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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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sobald er sah, dass er nicht verhöhnt wurde, griff er mit überraschender Geschwindigkeit zu und hob seine Klinge. Er bewegte sie in einem weiten Kreis und schlug plötzlich nach Beks Kopf. Bek blockierte problemlos mit seinem langen Schwert und schlug dem TeKarana dann mit der anderen Hand hart gegen das Kinn. Die Knie des erschütterten Kriegers wurden wacklig, aber er hielt sein Schwert fest. Seine Beine zitterten, und er begann, auf die Knie zu fallen, aber Bek streckte die linke Hand aus, packte das rechte Handgelenk des TeKarana und verhinderte seinen Zusammenbruch. Beks Griff wurde fester, und dem TeKarana fiel das Schwert aus der plötzlich leblosen Hand. Bek ließ ihn langsam herabsinken, bis er verteidigungslos vor ihm kniete.
    Bek ließ los, und der besiegte Krieger fiel nach hinten, die rechte Hand nutzlos. Die Schmerzen hatten seinen Blick für einen Moment leer werden lassen. Statt vorzutre ten und den TeKarana zu töten, drehte Bek ihm den Rücken zu und ging zu Valko.
    Der TeKarana schüttelte den Kopf, um wieder zu Verstand zu kommen. Er schaute den Rücken des sich zurückziehenden Kriegers an, runzelte die Stirn und griff dann
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    mit der unverletzten Hand nach unten, um seine Waffe aufzuheben. Er packte sein Schwert fest, kam mühsam auf die Beine, sein Ziel der verwundbare Rücken und Hals seines Gegners.
    Bek stand reglos da, dann blickte er hinab auf Valko und sagte: »Tötet ihn.«
    Der TeKarana hob sein Schwert, und gerade, als er die Klinge ganz nach oben bewegt hatte, ging Valko an Bek vorbei und stieß seine Schwertspitze in die Kehle des Herrschers der Zwölf Welten. Mit einer Drehbewegung, die den TeKarana beinahe köpfte, riss er die Klinge wieder heraus.
    »Was ist da gerade passiert?«, fragte Magnus. »Bek hat Valko ein Reich überlassen«, antwortete Hirea.
    Valko musterte die im Raum Anwesenden, und seine Miene ließ darauf schließen, dass ihn das Geschehene ebenso verwirrte wie die anderen, aber er verstand die Bedeutung dieses Augenblicks. Er bückte sich, hob das verzierte Schwert des gefallenen TeKarana auf und ging langsam zum Thron.
    Weniger als eine Minute später rannte eine Kompanie von Talnoy-Wachen in den Thronsaal und fand Hunderte von Todesrittern des Weißen vor, die vor dem Thron knieten, auf dem ein junger Dasati-Lord saß. Zu seinen Füßen lag die Leiche des ehemaligen TeKarana.
    Als der erste Talnoy zögerte, rief Juwon, der das Gewand eines Hohen Priesters von der Bruderschaft Seiner Dunkelheit trug, laut: »Valko!
    TeKarana!«
    Und den Bräuchen der Dasati entsprechend beugten die Talnoy sofort die Knie vor ihrem neuen Herrscher. Keine Frage wurde gestellt, kein Protest erklang, denn im Leben der Dasati wurde der, der seinen Lehnsherrn tötete, 262
    Herrscher. Valko war nun der oberste Herrscher der Zwölf Welten.
    Pug fragte Martuch leise: »Wie lange wird das hier dauern?«
    Der alte Todesritter zuckte die Achseln. »Wer weiß? Wenn es ist, wie Ihr behauptet, und dem Dunklen dieses Reich nicht wichtig ist und er flieht, dann so lange, wie Valko den Kopf auf den Schultern behalten kann. Viele werden glauben, weil er noch jung ist, könnten sie ihn rasch töten, aber es sind auch viele bereit zu sterben, um ihn auf diesem Thron zu halten.« Er zeigte vage in die Richtung des Dunklen Tempels. »Aber wenn der Dunkle einen zahmen Herrscher auf dem Thron braucht, wird Valko sich nur so lange halten können, wie der Dunkle beschäftigt ist. Sobald er hört, dass ein abtrünniger Todesritter seinen Günstling entthront hat, wird jeder Todesritter des Tempels im Reich hierhereilen, um ihn umzubringen. Sie erden den Todespriestern des Dunklen eher gehorchen als dem TeKarana. Selbst wenn wir den Dunklen besiegen können, steht uns vermutlich ein Bürgerkrieg bevor; die ‘rage ist nur, ob es ein langer oder ein kurzer sein wird.« »Kurz?«, fragte Pug.
    »Die einzigen freundlichen Todesritter, die sich nicht bei der großen Musterung befinden und in die Menschenwelt eindringen, sind wir hier. Wenn der Dunkle seiner Streitmacht befiehlt, uns anzugreifen, wird es ein sehr kurzer Bürgerkrieg.«
    Pug nahm an, dass sie etwa tausend Todesritter hatten, eingeschlossen die neu eingetroffenen Talnoy-Gardisten im Saal.
    »Es gibt vielleicht noch ein paar mehr Palastwachen irgendwo, die vor Valko niederknien würden, aber der dunkle hat immer noch etwa zwanzigtausend Todesritter
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    in der Stadt und weitere fünftausend im Schwarzen Tempel«, schloss Martuch.
    Magnus sah

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