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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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die es über sie gibt, sind voller Aberglauben.«
    »Aber diese Wesen hier sind ziemlich real«, sagte Kendaric.
    »Ja«, stimmte Solon ihm zu. »Aber Jazhara hat Recht.
    Es gibt Legenden über diese Kreaturen, die nichts mit der Wahrheit zu tun haben; das sind eher fantastische Geschichten, mit denen ungezogene Kinder erschreckt werden sollen.«
    »Dann muss ich wohl ein ungezogenes Kind sein«, sagte Kendaric. In seiner Stimme schwang ein ärgerlicher Tonfall mit. »Denn zumindest ich bin sehr erschreckt.«
    »Der Holzfäller und seine Familie waren also die Ersten hier in der Gegend, die sich in diese Kreaturen verwandelt haben?«, fragte James.
    »Ja«, antwortete Nathan. »Wir sind zu sechst losgezogen, um die Sache zu untersuchen. Nur zwei von uns haben es überlebt. Wir sind auf ungefähr ein Dutzend dieser Kreaturen gestoßen, die bereits auf uns gewartet hatten. Ein paar von ihnen waren die Leute von den nahe gelegenen Höfen, von denen ich vorhin erzählt habe; ein paar andere habe ich nicht gekannt.«
    »Und wer war jetzt der Erste?«, fragte James.
    Nathan schaute sich mit leerem Blick um. »Ich weiß es nicht«, sagte er mit müder Stimme.
    »Ist das denn so wichtig?«, fragte Kendaric.
    »Ja«, erklärte Jazhara. »Denn wie James schon gesagt hat, irgendjemand oder irgendetwas muss diese Plage hierher gebracht haben.«
    »Diese Art von Magie ist von unbeschreiblichem Übel«, meinte Solon.
    James setzte sich auf den Fußboden und lehnte den Rücken an die Wand. »Aber was soll das alles? Warum hat man sich ausgerechnet dieses kleine Dorf hier ausgesucht?«
    »Vielleicht einfach nur deshalb, weil sie es können?«, sagte Kendaric.
    James starrte den Gildenmann an und fragte: »Was meint Ihr damit?«
    Kendaric zuckte die Schultern. »Nun, irgendwo müssen sie ja anfangen. Wenn sie hier genügend Leute zusammen-kriegen, die so … werden wie sie, dann können sie einige von ihnen irgendwo anders hinschicken und … na ja, es ist eine Plage, genau wie Ihr gesagt habt.«
    »Was bedeutet, dass wir dieses Eitergeschwür hier an Ort und Stelle ausdrücken müssen«, sagte Solon.
    James konnte draußen das Schlurfen von Füßen hören.

    »Verschwindet, ihr mörderischen Blutsauger!«, schrie Nathan.
    Von draußen erklangen Stimmen. »Komm mit uns.
    Schließ dich uns an.«
    Jazhara erschauderte. »Ich weiß nicht viel über diese Kreaturen; ich kenne nur ein paar Legenden. Aber ich kann bereits jetzt sagen, dass diese Legenden nur teilweise richtig sind.«
    James warf Nathan einen Blick zu. »Habt Ihr hier etwas zu trinken?«
    »Wasser«, antwortete der Bauer und deutete auf einen großen Krug neben dem Tisch.
    James nahm sich einen Becher und ging zu dem Krug.
    Dabei sagte er zu Jazhara: »Was meint Ihr damit, dass diese ›Legenden nur teilweise richtig‹ sind?«
    »Die Legenden von den Vampiren handeln von gewaltigen, mächtigen Wesen, die Magie einsetzen können«, begann Jazhara, »und die in der Lage sind, ihre Gestalt zu verwandeln und mit Tieren – etwa Ratten und Wölfen – zu sprechen. Die jämmerlichen Kreaturen, denen wir uns hier gegenübersehen, sind zwar alles andere als harmlos, aber wir hätten sie heute Nacht alle zusammen problemlos töten können, wenn wir einen Trupp ausgebildeter Soldaten dabeigehabt hätten.«
    James dachte schweigend über ihre Worte nach, während er sich daran erinnerte, wie er als Junge zusammen mit Prinz Arutha den untoten Anhängern des falschen Moredhel-Propheten Murmandamus gegenübergestanden hatte. »Meine Erfahrung sagt mir, dass Wesen, die man nur mit Mühe töten kann, weit gefährlicher sind, als sie auf den ersten Blick scheinen mögen.«
    »Und außerdem überseht Ihr etwas ganz Offensichtliches«, fügte Nathan an Jazhara gewandt hinzu. »Da draußen sind keine mächtigen Wesen, die Magie einsetzen können. Das waren einmal Bauern und Tagelöhner.«
    »Und das wiederum könnte bedeuten, dass der mächtige Vampir, der Magie einzusetzen weiß, sich irgendwo da draußen herumtreibt«, sagte James. »Und dass er hinter all dem steckt, was hier geschehen ist.«
    »Hm«, stimmte Solon ihm zu. »Der Tempel hat mich alles gelehrt, was er über die Mächte der Dunkelheit weiß.
    Die Bluttrinker sind ein altes, mächtiges Geschlecht des Bösen, das – so sagt man – von einem einzigen verfluchten Magier abstammt, der vor undenklich langer Zeit in einem fernen, unbekannten Land gelebt hat. Niemand weiß, ob diese Geschichte wahr ist, aber in den Chroniken steht

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