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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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hatten, aber sie waren am Leben. Hustend brach James auf den Pflastersteinen zusammen.
    Zwei Frauen kümmerten sich um die verletzten, erschreckten Kinder, während Jazhara sich neben James kniete und seine Verbrennungen untersuchte. »Es ist nichts Ernstes«, lautete ihr Urteil.

    James starrte sie aus tränenden Augen an und sagte: »Ihr habt gut reden. Es schmerzt höllisch.«
    Jazhara nahm ein kleines Töpfchen aus ihrer Gürteltasche und sagte: »Dies wird Euch die Schmerzen nehmen, bis wir Euch zu einem Heiler oder einem Priester bringen können.«
    Sie trug sanft eine Salbe auf die Verbrennungen auf, und die Schmerzen ließen tatsächlich nach. »Was ist das für eine Salbe?«, fragte James.
    »Sie wird aus einer Wüstenpflanze hergestellt, die in der Jal-Pur wächst. Mein Volk benutzt diese Salbe bei Verbrennungen und Schnittwunden. Sie hindert die Wunden daran, zu eitern, sodass sie in Ruhe heilen können.«
    James stand auf und schaute in Richtung des Stadttors.
    »Ist er weg?«
    »Ich fürchte, ja. Schau her!«, sagte William und deutete zur anderen Straßenseite, wo Mitglieder der Stadtwache die Bürger vom Feuer wegdrängten, sodass eine Kette von Männern mit Eimern beginnen konnte, die umstehenden Gebäude zu nässen. Es war klar, dass das Waisenhaus nicht mehr zu retten war, aber der Rest des Viertels konnte vielleicht gerettet werden. William klang niedergeschlagen. »Diese Männer dort gehören zur Torwache.
    Ich nehme an, dass der Mörder einfach durch das Stadttor nach draußen gelaufen ist.«

    »Was ist das nur für ein Ungeheuer, das ein Waisenhaus einfach nur deshalb in Brand steckt, um für Ablenkung zu sorgen?«, fragte Jazhara.
    »Die gleiche Art von Ungeheuer, die bei Sonnenuntergang in ein Gefängnis einbricht«, erwiderte James. Er hustete noch einmal, dann fuhr er fort: »Lasst uns zurückgehen und nachsehen, ob wir herausfinden können, hinter wem er her war.« Und mit diesen Worten machte er sich auf den Rückweg zum Gefängnis.

    Mittlerweile waren Soldaten vom Palast eingetroffen, um die überlebenden Stadtwachen beim Gefängnis zu unterstützen. James hatte gerade erfahren, dass Sheriff Wilfred Means getötet worden war – genau wie fast alle seine Männer, von denen nur sechs überlebt hatten, Jonathan, der Sohn des Sheriffs, stand im Hauptraum und betrachtete die Verwüstung. James hatte den jungen Mann vor kurzem rekrutiert, damit er an dem gerade im Entstehen begriffenen Spionage-Netzwerk des Prinzen mitarbeitete. Der Junker legte Jonathan eine Hand auf die Schulter. »Es tut mir Leid, was mit Eurem Vater passiert ist. Er und ich sind zwar nicht unbedingt Freunde gewesen, aber ich habe ihn immer als einen ehrlichen Mann voller Loyalität und Diensteifer geachtet.«
    Jonathan war sehr blass. Er konnte nur nicken. Nach einigen Augenblicken bekam er seine Gefühle wieder unter Kontrolle und sagte leise: »Ich danke Euch.«

    James nickte. »In der nächsten Zeit ist es an Euch und den anderen Wachtmeistern, Hauptmann Guruth Bericht zu erstatten. Arutha wird etwas Zeit brauchen, ehe er einen neuen Sheriff ernennen kann, daher wird die Stadtwache einige Zeit lang unterbesetzt sein.«
    »Kann ich jetzt erst einmal nach Hause gehen?«, fragte Jonathan. »Ich muss es meiner Mutter sagen.«
    »Ja, natürlich«, antwortete James. »Geht zu Eurer Mutter.« Und mit diesen Worten schickte er den jungen Mann weg. Jonathan war trotz seiner Jugend ein fähiger Mann, aber James bezweifelte, dass Arutha ihn befördern und ihm das Amt seines Vaters übertragen würde.
    Außerdem würde es James’ Plänen überhaupt nichts nützen, wenn Jonathan nur noch hinter einem Schreibtisch hockte. Schulterzuckend schob James diese Gedanken fürs Erste beiseite und machte sich auf die Suche nach Guruth.
    Der Hauptmann gab den Arbeitern und Soldaten Anweisungen, die bereits damit begannen, das Gefängnis wieder instand zu setzen. »Ihr habt ihn wohl nicht erwischt?«, fragte er, als er James und die anderen sah.
    James hielt einen seiner verbrannten Arme in die Höhe und sagte: »Der Bastard hat das Waisenhaus angezündet.
    Zur Ablenkung.«
    Guruth schüttelte den Kopf. »Das ist eine scheußliche Sache.« Er deutete mit einem Kopfnicken auf die Stufen, die zu den Zellen im Untergeschoss führten. »Ihr solltet Euch ansehen, was er da unten getan hat. Mit dem Kerl möchte ich wirklich keinen Ärger haben.«

    James führte die anderen die Stufen hinunter. Das Gefängnis war ein Ort, wo kleinere Kriminelle

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