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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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überquerte den Pfad und plätscherte dann den Hügelhang hinab. James wandte sich an Kendaric. »Tränkt die Pferde und sorgt dafür, dass sie nicht weglaufen. Wir kommen so schnell wie möglich wieder zurück.«
    »Ihr lasst mich hier allein zurück?«, fragte Kendaric entsetzt.
    »Nun, wenn Ihr lieber zum Lager der Goblins gehen wollt… ?«
    »Nein! Es ist nur … so allein …«
    »Sosehr es mich auch schmerzt, das jetzt sagen zu müssen, aber im Augenblick seid Ihr wichtiger als Jazhara oder ich«, sagte James. Er dachte einen Augenblick nach und fuhr dann fort. »Solon, Ihr bleibt auch hier. Wenn wir nicht zurückkommen, geht Ihr nach Müllersruh und holt die Patrouille. Dann geht nach Haldenkopf, hebt das Schiff und holt Euch die Träne.«
    Solon schien kurz davor, irgendwelche Einwände zu erheben, doch dann erkannte er, dass James’ Plan vernünftig war. »In Ordnung, ich werde warten.«
    James und Jazhara arbeiteten sich die Schlucht hinauf.
    Nachdem sie sich vorsichtig ihren Weg durch den engen Eingang gesucht hatten, kamen sie zu einer Stelle, an der die Schlucht scharf nach links abknickte. James spähte vorsichtig um die Ecke. Dann drehte er sich wieder zu Jazhara um, streckte zwei Finger in die Höhe und hauchte:
    »Zwei Wachen.« Sie nickte. Er warf einen Blick zum Rand der Schlucht hinauf und deutete auf eine Stelle knapp hinter Jazhara.
    Sie folgte seinem Blick, sah eine Stelle, an der sie sich festhalten konnte, und nickte zustimmend. Sie hängte sich ihren Stab über den Rücken und kletterte gewandt zum Rand der Schlucht hinauf. James folgte ihr. Als sie oben angekommen waren, flüsterte er ihr ins Ohr: »Ich gehe noch ein bisschen weiter und sehe nach, was da ist. Wenn es eine Möglichkeit gibt, die Wachen zu umgehen, werde ich sie finden. Falls nicht, werden wir es auf der anderen Seite versuchen.«
    »Und was ist, wenn es weder hier noch auf der anderen Seite einen Weg gibt?«, flüsterte sie.
    »Dann müssen wir die Wachen töten und uns beeilen, bevor wir entdeckt werden.«
    Jazharas Reaktion auf diese Möglichkeit stand ihr eindeutig ins Gesicht geschrieben. »Bitte, versucht einen anderen Weg zu finden«, sagte sie.
    James kroch am Rand der Schlucht entlang; er blieb die ganze Zeit geduckt, um die Gefahr zu verringern, entdeckt zu werden. Er kam an dem Knick vorbei und warf einen Blick nach unten, um sich zu vergewissern, dass er nicht ohne weiteres von den Wachen entdeckt werden würde, die auf der anderen Seite der Schlucht aufgestellt waren, aber zu seiner Erleichterung waren die Wachposten nirgends zu sehen.
    James bewegte sich langsam weiter. Der Hang stieg leicht an, als er den Rand erreichte. Unter sich konnte er ein Dutzend Zelte ausmachen; sie wurden von einem besonders großen dominiert, in dem mindestens zwölf Krieger Platz fanden. James kauerte sich einen Augenblick auf die Fersen und wog seine Bedenken gegeneinander ab.
    Die Zelte waren menschlichen Ursprungs. In ihren eigenen Dörfern bauten die Goblins Häuser aus Stöcken und Ästen, doch wenn sie sich auf einem Raubzug oder auf der Jagd befanden, hielten sie sich an Höhlen oder Überhänge.
    Und dann sah James einen Menschen. Hinter den Überfällen der Goblins steckten also menschliche Abtrünnige. Er erwartete halb, dass der Mann das Schwarz der Nachtgreifer tragen würde, und war fast enttäuscht, als er sich dem Feuer näherte und das flackernde Licht enthüllte, dass es sich um einen einfachen Söldner handelte. James dachte einen Moment darüber nach: Söldner und Goblins. Es schien, als wäre Bär auch in die Goblin-Überfälle verwickelt – oder derjenige, der hinter Bär stand …
    Was für James ein Problem darstellte, über das er allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt nachdenken wollte; jetzt musste er sich zunächst einmal darauf konzentrieren, das Kind zu retten.

    Der Söldner trat nach einem Goblin, der widerwillig zur Seite wich, sodass der Mensch nach seinem Messer greifen und sich ein Stück Fleisch von dem Ochsenviertel abschneiden konnte, das an einem Spieß über dem Feuer röstete. Der Mann stieß seinen Dolch geschickt in den Braten, schnitt sich ein Stück ab und verließ danach den Kreis der Goblins wieder, der um das Feuer hockte. James beobachtete ihn dabei, wie er das wohlschmeckende Rindfleisch kaute.
    Dann hörte er das Kind weinen. Ein Strom von Gefühlen, mit denen er nicht gerechnet hatte, begleitete die Erkenntnis, dass das Kind noch immer am Leben war, und ließ in ihm

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