Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
Vom Netzwerk:
des Weißen jene Talnoy-Gardisten töteten, die sich nicht auf Bek warfen, um den TeKarana zu schützen. Er holte tief Luft und fuhr fort: »Als wir ihn fanden, schien er ein seltsamer junger Mann zu sein, besessen von einer … Wesenheit, und wir dachten, wir verstünden vielleicht, worum es ging, aber seit wir hierhergekommen sind … ich weiß es nicht. Es ist, als wäre er eine Dasati-Seele in einem Menschenkörper.«
    »Er ist erschreckend«, sagte Valko, ohne auch nur zu bemerken, dass er damit eine für einen Dasati-Todesritter äußerst ungewöhnliche und fremdartige Äußerung machte.
    Pug blickte zurück und sah, dass andere Anhänger des Weißen Bek ebenfalls beobachteten, wie er mit dem Schwert zuschlug, als wäre er ein Riese unter einfachen Menschen. Er wurde verwundet, aber das ignorierte er, und jedes Mal, wenn er zuschlug, fiel ein Talnoy. Rasch begannen die Talnoy mit etwas, das einen Augenblick zuvor noch undenkbar gewesen war: Sie drehten sich um und flohen. Bek verkrüppelte zwei von hinten, bevor sie auch nur einen Schritt tun konnten, dann machte er sich an die Verfolgung der wenigen, die versuchten, sich auf der anderen Seite des Raums zu verteidigen. Mit einem halben Dutzend Schritten war er bei ihnen, und mit der Effektivität eines Metzgers in einem Schlachthaus tötete er sie innerhalb kürzester Zeit. Dann war der Raum still. Todeskrieger des Weißen standen in stummem Staunen darüber, was sie gerade gesehen hatten.
    »Es wird nicht lange so ruhig bleiben«, sagte Valko. »Ganz egal, welche Verwirrung im Palast und in der Stadt herrscht, sobald wir durch diese Tür in die Gemächer des TeKarana eingedrungen sind, wird jeder loyale Talnoy und jeder Todeskrieger des Palastes so schnell kommen, wie 255
    er kann. Wir müssen entschlossen und ohne Zögern handeln.« Er wandte sich seinen Leuten zu, von denen viele kaum mehr stehen konnten, und sagte:
    »Keiner hinter dieser Tür ist unser Freund.«
    Valko sah zu den Todespriestern, die sich ihnen angeschlossen hatten, und erkannte Vater Juwon, einen der Ersten, der bei seiner Ausbildung im Dienst des Weißen geholfen hatte. Er hatte eine hohe Stellung in der Bruderschaft des Dunklen, diente aber dem Weißen und war ein mächtiger Magier. Er kam eilig auf Valko zu und sagte: »Deiner Mutter und deiner Schwester geht es gut.«
    Dann sprach er schnell weiter. »Wir haben den Verräter gefunden, einen Geringeren, der in der Küche arbeitete. Er war eigentlich ein Todespriester und nicht leicht zu töten. Aber die Schwesternschaft der Bluthexen ist intakt und bereit zu dienen, wenn wir ihre Hilfe brauchen.«

    »Wie sieht es im Rest der Stadt aus?«, fragte Pug und ignorierte die seltsame Miene des Hohen Priesters, als ein Geringerer ohne Erlaubnis das Wort ergriff.
    »Das hier ist Pug, ein menschlicher Magier«, erklärte Valko. »Und dieser Geringere dort ist ebenfalls ein menschlicher Magier.« Er zeigte auf Magnus.
    Eine Stimme hinter den Priestern sagte: »Und ich bin auch einer.«
    Sie drehten sich um, und da war Nakor. Der kleine Mann sagte: »Ich meine, ich bin ein Mensch, aber ich bin kein Magier. Ich bin Spieler. Aber ich kenne ein paar Tricks.«
    Die Todespriester schienen nicht so recht zu wissen, was sie von Nakor halten sollten.
    »Wir haben nicht viel Zeit«, warf Pug ein. »Wie sieht es draußen aus?«
    »Der Wahnsinn regiert - es ist schlimmer als alles, was wir je erlebt haben oder aus Studien kennen: Was den Leu
    256
    ten auf diesem Planeten jetzt angetan wird, lässt das Große Ausmerzen, das wir gerade über uns ergehen lassen mussten, aussehen, als wäre es nur ein wenig Unkrautjäten gewesen. Jetzt wird überall auf dieser Welt gemordet, Valko.« Juwon schloss einen Moment die Augen, eine Geste, die Pug sehr menschlich fand, dann sah er den jungen Todeskrieger an. »Während die aufgestellten Armeen geduldig warten, auf die Menschenebene zu ziehen und für den Ruhm des Dunklen eine andere Welt erobern zu können, werden überall Zehntausende von Geringeren abgeschlachtet.«
    »Überall«, sagte ein anderer Todespriester. »Es ist, als wäre kein Lebewesen auf Omadrabar sicher.«
    »So ist es«, sagte Pug. »Ich weiß mehr über das Wesen von Spalten und magischen Portalen als jeder lebende Mensch auf meiner oder der Tsurani-Welt. Dieses Ding, das diesen Planeten und Kelewan miteinander verbindet, ist nichts, was ich je zuvor gespürt hätte. Ich kann nicht sicher sein, bis ich näher herankomme, aber das einzig annähernd

Weitere Kostenlose Bücher