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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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Aruthas Begnadigung erkaufen wollte.«
    »Glaubt Ihr, dass er Lucas den Schlüssel gestohlen hat?«, fragte Jazhara.
    »Nein, ich nehme an, dass beide da mit drinhängen.
    Knutes Mörder wollte wissen, wo ›es‹ ist. Ich wette, mit
    ›es‹ ist dieser Schatz gemeint.«
    »Dann muss Lucas in die Abwasserkanäle geflohen sein, als Bär seine Schänke angegriffen hat«, sagte William.
    »Aber warum hat er dann noch nicht mit dir oder mit dem Prinzen Kontakt aufgenommen ? «
    »Vielleicht kann er es nicht«, meinte Jazhara.
    James schüttelte den Kopf. »Lucas ist der einzige Mensch, der kein Mitglied der Spötter ist und die Abwasserkanäle so gut kennt wie ich. Er kennt da unten ganz sicher mehrere Schlupfwinkel, in denen er sich verkriechen kann.« James’ Stimme wurde leiser, als er seine nächsten Gedanken aussprach. »Er weiß vermutlich, was für ein Mensch dieser Bär ist. Und er weiß vermutlich auch, dass Arutha ihm keinen Schutz gewähren wird, wenn er etwas mit Piraterie zu tun hat – selbst wenn er nur Diebesgut kauft oder aufbewahrt. Lucas hat sich sein ganzes Leben lang auf einem schmalen Grat zwischen unerlaubten und erlaubten Geschäften befunden; dieses Mal hat er es wohl übertrieben.«
    »Und seine Tochter hat dafür bezahlt«, fügte William hinzu.

    James legte William eine Hand auf den Arm. »Und mit diesem Wissen wird Lucas den Rest seines Lebens verbringen müssen.«
    »Wobei dieser Rest nicht mehr besonders groß sein wird, wenn Bär ihn findet«, sagte Jazhara. »Unsere Aufgabe ist somit klar: Wir müssen Lucas finden – und zwar schnell.«
    James nickte zustimmend. »Beten wir, dass wir ihn finden, bevor es Bär gelingt.«
    »Und wo fangen wir an?«, fragte William.
    James grinste seinen Freund schief an und deutete nach unten. »In den Abwasserkanälen.«

    Auf dem Fußboden des »Regenbogen-Papageis« waren noch immer Blutflecken zu sehen, doch die Leichen waren entfernt worden. Ein Soldat stand neben der Tür, als James, William und Jazhara sich der Schänke näherten.
    »Simon!«, sagte William, als er den Soldaten erkannte.
    »Wie geht es dir?«
    »Es ist ruhig hier, Leutnant. Die Leichen werden zum Tempel von Lims-Kragma gebracht, damit sie die letzte Reise antreten können.«
    »Wo sind die anderen Wachen?«, fragte James.
    »Nun, Jack ist an der Hintertür. Die Übrigen hat Sergeant Tagart abkommandiert, um die Leichen zum Tempel zu bringen. Der Sergeant geht vermutlich nicht davon aus, dass eine Schänke, die bereits ausgeraubt wurde, ein zweites Mal überfallen wird. Am Ende unserer Schicht werden wir von zwei Jungs abgelöst, und dann können wir mit den anderen runtergehen.«
    »Runtergehen?«, fragte James.
    »Ja, in die Abwasserkanäle. Habt Ihr denn noch nichts davon gehört, Junker?«
    »Wovon redet Ihr?«
    »Irgendein Kerl ist vor ein paar Stunden aus dem Gefängnis freigekommen. Für ein paar Biere hat er erzählt, warum das Gefängnis angeblich angegriffen wurde.«
    James zuckte zusammen. »Scovy.«
    »Könnte sein, dass der Bursche so geheißen hat«, sagte der Soldat. »Wie auch immer, es hat ‘ne Menge Gerüchte über einen Piratenschatz in den Abwasserkanälen gegeben.
    Berge von Gold und Juwelen sollen da sein. Dieser Bursche hat behauptet, dass ein Pirat namens Bär das Gefängnis angegriffen hat, weil da jemand drin war, der gewusst hat, wo der Schatz ist.«
    »Das heißt, in den Abwasserkanälen wimmelt es jetzt von Schatzsuchern«, sagte William.
    »Davon kann man wohl ausgehen, Leutnant«, sagte Simon. »Ein Mann von der Stadtwache, der ein paar Minuten vor Euch hier vorbeigekommen ist, hat erzählt, dass bei dem großen Fangrechen in der Nähe von Fünfpunkt einige Männer rausgekrabbelt sind, die alle verletzt und blutverschmiert waren. Es geht das Gerücht, dass die Spötter versuchen, alle anderen von den Kanälen fern zu halten, damit sie den Schatz selbst finden können.«
    James seufzte. »Nun, ich nehme an, es gibt nichts mehr, was es noch schwieriger machen könnte, Lucas zu finden.«
    »Nun, jemand hat gesagt, dass sich da unten auch ein Monster rumtreiben soll, Junker.«
    James schaute Simon zweifelnd an. »Das ist doch ein Witz, oder?«
    »Bei meiner Ehre, Junker«, antwortete der Soldat.
    »Scheint so, als ob vor zwei Nächten eine Leiche in der Bucht gefunden wurde, die überall angenagt gewesen sein soll, wie eine Maus, die von einer Katze angeknabbert wurde. Und dann soll ein Bursche im ›Gebissenen Hund‹
    von einem anderen Kerl gehört

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