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Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition)

Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition)

Titel: Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Welsh
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Erdhexe hingewiesen? So was macht man doch nicht ohne Grund.«
    »Du hast Alice nie persönlich kennengelernt. Sie ist nicht so wie gewöhnliche Leute.«
    »Du willst solche Dinge einfach nicht wahrhaben«, sagte Felicity. »Ich glaube, dass Alice mich warnen wollte. Und die Sache mit dem Sand ist nicht normal. Hier in der Gegend hat es nie weiße Sandstrände gegeben. Und das Zeug ist überall, im Park, auf den Straßen, vor der Bibliothek.«
    »Die zwei anderen Hüterinnen sind irgendwann vor langer Zeit spurlos verschwunden, richtig?«, fragte Martha.
    Felicity nickte. »So steht es in dem roten Buch.« Sie stellte ihre Schultasche ab, zog das Buch hervor und fand nach kurzem Blättern die Stelle:
    … bis eines Tages die älteste Tochter für eine Weile von zu Hause fortmusste. Und als sie zurückkam, war nur noch die jüngste da, und die wollte nicht sagen, wo die beiden anderen Schwestern waren. Sie verriet es nicht, sondern lächelte nur. Und schließlich fing sie laut zu lachen an. Und da wusste die älteste Schwester, dass sie verloren war.
    »Alice war die älteste Schwester, oder?«, fragte Henry.
    »Und die jüngste war die
Herrin
«, sagte Martha. »Offenbar weiß niemand, was sie mit den zwei mittleren Schwestern angestellt hat.«
    »Vielleicht stimmt es gar nicht, und sie hat nur so getan, als hätte sie die beiden verschwinden lassen. Das würde zu ihr passen«, sagte Henry.
    »Wenn die Erdhexe wirklich zurückkommt, was hat sie wohl vor?«, murmelte Felicity.
    Martha legte eine Hand auf den Arm ihrer Freundin. »Vielleicht will sie nur einfach wieder in der Welt sein.«
    Felicity lächelte. Es tat ihr gut, dass Martha keinen Grund sah, in Panik zu verfallen. Sie nahm Alices Tagebuch aus ihrer Tasche und hielt es ihrer Freundin hin. »Das hat Alice mir dagelassen.«
    Martha nahm es behutsam in die Hand. »Das Tagebuch einer Hüterin.«
    »Henry konnte ich damit nicht beeindrucken«, sagte Felicity.
    Martha verzog das Gesicht. »Klar, den lässt alles kalt, was nicht wie ein Fahrrad, ein Auto oder ein Wurstbrot aussieht.«
    »Es hat eben jeder seine eigenen Vorlieben und das ist auch gut so.« Henry schlenderte zum Abfallkorb, um seinen Birnenbutzen zu entsorgen.
    Martha stutzte, als wäre ihr gerade etwas eingefallen. »Henry hat es schon gesehen?«, fragte sie.
    Felicity errötete, sie fühlte sich ertappt: Sie hatte überhaupt nicht daran gedacht, zu Martha zu gehen, dabei wohnte Martha gar nicht weit von Alices Haus entfernt. »Ja, ich hab es ihm gestern Abend gezeigt. Ich dachte, deine Mutter hat dich den ganzen Tag lang nicht gesehen und muss dann schon bald wieder weg, du weißt schon. Da wollte ich nicht stören.«
    »Ach so, natürlich«, sagte Martha. Sie zupfte an einer losen Haarsträhne.
    Felicity zuckte betrübt die Achseln. »Es hat ihn nicht die Bohne interessiert.«
    Martha lächelte. Sie wirkte schon ein bisschen getröstet. »Was steht drin?«
    »Es ist ein Reisetagebuch«, sagte Felicity. »Ich wusste, dass Alice ziemlich viel in der Welt herumgekommen ist, aber als ich das hier gesehen habe, hat es mich fast umgehauen. Es gibt praktisch keinen Fleck auf der Welt, wo sie nicht schon mal gewesen ist.«
    »Das erklärt auch, wie sie es geschafft hat, solche Unmengen von Krempel zusammenzutragen«, bemerkte Henry, der jetzt wieder zu ihnen trat.
    »Ich hab mich gefragt, ob sie vielleicht nach ihren Schwestern gesucht hat«, sagte Felicity. »Da gibt es überall so komische Einsprengsel.« Sie blätterte in dem Buch. »Schaut mal, hier zum Beispiel.« Sie zeigte auf einen eingeklebten Zettel.
    Und in einem seiner seltenen schwachen Momente vertraute der Kapitän der Sturmwolke mir an, dass seine Herrin in ihrer grenzenlosen Bosheit einen beachtlichen Teil ihrer Zauberkraft verwendete, um zu verhindern, dass ihre Schwester, die weithin über die Welt verstreut war, wieder ein einziges Ganzes werden konnte.
    »Und dann ist da noch diese Zeichnung …« Felicity zog ein loses Blatt heraus, auf das vier junge Frauen gezeichnet waren. Ganz links und ganz rechts waren die
Herrin
und Alice zu erkennen. Die beiden in der Mitte ähnelten einander und sahen doch auch wieder sehr verschieden aus: Die eine schien ein dunklerer Typ zu sein, eine vitale, kraftvolle Schönheit, die andere war blass, eher schmächtig mit einem fein geschnittenen Gesicht, das etwas Schelmisches an sich hatte.
    »Ein
Bild
der vier Hüterinnen«, flüsterte Martha andächtig. Sie hielt das Papier ganz vorsichtig mit

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