf Welten ändern kann, es sei denn, es gelingt uns, den Dunklen zu zerstören.«
Valko sah Bek an, der ein Stück entfernt wartete, den Körper mit orangefarbenem Blut bedeckt, den Blick auf den Durchgang zu den Privatgemächern des TeKarana gerichtet. »Ist er der Gottesmörder?«
»Wenn er es nicht ist, dann weiß ich nicht, wer es sein sollte«, sagte Pug.
»Nein«, warf Nakor ein. »Er ist nicht der Gottesmörder.«
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Aller Augen wandten sich Nakor zu. »Was hast du gesagt?«, fragte Pug erstaunt. »Ich sagte, er ist nicht der Gottesmörder. Bek ist hier, um zu ermöglichen, dass der Gottesmörder den Dunklen vernichtet, aber er ist nicht der Gottesmörder.« »Ich verstehe nicht…«, begann Pug. »Wir haben keine Zeit«, sagte Nakor. »Bek, öffne diese Tür!«
Ralan Bek streckte den Arm aus und nahm den riesigen Griff in die Linke. In der Rechten hielt er sein Schwert, um mit den Dingen fertig werden zu können, die auf der anderen Seite warteten.
Pug konnte das Geräusch von knirschenden Metallriegeln hören, die protestierend kreischten, aber die Bolzen, die sie befestigt hatten, lösten sich unter Beks Einwirkung so leicht, als wären sie nicht da gewesen, und mit erheblich weniger Aufwand, als wenn sie eine Ramme verwendet hätten. Pug war nicht einmal sicher, ob seine Magie die Aufgabe so leicht hätte erledigen können. Auf der anderen Seite wartete ein Dutzend Krieger in alnoy-Rüstung, und wie ein Mann warfen sie sich auf ek. Zwei starben, bevor er auch nur einen vollen Schritt gemacht hatte, ein dritter, als sein zweiter Fuß den Boden berührte.
Nun griffen auch Valko und die anderen Todesritter des Weißen an.
Pug drehte sich und versuchte festzustellen, woher der nächste Angriff wohl kommen würde. Das Chaos an der Tür behinderte einen Moment seine Sicht, als er durch das Gemetzel eilte, während Bek jeden vor ihm niederstreckte und Valkos Männer auf beiden Seiten an ihm vorbei in den Raum stürzten. Ihre Schlachtrufe hallten von der gewölbten Steindecke wider.
Pug wusste, dass er hier auf die mächtigsten Todespriester des Dunklen stoßen würde, denn sie würden bereitstehen, um den TeKarana zu verteidigen. Der Thronsaal war riesig, ein lang gezogenes Oval mit einer Tür an einem Ende, durch die sie gerade hereingekommen waren, einem Dutzend massiver Steinsäulen auf beiden Seiten und am anderen Ende einer Masse
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