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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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durchgemacht, die kein Mensch je gekannt hatte, und trotz der belebenden Magie, die Banath eingesetzt hatte, fühlte er sich an Herz und Seele erschöpft. Er holte tief Luft und sagte: »Ich weiß. Ich kann nur so viel tun. Ich kann nicht alle retten. Ich mache ein schlichtes Angebot, Kaliane. Innerhalb von zwei Tagen werde ich einen Spalt öffnen.« Er sah sich um und zeigte dann auf eine Lichtung in der Nähe. »Dort. Er wird zu einer Hochlandwiese auf der Welt führen, von der ich gesprochen habe.« Er holte erneut tief Luft. »Die Thun werden auf einen Kontinent ein weites Meer entfernt von allen Menschen gebracht werden, und es wird Jahre, vielleicht Jahrzehnte dauern, bevor menschliche Flüchtlinge und die Thun einander wieder begegnen. Vielleicht werdet ihr bis dahin Frieden mit den Tsurani geschlossen haben. Ich weiß nicht, was die Cho-ja sagen, denn eine andere Person hat sie aufgesucht. Das Hochland, zu dem ich einen Spalt öffnen werde, ist weit entfernt von dort, wo die Tsurani eintreffen werden - ihr könnt sie meiden oder aufsuchen, wie ihr wollt, und entweder Krieg führen oder Frieden schließen, oder ihr könnt hierbleiben und sterben.« Erschöpfung schlich sich in seine Stimme. »Das müsst ihr selbst entscheiden. Ich kann nur so viel tun.«
    »Ich glaube dir«, sagte sie. »Ich werde die Häuptlinge drängen, Boten auszuschicken und die Clans zusammenzurufen.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und blickte auf die Hügel unter ihnen. »Das hier war unser Zuhause seit der Zeit der Goldenen Brücke, Erhabener. Es wird einigen schwerfallen zu gehen.«

    296
    »Einige werden sterben«, sagte Pug. »Einige werden nicht früh genug von der Sache hören, um hierherzukommen, und andere werden zu krank sein, um zu reisen. Einige werden sich weigern zu gehen. Sie werden alle sterben. Es liegt an dir, den Rest zu retten.«
    »Warum tust du das, Magier? Warum kämpfst du darum, so viele zu retten?«
    Pug lachte freudlos. »Wer sonst würde es tun? Es ist mein Los. Und ich tue es, weil es richtig ist, es zu tun.«
    Sie nickte. »Du bist ein guter Mensch, Erhabener. Jetzt geh, und ich werde tun, was ich kann. Werde ich dich wiedersehen?«
    »Das wissen nur die Götter«, antwortete Pug. »Wenn ich das Hochland, in dem ihr leben werdet, besuchen kann, werde ich das tun, aber wenn das nicht geschieht, weißt du, dass es einen guten Grund dafür geben muss.«
    »Geh mit den Göttern«, sagte sie und drehte sich um zu der Halle, um das zu beginnen, was wahrscheinlich eine lange und hitzige Debatte sein würde.
    Pug nahm eine Kugel aus seinem Gewand und setzte sie in Gang, um zur Versammlung zurückzukehren. Im nächsten Moment war er verschwunden.
    Dreiundzwanzig
    Angriff
    Jim warf den Dolch.
    Er duckte sich hinter einen Felsen, als die Klinge einen Dasati-Todesritter ins Gesicht traf und ihn von seinem Varnin stürzen ließ. Er wurde sofort von den anderen Reitern niedergetrampelt, die ihren gefallenen Kameraden ignorierten, als sie durch die Schlucht ritten.
    Jim erreichte einen Vorsprung, wo seine Freunde warteten, und erklärte: »Zeit zu gehen!«
    Jommy, Tad, Zane und Servan brauchte man das nicht zweimal zu sagen. Was vor weniger als einer Stunde noch ein Aufmarschplatz für Truppen gewesen war, die in die Schlacht zogen, und ein Ruheplatz für jene, die sich von der Front zurückzogen, war nun plötzlich selbst Front. Noch vor einer Stunde hatten alle fünf jungen Männer sich um ihre schmerzenden Körper gekümmert, zum ersten Mal in zwei Tagen etwas Vernünftiges gegessen und sich auf eine wohl verdiente Rast gefreut. Nachdem sie gegessen hatten, hatten sie eine schattige Stelle unter einem Wagen gefunden und sich hingelegt. Sie waren inzwischen an die Needra, die sechsbeinigen Lasttiere der Tsurani, ihr ruheloses Schnauben und ihren fremden Geruch gewöhnt. Sie waren 296
    so müde gewesen, dass sie nur ein paar Minuten gebraucht hatten, um einzuschlafen.
    Jim war als Erster erwacht, als er die Schreie hörte. Sie waren nur knapp dem Schicksal entgangen, von Dasati-Todesrittern niedergetrampelt zu werden, und ihren Netzen bloß entkommen, indem sie den felsigen Steinhang hinaufgeklettert waren, der zu einem Kamm führte, der einmal als natürliche Verteidigungsbarriere für Alenburgas linke Flanke gedient hatte. Das einzige Problem war, dass alle anderen im Hauptquartier in die andere Richtung geflohen waren.

    In den letzten zwei Tagen hatten sie sich ununterbrochen zurückgezogen. Der Schwarze

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