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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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einerseits gewinnt« – sie streckte eine Hand aus –
    , »verliert man andererseits auch wieder.« Sie streckte die andere Hand aus. »Um dem Körper Unsterblichkeit zu verleihen, muss die geistige Essenz irgendwo in der Nähe untergebracht werden. Häufig wird sie von Schutzzaubern geschützt, oder sie ist so gut versteckt, dass sie kaum gefunden werden kann.«
    »Dafür haben wir keine Zeit«, sagte James. »Dieser Vampirlord ist sehr stark. Vielleicht ist er inzwischen schon aus der Gruft entkommen und hat Solon und Kendaric überwältigt.«
    »Und wenn wir Kendaric verlieren …«, sagte Jazhara.
    James nickte grimmig. »Wir hatten keine andere Wahl, wir mussten ihn mit Solon zurücklassen. Aber wir sollten uns beeilen.«
    »Aber wo sollen wir anfangen zu suchen?«, fragte Jazhara. »Könnte sich die geistige Essenz in der Gruft befinden, dort, wo auch der Meistervampir ist?«
    Hilda schüttelte den Kopf. »Das ist unwahrscheinlich.
    Er hat sie zwar wahrscheinlich mitgebracht, aber er hat sie bestimmt an einem sicheren Ort versteckt, als er angekommen ist.«
    »Wo ist er zum ersten Mal gesehen worden?«, fragte James.
    »Bei der Hütte des Holzfällers«, antwortete Hilda.

    »Dann werden wir dort nachsehen«, sagte James. »Wie können wir diese Hütte finden?«
    »Lauft zu Altons Bauernhof und folgt dann der Straße, die sich vor seinem Haus nach Osten wendet. Eine Meile, nachdem ihr am letzten Zaun vorbeigekommen seid, werdet ihr einen Pfad sehen, der in den Wald führt, und nach einer weiteren Meile werdet ihr auf das Heim des Holzfällers stoßen. Seid vorsichtig, denn der Vampirlord hat bestimmt noch andere Verbündete.«
    James schaute sich um. »Es ist jetzt schon fast so dunkel wie in der Nacht. Habt Ihr eine Laterne oder Fackeln?«
    Die alte Frau nickte. »Ich habe Fackeln. Ich hole sie euch.« Sie ging ins Innere ihrer Hütte und kehrte einen Augenblick später mit drei Fackeln zurück. Eine davon brannte, die anderen beiden hielt sie in der Armbeuge.
    »Das sind alle; mehr habe ich nicht.«
    James nahm die brennende Fackel, während Jazhara nach den beiden anderen griff. »Die müssen reichen«, sagte James. »Ich danke Euch für Eure Hilfe, Hilda.«
    »Ihr braucht Euch nicht zu bedanken.«
    »Wenn das alles hier vorbei ist, werde ich zurückkommen und Euch von Stardock erzählen«, sagte Jazhara.
    »Und ich werde Euch zuhören«, sagte die alte Frau.
    James warf ihr einen letzten Blick zu, musterte noch einmal das faltige Gesicht. »Auf Wiedersehen«, sagte er.

    Dann drehte er sich um und rannte los, auf das Dorf zu.
    Jazhara folgte ihm.
    Die alte Frau blickte ihnen hinterher, bis sie außer Sicht waren, dann drehte sie sich um und ging langsam zurück in die Hütte.

    James und Jazhara rannten fast den ganzen Weg; sie machten nur Halt, wenn sie das Gefühl hatten, dass ihnen Gefahr drohte. Sie rannten durch das Dorf und weiter die nach Osten führende Straße entlang; schließlich, als sie den beschriebenen Pfad erreichten, verließen sie die Straße.
    Im Wald herrschte Dunkelheit, als ob Mittag und Mitternacht vertauscht worden wären. Hinzu kam noch, dass es kein Mondlicht gab, das ihren Weg beleuchtete.
    Die Düsternis wirkte sowohl unnatürlich als auch unheilvoll. Der Pfad wurde anscheinend häufig benutzt, aber er war schmal, und James musste den Drang bekämpfen, bei jedem Geräusch zusammenzuzucken.
    Die Tagvögel hatten zu singen aufgehört, doch auch die sanften Rufe ihrer nächtlichen Gegenstücke waren nicht zu vernehmen. Es war unnatürlich windstill, als hätte die Magie, die das Sonnenlicht dämpfte, auch den Wind zum Erliegen gebracht.
    Plötzlich wurde die nächtliche Stille von einem aus einiger Entfernung erklingenden Geheul zerrissen, dem mehrfach auf die gleiche Weise geantwortet wurde.

    »Wölfe!«, sagte James.
    »Beeilt Euch«, rief Jazhara, woraufhin James ein solches Tempo vorlegte, dass sie riskierten, sich auf dem schmalen Pfad zu verletzen.
    Sie wichen Baumstämmen aus und stolperten über den felsigen Untergrund, bis sie schließlich zu einer Lichtung mit einer kleinen Hütte kamen. Aus dem Innern dieser Hütte drang ein roter Lichtschimmer, der durch die Spalten um die Tür und das kleine daneben liegende Fenster sickerte.
    »Da drinnen ist jemand«, sagte James warnend.
    »Da draußen ist jemand«, sagte Jazhara und deutete mit dem Finger auf etwas.
    Vier Gestalten tauchten von hinter der Hütte auf, marschierten entschlossen auf James und Jazhara zu.
    Jazhara

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