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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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Junker, »aber es wird langsamer werden!
    Versucht, ihm den Kopf abzuschlagen !«
    Kendarics Gesichtsausdruck ließ nicht den geringsten Zweifel daran, wie er über diesen Vorschlag dachte. Er wich zurück, legte mehr Abstand zwischen sich und die Kreatur.
    »Kendaric, Ihr nutzloser Haufen Schweinefutter!«, brüllte Solon. Er kam herbeigerannt und benutzte seinen Kriegshammer, um der Kreatur das Rückgrat zu zerschmettern.
    Kendaric hielt ihm das Schwert hin. »Schlagt Ihr ihm doch den Kopf ab!«
    »Plappernder Esel! Heilige Anordnungen untersagen es mir, Fleisch mit einer Klinge zu zertrennen. Wenn ich es dennoch tue, verliere ich meinen heiligen Status und muss mich ein Jahr lang heiligen Riten unterziehen, muss fasten und meditieren, um geläutert zu werden! Ich habe keine Zeit, ein ganzes Jahr mit solchem Blödsinn zu verschwenden! Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen!«
    Jazhara wandte sich an James. »Ihr hattet Recht. Der Akzent wird stärker, wenn er aufgebracht ist.«
    »Öffnet die Tür!«, rief James. Nathan riss mit einer Hand die Tür weit auf, in der anderen schwang er ein Jagdmesser. »Rein mit Euch!«, rief der Dorfbewohner.
    Kendaric betrat bereits die Hütte, während die anderen noch auf das Gebäude zurannten.
    Urplötzlich hörte James das Geräusch von Schritten hinter sich; er wirbelte herum, schlug mit seiner Klinge zu und schlitzte die Kehle eines Wesens auf, das einmal eine junge Frau gewesen war. Sie stürzte nicht zu Boden, blieb aber lange genug stehen, dass er sich wieder umdrehen und weiterrennen konnte. Solon knallte einer anderen Kreatur seinen Hammer ins Gesicht und rannte dann ebenfalls los.
    Jazhara raste durch die Tür, Solon und James waren ihr dicht auf den Fersen.
    Nathan schlug hinter ihnen die Tür zu und legte den Riegel vor. Dann hob er eines der Bretter auf, die er kurz zuvor entfernt hatte, und rief: »Nun macht schon, wir müssen die Tür mit Brettern vernageln!«
    Solon hob ein weiteres Brett auf und benutzte seinen Kriegshammer, um große Nägel in den Türrahmen zu schlagen. »Das hier wird nicht lange halten, wenn sie zu allem entschlossen sind«, sagte der Mönch.
    »Es wird halten«, erwiderte der Dorfbewohner. »Sie sind hartnäckig, aber dumm, und sie arbeiten auch nicht besonders gut zusammen. Wenn sie es tun würden, wäre ich schon seit vier Nächten tot.«
    James schob sein Rapier zurück in die Scheide und setzte sich auf eine kleine Truhe, die in der Nähe der Feuerstelle stand. Er schaute sich um. Das Gebäude bestand aus einem einzigen Raum, mit einer kleinen Kochecke an der einen Seite. Ein Bett, ein Tisch, eine Kommode und die Truhe, auf der er saß, waren die einzigen Einrichtungsgegenstände.
    Ihr Gastgeber war ein drahtiger Mann in mittleren Jahren, in dessen dunklen Haaren und Bart sich erste graue Strähnen zeigten. Er hatte das wettergegerbte Äußere eines Bauern und die Hände eines Mannes, der sein ganzes Leben lang hart gearbeitet hatte.
    James stieß langsam den Atem aus. »Und jetzt erzählt mir endlich, was hier eigentlich vorgeht«, sagte er.

    »Tja, und dann haben wir gehört, dass auch noch andere Leute verschwunden sind, von den Höfen, die außerhalb des Dorfes hegen. Da oben in den Hügeln gibt es dieses merkwürdige Gehöft und ein paar schöne Wiesen, auf denen manche Leute ihr Vieh grasen lassen oder Sommerweizen anbauen. Ein paar von den Kreaturen, die vorhin angegriffen haben, sind früher einmal die armen Leute gewesen, die dort oben in den Hügeln gelebt haben.
    Es waren keine Menschen aus dem Dorf, aber wir haben sie gekannt, weil sie hier Vorräte gekauft und Waren verkauft haben.« Er schüttelte den Kopf, als hätte er immer noch Probleme, wirklich zu glauben, was er da gerade erzählt hatte.
    James und die anderen hatten dem Bauern mehr als eine Stunde lang zugehört. Und wenn er gelegentlich auch etwas abgeschweift war und manches aus dem Zusammenhang gerissen schien, so hatte sich doch allmählich ein Muster herausgebildet.
    »Lasst es mich noch einmal zusammenfassen«, sagte James. »Jemand oder etwas ist in dieses Gebiet gekommen. Dieses Wesen hat die Dorfgemeinschaft hier mit einem schrecklichen Fluch infiziert, der ganz gewöhnliche Menschen in Bluttrinker verwandelt. Ist das so weit richtig?«
    Der Bauer nickte. »Ja.«
    »Diese Kreaturen ernähren sich vom Blut anderer Wesen«, fuhr James fort, »und verwandeln ihre Opfer auf diese Weise ebenfalls in Bluttrinker.«
    »Vampire«, sagte Jazhara. »Die Geschichten,

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