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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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Gespräche den Raum zu erfüllen. James entdeckte den Wirt und trat an die lange Theke.
    »Verflucht, was wollt ihr?«, lautete der Willkommens-gruß des Mannes.
    James lächelte. William kannte dieses Lächeln. Es bedeutete, dass Ärger in der Luft lag.
    »Etwas zu trinken für mich und meine Freunde.«
    Der Schänkenwirt war ein dunkelhaariger Mann mit einem dichten Haarschopf, der so aussah, als hätte er schon mindestens ein Jahr lang keine Bekanntschaft mehr mit einem Kamm gemacht. Er hatte ein stoppeliges Kinn, und die schweren Hängebacken und die Ringe unter den Augen erweckten den Eindruck von jemandem, der sich viel zu häufig ausgiebig an seinem eigenen Bier bediente. Er stellte drei volle Krüge auf die Theke und knurrte: »Das macht sechs Kupferstücke. Trinkt aus und macht, dass ihr hier wegkommt. Wir mögen Spitzel vom Hof nicht besonders.«
    »Wie reizend«, murmelte Jazhara, während sie an ihrem Bier nippte. Es war dünn und bitter, sodass sie es wieder auf die Theke stellte und einen Schritt zurücktrat, um sich umzusehen.

    »Bist du der Bursche, den sie den Glücklichen Pete nennen?«, fragte James.
    Das aufgedunsene Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. »Ja, der Glückliche Pete, weil ich so viel Erfolg im Umgang mit dem schönen Geschlecht habe.« Er winkte Jazhara zu und fuhr fort:
    »Komm doch später mal zu mir, Schätzchen, dann zeig ich dir mein Holzbein.«
    Er legte ihr seine große Pranke auf die Hand. Sie lächelte, beugte sich vor und flüsterte leise: »Du wirst mir bald zwei zeigen können, wenn wir das, was wir suchen, nicht finden.« Sie zog ihre Hand weg.
    Pete grinste und kicherte, was sich jedoch keinesfalls vorteilhaft auf seine Erscheinung auswirkte. »Du bist ja richtig feurig! Ich mag’s gern, wenn meine Frauen feurig sind.«
    »Wir haben gehört, dass hier ein Bursche namens Knute wohnt«, meldete sich William zu Wort.
    Pete neigte den Kopf. »Knute? Hast du Knute gesagt?
    Ich höre nicht mehr gut, mein Junge, und mein Gedächtnis ist leider auch nicht mehr das, was es mal war.« Er legte in einer theatralischen Geste die Hand an die Ohrmuschel.
    James schaute sich um und stellte fest, dass ein paar der Männer in dem Raum ihre Unterhaltung schweigsam verfolgten. Er war schon in vielen Spelunken wie dem
    »Gebissenen Hund« gewesen und wusste, dass sofort eine wüste Schlägerei beginnen würde, falls sie versuchen sollten, Pete einzuschüchtern. Daher griff er in seine Gürtelbörse, nahm zwei Goldmünzen heraus und legte sie auf die Theke.
    Petes Gesicht hellte sich auf. »Oh, ja, jetzt kann ich auf einmal viel besser hören!« Er senkte die Stimme. »Ja, ich kenne den alten Knute. Er ist ein unbedeutender kleiner Pirat, aber die meiste Zeit hat er sich ganz gut durchgeschlagen. Zumindest, bis die verfluchten Wachen ihn erwischt haben.« Er warf William einen Blick zu.
    »Nichts für ungut, ja?«
    »Bis jetzt ist noch alles in Ordnung«, antwortete William. »Hat Knute in den letzten paar Tagen irgendetwas Ungewöhnliches gesagt?«
    Pete sagte nichts. Als er nach einer Weile noch immer schwieg, legte James eine weitere Münze auf die Theke.
    Pete sagte noch immer nichts, und so zog James eine vierte Münze aus seiner Börse. Pete schob die Goldstücke zusammen. »Ha! Er hat so viel getrunken, dass es schwer ist, irgendetwas Genaues zu sagen. Ich habe ihn jedenfalls früher noch nie so nervös erlebt, und das Komische war, dass er regelrecht erleichtert wirkte, als die Wachen ihn eingelocht haben. Ganz so, als ob er es darauf angelegt hätte, eingelocht zu werden. Er hat gleich draußen vor der Tür ‘ne Rauferei angefangen, ja, das hat er.« Pete zeigte auf die Vordertür. »Burschen wie Knute, die … nun …
    normalerweise strengen sie sich ganz schön an, damit sie nicht ins Gefängnis kommen. Versteht ihr, was ich meine?« James nickte. »Aber der alte Knute hat einfach ‘ne Rauferei angefangen und sich dann so lange hier rumgedrückt, bis einer von den Wachposten vorbeigekommen ist, und dann schüttet er dem Mann Bier ins Gesicht und tritt ihm gegen das Schienbein, macht lauter solchen bekloppten Blödsinn. Knute ist kein Schläger, wenn Ihr versteht, was ich meine. Er ist ein Denker, aber dieses Mal wirkte er fast schon übergeschnappt, nach allem, was man so mitbekommen hat.«
    »Können wir sein Zimmer sehen?«, fragte James.
    Pete machte ein entrüstetes Gesicht. »Ihr müsst verrückt sein! Ich kann doch nicht einfach Leute in die Zimmer meiner Gäste

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