Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
Vom Netzwerk:
Eingang der Schänke. Wenn die Eindringlinge nach Talias Vater Lucas gesucht hatten, war das der Weg, den der alte Mann genommen haben würde.
    »Warte, William«, sagte er. »Der Prinz wird mir den Kopf abreißen, wenn ich dich alleine losziehen lasse. Du wirst deine Rache bekommen, und wir werden an deiner Seite sein. Aber jetzt erzähle uns erst einmal, was passiert ist.«
    William zögerte einen Augenblick, bevor er zu sprechen begann. »Also gut. Martin und ich hatten gerade unsere Schicht beendet. Wir sind hierher gegangen, um noch etwas zu trinken, wie wir es immer machen, und dann haben wir sie aus dem Gebäude rennen sehen. Ein halbes Dutzend, und der riesenhafte Bastard vorneweg. Martin hat versucht, sie aufzuhalten, und sie haben uns angegriffen, ohne auch nur ein einziges Wort zu verlieren. Wenn ihr nicht vorbeigekommen wärt, würde ich jetzt bestimmt neben Martin liegen.« Er deutete auf den toten Soldaten.
    James betrachtete das Gemetzel genauer. Sie hatten nicht nur Talia getötet, sondern auch alle anderen, die sich in der Schänke aufgehalten hatten. Das andere Schankmädchen, Susan de Bennet, lag ausgestreckt in einer Ecke auf dem Fußboden; ihr war anscheinend mit einem einzigen Hieb der Kopf abgeschlagen worden. Ihre roten Locken breiteten sich um ihren Kopf aus, der einen Fuß von ihrem Körper entfernt lag, und ihre blauen Augen waren noch immer gleichermaßen entsetzt wie erstaunt weit aufgerissen. Auch die anderen Stammgäste waren förmlich in Stücke gehackt worden.
    »Warum?«, fragte sich James laut. »Warum sind sie hier eingedrungen und haben alle getötet, die sie zu Gesicht bekommen haben?« Er warf William einen Blick zu. »Hat der große Mann Lucas verfolgt?«
    »Nein. Ein paar andere Männer sind durch die Hintertür raus. Als die fünf Mörder mich im Innern der Schenke festgenagelt hatten, sind der große Scheißkerl und ein paar andere die Straße entlanggerannt.«
    »Hast du irgendeine Idee, wo sie sich hingewandt haben könnten?«, fragte James.
    Bevor William antworten konnte, wurde die Nacht vom Dröhnen einer donnernden Explosion zerrissen, die das Gebäude erzittern ließ. James war der Erste, der zur Tür hinausstürmte, dicht gefolgt von Jazhara und William. Im Westen wuchs eine Fontäne aus grünen Flammen in den Nachthimmel, und Felsstücke flogen durch die Luft. Als das Geräusch der Explosion abebbte, begannen die Felsbrocken herabzuregnen. James und seine Begleiter duckten sich unter das überstehende Dachgesims und warteten.
    Als klar war, dass keine weiteren Felsbrocken mehr zu erwarten waren, sagte William: »Hört!«
    Aus einiger Entfernung konnten sie Waffengeklirr und die Rufe von Männern hören. Sie rannten in die Richtung, aus der der Lärm kam, und bogen um eine Ecke in eine Straße, die sie zum Stadtgefängnis bringen würde.
    Während sie auf das Gefängnis zurannten, zerriss eine weitere Explosion die Nacht, und sie wurden zu Boden geschleudert. Erneut erhob sich ein Turm aus grünem Feuer in die Dunkelheit, und James schrie: »Sucht euch Deckung!«
    Wieder schmiegten sie sich an die Wand eines Gebäudes, als weitere Felsbrocken auf sie herabregneten.
    »Was ist das?«, schrie William. »Queganisches Feuer?«
    James schüttelte den Kopf. »Das Queganische Feuer, das ich gesehen habe, war niemals grün.«
    »Ich glaube, ich weiß, was es ist«, sagte Jazhara.
    »Wollt Ihr Euer Wissen vielleicht mit uns teilen?«, fragte James.
    »Nein«, antwortete sie. »Noch nicht.«

    Als das Geprassel der herabfallenden Steine aufgehört hatte, sprang James auf, und sie rannten weiter dem Gefängnis entgegen. Sie kamen an eine Kreuzung mit zwei anderen Straßen und rannten nach links. Nach kurzer Zeit kamen sie an eine weitere Kreuzung, und von dort aus konnten sie das Gefängnis sehen – oder besser das, was noch davon übrig war. Dort, wo früher die hölzerne Tür gewesen war, klaffte ein gewaltiges Loch in der Mauer, im Innern konnte man einige Flammen sehen, und aus der Öffnung drang Rauch. Ganz in der Nähe diente ein umgestürzter Wagen als Deckung für zwei Wachen und Hauptmann Guruth, den Kommandanten der Stadtwache.
    James, William und Jazhara näherten sich dem Wagen in geduckter Haltung, wobei sie darauf achteten, dass er sich immer zwischen ihnen und der Öffnung befand, denn von dort kamen Armbrustbolzen und Pfeile geflogen, die auf die Männer hinter dem Wagen abgeschossen wurden.
    Hauptmann Guruth warf einen Blick über die Schulter zurück und gab

Weitere Kostenlose Bücher