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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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werden wir ganz bestimmt nicht, wenn wir weiter hier herumstehen und uns streiten. Ich sage, wir folgen Jims Vorschlag.
    Irgendwann wird der General ein neues Hauptquartier einrichten, und wenn wir einfach der Rückzugslinie folgen, werden wir es früher oder später finden.«
    Da ihnen nichts Besseres einfiel, stimmten die Jungen zu, und sie gingen wieder den Kamm hinauf, von dem sie gerade geflohen waren. Als sie ihn erreichten, hielten sie inne und duckten sich unterhalb der Kammlinie. Sie konnten keine berittenen Dasati mehr hören. Aber die Erfahrung hatte ihnen gezeigt, dass den Dasati-Trupps oft weitere Patrouillen folgten, um nach einem Überfall alle zu erwischen, die sich versteckt hatten.
    Jim wollte gerade den Kopf über die Erhebung strecken, als er etwas hörte. Er hob zur Warnung die Hand und lauschte. Dann erkannte er das Geräusch.
    Jemand summte!
    Er spähte hinüber und sah eine einzelne Gestalt in dem schwarzen Gewand eines Tsurani-Magiers den Weg entlanggehen, und er summte dabei ein Lied.
    »Wer ist das?«, fragte Jim.

    Die anderen spähten ebenfalls hinüber und sahen die Gestalt den Weg entlang verschwinden, und Jommy fragte: »Hat er tatsächlich gesungen?«
    »Gesummt«, korrigierte ihn Jim Dasher. »Laut.«
    »Sollten wir ihm nicht folgen?«, fragte Zane.
    »Nein«, erwiderte Tad. »Wenn er ein Magier ist, kann er auf sich selbst aufpassen, und seht doch, wo er jetzt ist!«
    Tatsächlich näherte er sich dem Rand des »sicheren« Bereichs um den Schwarzen Berg. Wenn er noch näher he
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    ranging, würde er sich schon bald in der Kuppel befinden, wenn sie das nächste Mal größer wurde. Sie beobachteten den Mann in dem schwarzen Gewand, wie er auf dem Weg verschwand, dann schlichen sie über den Kamm und zum Talboden.
    »Als ich das letzte Mal hingesehen habe, bewegten sich die Generäle in diese Richtung«, sagte Jommy und zeigte nach Südosten.
    »Dann gehen wir dorthin«, erwiderte Dasher. »Wisst ihr, ich denke, ich habe wirklich genug von dieser Sache.«
    »Wovon?«, fragte Servan.
    »Vom Krieg?«, spekulierte Tad.
    »Ganz sicher«, antwortete Dasher. »Aber ich meinte diese ganze Sache mit dem Dienst für die Krone.«
    »Na ja, niemand hat dich dazu gezwungen«, meinte Zane.
    »Doch, genau betrachtet gab es jemanden«, informierte ihn Jim.
    »Wer?«, fragte Jommy.
    Dasher zuckte die Achseln. »Ihr habt inzwischen wohl rausgefunden, dass ich nicht nur ein Dieb aus Krondor bin.«
    Jommy lachte, als sie weitergingen und dabei nach umherstreifenden Dasati Ausschau hielten. »Wir haben es kapiert, als du mit königlichen Botschaften für Lord Erik aufgetaucht bist. Normalerweise geben sie so etwas nicht einfach irgendwelchen Taschendieben und Schlägern und sagen ihnen, sie sollen durch den nächsten Spalt zu einem Krieg auf einer anderen Welt spazieren.«
    »Na ja, man könnte wohl sagen, dass mein Großvater mich >ins Familiengeschäftx gebracht hat.«
    »Lass uns nicht weiter raten«, sagte Servan trocken. Er wirkte wenig überzeugt. Er kannte Jim Dasher lange ge
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    nug, um zu wissen, was für ein hervorragender Lügner der junge Mann war.
    »Mein Großvater ist James, Lord Jamison, Herzog von Rillanon.«
    Jommy lachte. »Eine wunderbare Geschichte.«
    »Nein, das meine ich ernst«, sagte Dasher. Er griff nach einem Stein, warf ihn und traf damit einen größeren Stein in einiger Entfernung. »Ich habe genug davon, mein Leben aufs Spiel zu setzen. Und von Schurken, Spielern, Huren und dem ganzen Rest. Ich bin bereit, mich niederzulassen und eine Familie zu gründen.«
    »Du?«, fragte Jommy lachend. »Eine Familie?«

    »Ja«, antwortete Jim und wurde langsam ärgerlich. »Ich habe sogar schon ein Mädchen im Sinn.«
    »Das muss ich hören«, sagte Servan. »Wen in der Aristokratie des Königreichs hat der Enkel des Herzogs denn im Sinn?«
    Die anderen fingen an zu lachen.
    »Wenn ihr es unbedingt wissen müsst«, sagte Jim, »es geht um Lady Michele de Frachette, die Tochter des Grafen von Montagren.«
    Das Lachen hörte auf.
    »Meinst du das ernst? Michele?«, fragte Servan. »Ja, warum?«
    Die vier ehemaligen Universitätsstudenten sahen einander an, und Jommy sagte zu Tad: »Sag du es ihm.«
    »Du solltest es ihm sagen, Jommy.«
    »Nein«, widersprach Jommy. »Ich denke wirklich, du solltest es tun, Tad. Du warst der Erste, der« - er schaute Jim Dasher an - »auf dem Empfang des Königs mit ihr getanzt hat.«
    »Ja«, sagte Tad und warf ihnen einen schiefen Blick zu, »aber du

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