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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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hatte er es schon lange aufgegeben, vernünftige Erklärungen zu suchen. Er wusste, dass alles mit dem Amulett begonnen hatte, das er vor so vielen Jahren gefunden hatte, und den Träumen, die danach ge
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    folgt waren. Er hatte das Ding zweimal weggeworfen und dann Jahre damit verbracht, es wiederzufinden, und einmal glaubte er, es zerstört zu haben, aber dann hatte er die Splitter wiedergefunden und neu zusammengesetzt und dabei ein halbes Dutzend Juweliere umgebracht. Etwas an diesem Amulett…
    Dieser verdammte Pirat namens Bär, dieses mörderische Ungeheuer, hatte es getragen, als er starb, und es war irgendwo im Bitteren Meer verloren gegangen. Er hatte dieses Amulett wirklich haben wollen. Es zu tragen hatte ihm einen ersten Blick darauf gewährt, was möglich war, wie eng miteinander verbunden Tod und Leben waren und dass es keine bessere Quelle der Kraft gab als ein Leben, das in den Tod überging.
    Er hatte das Amulett jedoch nie wiedergefunden und im Meer vor Jahren danach gesucht… Da, jetzt hatten sich seine Gedanken wieder auf Wanderschaft begeben!
    Er war sicher, dass hier eine höhere Macht am Werk war, denn er konnte keine Ruhe geben, wenn er eine Idee hatte, bis er sie zum Abschluss brachte.
    Mehrmals war er von anderen aufgehalten worden, aber irgendwie hatte er es immer überstanden.
    Am Weg sah Varen überall Leichen. Vielleicht fühlte er sich deshalb so gut. Es gab so viel Tod, dass er imstande gewesen war, überall entweichendes Leben einzufangen. Die Dasati waren wie Kinder, wenn es um Todesmagie ging, sehr mächtige Kinder, zugegeben, aber so gut wie nicht imstande, die subtile Seite der Magie zu erkennen, und sie verschwendeten so viel! Aber ihre Verschwendung sonderte zumindest genug Lebenskraft ab, um ihn bis zu dem Punkt zu verjüngen, dass er keinen Wanderstab mehr brauchte - obwohl Wyntakata, wenn man ehrlich sein wollte, wirklich kein besonders brauchbares Exem
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    plar von Wirt war. Sobald Varen einen richtig guten Unterschlupf gefunden hatte, würde er wieder damit anfangen, die Dinge aufzubauen, die er brauchte, um sich einen anderen Körper zu nehmen. Er fragte sich neugierig, was er mit dem Gemetzel anfangen könnte, das diese Fremden veranstalteten.
    Er fragte sich auch, wieso er das Bedürfnis verspürte, zurückzukehren und die Dasati noch einmal aufzusuchen. Sein ursprünglicher Kontakt zu ihnen war eine wunderbare Gelegenheit für ihn gewesen, aber sobald sie ihre erste kleine Kuppel auf dieser Welt eingerichtet hatten und nachdem er ihnen Miranda für ihre Studien zur Verfügung gestellt hatte, waren sie geradezu feindselig gewesen. Er war gegangen, ohne sich zu verabschieden, ziemlich sicher, dass sie sich vorbereiteten, auch ihn zu studieren. Und er war sicher, dass es ihn nicht gerade beliebter gemacht hatte, zwei ihrer Todespriester auf dem Weg nach draußen zu töten.
    Dennoch, seine Zeit mit ihnen war keine vollkommene Verschwendung gewesen, denn er wusste, dass er Todesmagie wirken konnte, von der sie nur träumten. Und jetzt schien es eine gute Zeit, das zu tun, denn eine Dasati-Patrouille kam die Straße entlang auf ihn zugedonnert.
    Er stützte sich auf den Zorn, den er in sich hatte, beschwor einen großen Vorrat der Lebenskraft herauf, die er in der letzten Zeit erworben hatte, und wartete. Zwölf Todesritter ritten auf ihn zu und wurden langsamer, als sie näher kamen, wahrscheinlich, weil sie sich wunderten, wieso hier ein einzelner Mensch stand und auf sie wartete.
    »Hallo«, sagte er in passablem Dasati, das er von den Todespriestern gelernt hatte, mit denen er verhandelt hatte, nachdem er ihrer kleinen Testgestalt begegnet war.
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    Der Anführer zeigte mit dem Schwert auf ihn. »Du beherrschst unsere Sprache?«
    Leso Varen seufzte theatralisch und sagte: »Bei den Göttern, du bist wirklich ein Meister des Offensichtlichen.« Er riss die Hand nach vorn, und ein Dutzend Ranken grüner Energie brach heraus, und jede von ihnen umschlang den Kopf eines Todesritters. Sofort ließen die Ritter die Schwerter fallen, als sie nach oben griffen und an diesen erstickenden Kopfbedeckungen zerrten.
    Innerhalb kürzester Zeit fielen sie aus den Sätteln und wanden sich mit höllischen Schmerzen am Boden, weil ihre Lungen brannten. Varen konnte ihr Leben die Ranken entlangpulsieren spüren, und seine eigene Lebenskraft wuchs. Nur um wirklich gründlich zu sein, tat Varen das Gleiche mit den Varnin und tötete sie alle, indem er das Leben aus ihnen heraussaugte.

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