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Felidae 05 - Salve Roma-neu-ok-21.02.12

Felidae 05 - Salve Roma-neu-ok-21.02.12

Titel: Felidae 05 - Salve Roma-neu-ok-21.02.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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zu versteinern.
    »Wann hast du sie gefunden?« fragte ich.
    »Nach Mitternacht. Als ich gestern in der Frühe
aufwachte, wart ihr beide nicht mehr im Palazzo. So ging ich in die Stadt und
suchte euch überall. Dabei erfuhr ich auch von deinen Großtaten. Kurz bevor ich
zu dir zum Vatikanstaat aufbrechen wollte, kam mir die Idee, noch einmal nach
Samantha zu sehen. Insgeheim hatte ich mich nämlich den ganzen Tag lang um sie
gesorgt, weil es nicht ihrer Gewohnheit entsprach, das Grundstück weiter als
bis zu den Gartenmauern zu verlassen. Sie war sterilisiert. Als ich sie dann im
Haus immer noch nicht gefunden hatte, stieg ich in den Keller und …«
    Seine Augen wurden nun von den ersten Tränen
überflutet, die zur Nasenspitze kullerten, dort kurz innehielten, sich
miteinander vereinigten und dann als schwere Tropfen herunterfielen.
    »Ich hatte nie eine treuere Freundin, Francis, und
nie eine verständnisvollere …« sagte er schluchzend.
    »Es hat sich folgendermaßen abgespielt«, überging
ich die traurige Situation. Ich wollte ihn zumindest mit der Aussicht auf die
Aufklärung all des Grauens trösten.
    »Samantha kannte ihren Meuchler, sie hatte
Vertrauen zu ihm. Es kann sogar sein, daß sie in der Mordsache unter einer
Decke steckten. Immerhin hat sie mich ja auf die falsche Spur geführt. Der
Mörder, in diesem Falle eindeutig ein Artgenosse, lockte sie jedenfalls unter
einem Vorwand in den Keller, sie folgte ihm ohne Argwohn. In einem
unbeobachteten Moment setzte er den Genickbiß an. Sie starb auf der Stelle –
und mußte doch noch einiges über sich ergehen lassen. Das Scheusal biß ihr ein
Ohr ab, damit es so aussah, als sei sie nur ein weiteres Opfer der in der Stadt
grassierenden Mordserie geworden. Ich wette, das gute Stück ist irgendwo hier
versteckt.«
    »Warum?« sagte Antonio, und in dieser schwermütigen
Tonlage klang es wie eine philosophische Frage.
    »Es klingt ein bißchen größenwahnsinnig, aber sie
mußte wegen mir sterben. Der Mörder wußte, daß ich wieder bei ihr auftauchen
und sie zur Rede stellen würde.
    Und dabei wäre ganz schnell die Verbindung zu ihm
hergestellt worden. So traf es sich vorzüglich, daß sich die Sache als eine
weitere Schandtat des Schlächters tarnen ließ. Trotzdem war es ziemlich dumm
von ihm zu glauben, ich würde den Genickbiß übersehen und schon beim bloßen
Anblick einer Ohrwunde alle Logik fahren lassen. Wenigstens wissen wir jetzt,
daß Samantha nicht direkt mit dem menschlichen Ungeheuer zusammengearbeitet
hat, sondern nur mit dessen animalischen Adlatus.«
    Diese Erkenntnisse mußten wir beide erst mal
verdauen.
    In der Dunkelheit des Kellers herrschte vollendete
Stille, und nicht einmal eine Schabe kam um die Ecke gekrabbelt und nagte an
unserer Konzentration. Samantha blickte mit ihren Edelstein-Augen ebenfalls
andächtig drein, als wolle sie uns aus der jenseitigen Sphäre beistehen.
Antonio regte sich nach einer kleinen Ewigkeit als erster.
    »Denkst du auch, was ich denke, Francis?«
    »Ich glaube schon«, sagte ich.
    »Dieser dubiose Schatten, den Blixa damals in den
Kolonnaden des Bernini an der Piazza San Pietro mit den zukünftigen Opfern
sprechen sah, hat mit der Schweinerei zu tun.«
    »Er sucht die entsprechenden Kandidaten aus und
führt sie scherzend und große Versprechen machend einem Menschen zu. Dieser
betäubt sie, macht sie für die Operation fertig und raubt ihnen dann Ohr und
Leben. Den Rest erledigt wieder unser vierbeiniger Freund. Er bringt die
Leichen weg und verteilt sie in der Stadt, in der begründeten Hoffnung, daß die
abgestumpfte Welt da draußen beim Anblick verstümmelter Tierkadaver nicht
gerade ein Sonderdezernat zusammenstellen wird.
    Anzunehmen, daß diese wohl fruchtbarste Teamarbeit
zwischen Mensch und Tier seit Tarzan und Chita erst begann, als es dem
Schlächter im Vatikanstaat zu brenzlig wurde. Schließlich wäre selbst den
weltentrückten Patres dort der zunehmende Schwund der Tiere auf dem Gelände
irgendwann aufgefallen. Und auf die Dauer konnte er auch nicht alle
vatikanischen Parks länger als Sondermülldeponie mißbrauchen. Zudem hatte er
seine chirurgischen Eingriffe inzwischen derart verfeinert, daß er einen
professionellen Operationssaal in abgeschiedener Lage benötigte. Die Frage ist
nur, weshalb ein Artgenosse von uns sich als Handlanger für einen monströsen
Felidae-Killer hergibt. Was ist der Grund?«
    Wieder entstand eine Pause, diesmal jedoch von
kurzer Dauer.
    »Denkst du wieder,

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