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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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Berg wurde ziemlich gleichmäßig größer, und die Tsurani-Magier versuchten, dieses Wachstum einzuschätzen, damit sie jeden Rückzug rechtzeitig vorbereiten konnten.
    Die Taktik der Verteidiger hatte sich geändert. Sie versuchten nicht mehr, eine Invasion der Dasati zurückzuschlagen, sondern wollten den Vormarsch des Feindes so weit wie möglich verlangsamen, um den Flüchtlingen Zeit zu geben, die Sicherheit des nächsten Spalts zu erreichen. Pug hatte an diesem Morgen einen Spalt zwischen Kelewan und der anderen Welt geschaffen, und der Kaiser hatte das entsprechende Edikt erlassen. Magier hatten den Befehl in jeden Teil des Kaiserreichs getragen, und die Bevölkerung sammelte sich.
    Es würde unmöglich sein, alle rechtzeitig durch die Spalte zu bringen, aber sie würden so viele retten wie möglich.
    Nachdem der erste größere Spalt eingerichtet worden war, hatte Pug einen zweiten zu einem fernen Kontinent geschaffen und dann einen Eingang für die Thun. Ein dritter bestand im Hochland der Thuril, und danach hatten andere Magier zweite Spalte zu diesen Orten eingerich
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    tet. Andere Erhabene waren immer noch damit beschäftigt, kleinere Spalte im ganzen Kaiserreich zu installieren, die nahe dem ersten großen Tsurani-Spalt vor der Stadt der Ebene herauskamen. Dieser Ort war ausgewählt worden, weil die Ebene um den Spalt viel Platz bot und sich ein paar Dutzend kleinere Spalte dort öffnen konnten und dennoch Raum blieb für das massive Vordringen von Flüchtlingen, die hier warten konnten, ohne dass sie einander niedertrampelten.
    Das Problem schien darin zu bestehen, genug Spalte zu schaffen, um die neue Welt zu erreichen. Pug war einer der wenigen Magier, die imstande waren, einen solchen Spalt ohne Hilfe herzustellen. Sobald er einen geschaffen hatte, würden andere Spalte in der Nähe ihm naturgemäß zu dem neuen Planeten folgen, und das war gut so, aber zwei oder drei Magier brauchten immer noch vier- oder fünfmal so lange, um die Arbeit zu leisten. Beim letzten Bericht hatte es sieben einsatzbereite Spalte zur neuen Welt gegeben. Aber die jungen Hauptleute hatten belauscht, wie Kaspar bemerkte, nicht einmal siebzig würden genug sein.
    Es war also notwendig, die Dasati zu verlangsamen, die offenbar so viele Gefangene machen wollten wie möglich, um sie zurück zum Schwarzen Berg zu zerren und dort in die Grube zu werfen, wo sie von dem Monstrum auf der Dasati-Welt verschlungen wurden. Niemand wollte daran denken, wie furchtbar die Situation geworden war. Die Tsurani waren der Tradition und ihrem Wesen entsprechend Krieger und konzentrierten sich immer auf das, was vor ihnen lag, aber es gab Schätzungen, dass in den letzten Tagen zwanzig- bis dreißigtausend Tsurani in die Grube gegangen waren. Nach dem, was die jungen Hauptleute gesehen hatten, hielten sie diese Schätzung eher für zu nied

    rig. Die Dasati waren alles andere als dumm; sie passten ihre Strategie und Taktik schnell der Situation an, und nun kamen ihre Überfälle wie aus dem Nichts.
    Es war wahrscheinlich nur Pech, dass dieser letzte sie beinahe direkt zum Tsurani-Hauptquartier geführt hatte.
    Jommy sah sich um, als sie das Donnern der Dasati-Reiter auf der anderen Seite des Kamms hören konnten. »Wo sind wir?«
    »Tad war der Letzte, der die Karte gesehen hat«, sagte Zane. Er schaute seinen Pflegebruder an und fragte: »Wo sind wir?«
    Der schlanke blonde Junge streckte die Hand aus. »Das«, sagte er und zeigte auf den Mittelfinger, »ist der Kamm hinter uns. Dort drüben« - er zeigte auf den Ringfinger -»sind alle anderen hingerannt. Wir müssen von hier nach da gelangen.«
    »Mit ein paar tausend Dasati-Todesrittern zwischen uns«, warf Servan ein.
    »Wartet«, sagte Jim Dasher. »Ich habe eine Idee.«
    »Welche?«, fragte Jommy. Seit er mit Botschaften für Lord Erik eingetroffen war, hatte man Dasher General Alenburgas Stab zugeordnet, und er hatte sich Jommy, Tad, Zane und Servan als »Hauptmann« angeschlossen.
    Er zeigte nach Südwesten. »Die Dasati sind auf dem Weg dorthin.«
    »Ja«, erwiderte Tad.
    »Dann lasst uns dorthin gehen«, sagte er und zeigte nach Nordosten. »Wir durchqueren das Tal, und dann sind wir auf der anderen Seite, wo wir den General und die übrigen einholen können.«
    »Brillante Idee«, sagte Jommy. »Aber übersiehst du da nicht etwas?«
    »Was?«
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    »Alle anderen im Hauptquartier reiten. Sie haben Pferde. Wir nicht. Wir werden sie niemals einholen.«
    »Na ja«, sagte Zane, »das

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