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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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noch bevor er überhaupt sein Schwert ziehen konnte, der andere wandte sich James zu, nur um von hinten von William niedergemacht zu werden. James hob die Hand, um seinen Gefährten zu zeigen, dass sie sich still verhalten sollten.
    Vom Eingang her erklangen die Geräusche von surrenden Bogensehnen und zischenden Armbrustbolzen, doch im Wachraum war alles still. James gab William ein Zeichen, die linke Seite der Tür in den Vorderraum zu übernehmen, während er Jazhara anwies, ein paar Schritte hinter ihm zu bleiben. Dann bewegte er sich langsam auf die halb offen stehende Tür zu. Er warf einen Blick hindurch. Ein halbes Dutzend Männer, vier mit Bogen und zwei mit Armbrüsten bewaffnet, hatte sich so im Raum verteilt, dass zwei in der Mitte und zwei jeweils rechts und links davon waren. Geduldig schossen sie auf alles, was sich jenseits des Lochs in der Mauer draußen bewegte. Es schien offensichtlich, dass sie Guruth und seine Männer nur auf Abstand hielten, damit jemand im Innern des Gefängnisses seine Mission erledigen konnte.
    James warf zunächst Jazhara und William einen kurzen Blick zu, dann ließ er ihn zu einer Öffnung im Fußboden wandern, von der aus Stufen hinab zu den unterirdisch gelegenen Zellen führten. Er wusste, dass es im vorderen Raum eine Wendeltreppe gab, die hinauf zu den Schreibzimmern und der Wohnung des Sheriffs führte. Wo war der große Mann hingegangen? Hinauf oder hinunter?
    James kam zu dem Schluss, dass es keine Rolle spielte. Sie würden so oder so Guruth und sein halbes Dutzend Wachen benötigen, um mit dem großen Mann und seinen Leuten fertig zu werden. Also mussten zuerst die sechs Bogenschützen im Vorraum ausgeschaltet werden.
    James hielt drei Finger in die Höhe, doch Jazhara schüttelte nachdrücklich den Kopf. Sie klopfte sich gegen die Brust, zum Zeichen, dass sie die erste Attacke übernehmen wollte. James warf William einen Blick zu, der jedoch nur die Schultern zuckte. Daraufhin wandte er sich wieder Jazhara zu und nickte.
    Sie trat vor, hob die rechte Hand hoch über den Kopf, während sie mit der Linken ihren Stab umklammerte.
    Wieder stellten sich die Härchen auf James’ Armen auf, als sich Magie zusammenballte. Ein goldenes Licht hüllte die Magierin ein, begleitet von einem schwachen, zischenden Geräusch, und dann verschmolz das Licht in ihrer Hand zu einer Kugel. Sie warf die Kugel, als wäre sie ein großer Ball, in hohem Bogen in den Vorraum, wo sie zwischen dem mittleren Paar Bogenschützen landete. Die Männer ließen unverzüglich die Waffen fallen und zuckten in wilden Krämpfen. Die zwei Männer, die rechts und links davon waren, waren zwar ebenfalls von der Magie betroffen, aber sie hielten ihre Waffen fest, und es gelang ihnen, fast unverzüglich wieder die Kontrolle über ihre Bewegungen zurückzugewinnen. Die beiden Armbrust-schützen – die jeweils ganz außen lagen – waren überhaupt nicht betroffen. Zum Glück für William hatte der Mann, auf den er losstürmte, gerade einen Bolzen abgeschossen und war noch damit beschäftigt, seine Waffe neu zu laden.
    Der andere Mann drehte sich um und schoss hektisch, doch der Bolzen prallte weit über James’ Kopf an die Wand. Plötzlich veränderte sich die Lage. Die Bogenschützen ließen ihre Bögen fallen und zogen Dolche, denn auf diese kurze Entfernung waren Schusswaffen sinnlos. James’ erster Gegner sank bereits verwundet zu Boden, noch bevor sein Kumpan den Dolch aus dem Gürtel gezogen hatte. Williams großes Schwert wirkte bedrohlich genug, dass einer der Söldner seine Armbrust wegwarf und versuchte, mit einem Satz über den Tisch zu springen und durch das klaffende Loch in der Mauer zu verschwinden.
    Als Hauptmann Guruth und seine Männer von draußen sahen, dass ein Feind zu fliehen versuchte, eilten sie schnell nach vorn, und der Mann war binnen weniger Augenblicke überwältigt. Im Innern ließen sich die anderen auf die Knie fallen und hoben die Hände, das allgemeine Zeichen der Söldner, wenn sie sich ergeben wollten.
    Guruth bedeutete zweien seiner sechs Männer, dass sie die Gefangenen bewachen sollten. Dann wandte er sich an James. »Es müssen noch mehr hier sein als nur diese sechs.
    Ich werde mit meinen Männern das Untergeschoss durchsuchen; ihr drei solltet vielleicht oben nachsehen.«

    James nickte. »Wer musste denn jetzt eigentlich dort oben sein?«
    »Nur die Burschen, die oben schlafen, bis die mittlere Wachschicht beginnt, und ein Schreiber namens Dennison.
    Der

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