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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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vor Schmerz auf, als die knisternde Energie ihr Fleisch versengte und sie bewegungslos machte.
    James fing an zu rennen. »Wir müssen uns beeilen!«, brüllte er. »Da vorn ist die Gruft!«
    Im Zentrum des kleinen Friedhofs erhob sich ein steinernes Bauwerk, ein kleines Mausoleum mit spitzem Dach, dessen Türen weit offen standen. Im Innern konnten sie mindestens ein halbes Dutzend Marmor-Katafalke erkennen, auf denen steinerne Särge lagen. »Warum können sie ihre Toten nicht verbrennen, wie es sich gehört«, murmelte Kendaric, »und wie es der Rest des Königreichs macht?«
    »Wir sind hier nicht weit weg von Yabon«, sagte Solon.
    »Hier oben ist es immer noch weit verbreitet, die Toten zu begraben.«
    »Dieses eine Mal stimme ich mit Kendaric überein«, sagte Jazhara und senkte dabei ihren Stab, sodass er auf die offene Tür deutete.
    Im Innern der Gruft herrschte ein unheimliches rotes Glühen, in dem man erkennen konnte, wie sich hinter den steinernen Särgen Gestalten bewegten. »Wir werden uns unseren Weg hinein erkämpfen müssen«, sagte James.
    Jazhara ließ einen weiteren Energieblitz los, und mehrere der Kreaturen in der ersten Reihe erstarrten.
    James raste an ihnen vorbei, nur um sich einem stämmigen Mann mit blasser Haut gegenüberzusehen, dessen Augen ein rötliches Licht zu verströmen schienen. Hinter ihm konnte James eine weitere Gestalt ausmachen. Sie war nicht so stämmig, doch sie verströmte eine derartige Macht, dass er wusste, dass er den Meistervampir vor sich hatte.
    »Tötet den da!«, rief James.
    Der Meistervampir lachte. »Du armseliges Kind des Kummers, ich war schon lange tot, noch bevor du überhaupt geboren wurdest!«
    Der stämmige Vampir schlug nach James; seine Finger waren wie Klauen gekrümmt. James versuchte gar nicht erst, den Schlag zu parieren. Stattdessen duckte er sich darunter weg, richtete sich dann wieder auf und trat mit seinem rechten Fuß aus, knallte seinen Stiefel dem Vampir gegen die Brust. Der stämmige Mann wurde nach hinten geschleudert, kam dem Meistervampir in den Weg. James machte einen Satz nach vorn und versuchte, dem näher kommenden Meistervampir die Kniesehne zu durchtren-nen, doch die Kreatur wich mit erstaunlicher Geschwindigkeit zur Seite aus. James verspürte plötzlich Furcht.
    Nichts Lebendes konnte sich so schnell bewegen. James’
    bisherige Erfahrungen mit dem Übernatürlichen waren alles andere als angenehm gewesen, und sein einziger Vorteil in diesen Fällen war eine Kombination aus Instinkt und Geschwindigkeit. Sein Plan war gewesen, den Meistervampir durch Zerschneiden der Sehnen zu lähmen und auf diese Weise hilflos zu machen oder ihn auf andere Art zu verletzen, damit Jazhara ihn mit ihrem mystischen Feuer verbrennen konnte.
    Jetzt bemerkte er jedoch, dass sein Plan so nicht funktionieren würde.
    »Zurück!«, brüllte James. »Wir müssen sie hier drin verbrennen!«
    Solon zerschmetterte einem Vampir den Schädel, und Kendaric schaffte es, einem anderen genug Schaden zuzufügen, um ihn auf Distanz zu halten.
    Jazhara setzte ihren Stab geschickt ein; sie brachte zwei der Kreaturen zum Straucheln, und eine dritte stürzte dann über die beiden. Anschließend war sie damit beschäftigt, mit ihrem Stab Köpfe einzuschlagen; doch die Warnung, die sie zuvor erhalten hatten, entpuppte sich als wahr: Die Kreaturen wurden dadurch zwar langsamer, aber sie wurden nicht endgültig ausgeschaltet.
    Sie zogen sich allmählich zurück, wobei Jazhara und Solon versuchten, einen Weg für James freizuräumen.
    James unterdrückte seine aufsteigende Panik. Er musste vor den beiden langsam näher rückenden Vampiren zurückweichen, und der stämmige Mann war klug genug, sich nicht noch einmal von James zu Fall bringen zu lassen.

    James riskierte einen kurzen Blick über die Schulter nach hinten, was ihn beinahe den Kopf gekostet hätte. Nur indem er mit seinem Rapier zuschlug, schaffte er es, den Vampirlord zurückzudrängen.
    Plötzlich stürmte Solon vorwärts. Er schwang seinen Kriegshammer mit beiden Händen und schmetterte ihn dem stämmigen Vampir gegen die Brust. Der Schlag schleuderte die Kreatur rücklings durch die Luft und gegen ihren Meister.
    Der Vampirlord wurde von den Beinen gerissen, aber erneut sprang er mit übernatürlicher Leichtigkeit und Geschwindigkeit auf, warf den anderen Vampir beiseite, als wäre er eine Puppe. Der stämmige Blutsauger blieb auf dem Fußboden liegen, wand sich in Agonie.
    Der unerwartete Angriff

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