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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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senkte ihren Stab, und wieder einmal schoss blendendes Licht aus seiner Spitze. Die Blätter, die auf dem Boden lagen, begannen zu qualmen, als der Lichtblitz hüpfend auf die vier Kreaturen zuschoss. Die Vampire versuchten, sich weiter vorwärts zu bewegen, doch ihre Körper zuckten und zitterten unkontrollierbar.
    »Geht hinein!«, rief Jazhara. »Ich kümmere mich um die hier.«
    James rannte an den zitternden Gestalten vorbei, von denen zwei mittlerweile zu Boden gestürzt waren und dort wie gestrandete Fische zappelten. Er wurde kaum langsamer, sondern hob den rechten Fuß und trat kräftig gegen die Tür, die nach innen aufflog.
    Auf einem Stuhl saß eine Frau. Zuerst hatte es den Anschein, als würde sie sich um ein Kind in einer Korbwiege kümmern, doch als sie sich bei James’ Eindringen umdrehte, wurde klar, dass sie eine Vampirin war. Sie erhob sich zischend von ihrem Stuhl und warf sich mit zu Klauen gekrümmten Fingern und gebleckten Fängen auf James.
    James duckte sich nach einer Seite weg und schlug gegen die Rückseite ihres Beines, durchtrennte ihre Kniesehne. Mit einem Schrei voller Wut und Schmerz stürzte sie zu Boden, und James stach ihr die Klinge in den Nacken. Sein leichtes Rapier traf auf Knochen und wurde seitlich abgelenkt. Das war einer der Augenblicke, in denen er sich eine schwerere Klinge gewünscht hätte.
    Er zog das Rapier aus dem Nacken der Frau und hackte auf ihre ausgestreckten Arme ein. Sie wich vor Schmerzen zurück, krabbelte ein Stück rückwärts und versuchte dann aufzustehen.
    Als es ihr gelungen war, machte James einen Satz nach vorn, trat ihr in den Unterleib und stieß sie so nach draußen. Ihr verwundetes Bein gab unter ihr nach; als sie rückwärts fiel, schlug James mit seiner Fackel zu. Er erwischte den Saum ihres Hemdes mit der Flamme und setzte es in Brand.
    Augenblicke später wälzte sich die Frau am Boden, versuchte die Flammen zu ersticken. James richtete seine Aufmerksamkeit auf das Innere der Hütte. Hier gab es wenig zu sehen; nur einen Tisch, die Korbwiege und einen Eimer, der neben der Feuerstelle stand. Es gab keinen Ort, der sich als Versteck geeignet hätte, keine Kiste oder etwas Vergleichbares, in dem man etwas so Besonderes wie das Seelengefäß des Vampirs hätte verstecken können.
    James trat einen Schritt vorwärts und blickte in die Korbwiege. Er verzog das Gesicht, als er sah, was darin lag: der Leichnam eines Kindes. Es war ganz offensichtlich schon seit einiger Zeit tot. Der kleine Körper war eingesunken, die Haut spannte sich über den zerbrechlichen Knochen. Doch besonders abstoßend war das rote Licht, das von der Leiche ausging.
    James zögerte. Er spürte einen Widerwillen, den kleinen Körper zu berühren. Doch schließlich schob er seinen Abscheu beiseite und berührte den Bauch des Kindes. Er spürte etwas Hartes unter seinen Fingern. Er zog seinen Dolch, holte tief Luft und schnitt dem Kind den Bauch auf.
    Im Innern des Brustkorbs befand sich ein großer rubinroter Stein, der bösartig glühte.
    James musste der Leiche zwei Rippen brechen, um das Objekt herauszuholen. Als er das getan hatte, erreichte Jazhara gerade die Tür. »Sie sind alle tot –« Sie brach bestürzt ab. »Was ist das?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass das Kind das Seelengefäß ist«, sagte James.
    Jazhara starrte das rote Juwel an. »Dann musste das da der Seelenstein sein«, überlegte sie laut. Sie schloss die Augen, murmelte eine Beschwörung und öffnete sie wieder. »In diesem Edelstein steckt eine ganze Menge Magie«, sagte sie. »Und er riecht förmlich nach Bösartigkeit.«
    »Was sollen wir damit tun?«, fragte James.
    »Nehmt ihn mit nach draußen«, sagte Jazhara.
    Sie hörten das Wolfsgeheul immer näher kommen.
    »Beeilt Euch«, drängte sie.
    James folgte ihrem Vorschlag nur zu bereitwillig.
    Als sie beide draußen waren, schaute Jazhara sich um.
    »Da!«, sagte sie und deutete auf den Schuppen des Holzfällers, in dem er sein Werkzeug untergebracht hatte.
    In einer Ecke waren eine kleine Schmiede und ein Blasebalg, die dazu dienten, Werkzeuge zu reparieren und zu schärfen. Sie fand augenblicklich, wonach sie gesucht hatte.
    »Legt den Edelstein auf den Amboss«, wies sie James an.
    James tat, wie ihm geheißen. Jazhara nahm einen kleinen eisernen Hammer von der Werkbank und hob ihn auf. »Wendet Eure Augen ab!«, wies sie ihn an, und James schaute weg.
    Er hörte, wie der Hammer auf den Edelstein krachte, und dann

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