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Felidae 2 - Francis: Ein Felidae-Roman

Felidae 2 - Francis: Ein Felidae-Roman

Titel: Felidae 2 - Francis: Ein Felidae-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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ebenfalls ein braunes Fell gehabt. Konnte es denn wirklich sein, daß sie zu solch einer namenlosen Greueltat imstande gewesen war? Unmöglich! Unvorstellbar! Was für ein bizarrer Ort war doch die Welt, wo engelsgesichtige Wesen dem Teufel Konkurrenz machten. Anscheinend mit Erfolg.
    »Du warst es, der ihnen diese mittelalterlichen Namen gegeben hat, nicht wahr, Ambrosius?«
    Seine Augen schlossen sich allmählich, so daß er mich nur noch durch halboffene Lider anschauen konnte. Er verblutete jämmerlich in meinen Pfoten. Keine Diana, kein Arzt, niemand konnte ihm mehr helfen. Am wenigsten der Klugscheißer Francis.
    »I-I-Ich habe ihnen nicht nur Namen gegeben, Francis, sondern auch Würde. Ich gab ihnen die Illusion von wilden Kreaturen, die mit dem Wesen des Wa-Wa-Waldes identisch sind. Leider blieb es eine Illusion, denn sie sind eher mit einem vertrockneten Dornenbusch identisch als mit dem Wald. Der Grad meiner Fa-Fa-Faszination für die Felis silvestris stieg mit dem Fortschreiten des Auswilderungsprojekts. Nach außen hin spielte ich Dianas v-v-verhätscheltes Schmusetier. Doch im verborgenen entwickelte ich eine gefährliche Affinität zu den Wilden und erklärte mich zum heimlichen Anwalt ihres e-e-erbarmungswürdigen Schicksals. Ich las alle Fachbücher über sie und verfaßte schließlich eigene Werke zum Thema. Die Schreiberei diente in Wahrheit nur diesem einen Zweck. Die Fertigkeit des Hypnotisierens hingegen ist le-le-lediglich ein Taschenspielertrick, den jeder von uns beherrschen kann, wenn er sich mit der Sache ernsthaft beschäftigt. Dann kam die Zeit, da man das Arche-Projekt endgültig für gescheitert erklären mußte. Bauern hatten sich bei Fo-Fo-Forstämtern darüber beschwert, daß ihre Tiere von den ausgesetzten Wilden gerissen wurden. Also gab man sie zum Abschuß frei. Diana brach diese Anweisung das Herz, aber auch sie konnte die Augen vor der Realität nicht v-v-verschließen. Und obwohl sie die engagierteste Verfechterin des Auswilderungsprogramms gewesen war, war sie auch die erste, die die Betäubungsprojektile gegen scharfe Patronen austauschte. Wa-Wa-Wahrscheinlich bist du deshalb so häufig in ihr Visier geraten, weil du den Wilden etwas ähnlich siehst. Ich jedenfalls konnte mich mit diesem Massenmord nicht abfinden, war schon zu sehr von den Wilden besessen, und nahm kalt den Massenmord an meinen eigenen Brüdern und Schwestern in Ka-Ka-Kauf. Für die Rettungsaktion ließ ich mir zwei Strategien einfallen. Die eine für die Menschen, die andere für die Tiere des Wa-Wa-Waldes. Man machte den aktuellen Standort der Wilden stets anhand der Aufnahmen des Öko-Satelliten ARCHE ausfindig. Eine einfache Sache, denn sie zogen stets gemeinsam umher, und ein Ru-Ru-Rudel fiel schnell auf. Ich manipulierte klammheimlich den Satelliten, so daß er zwar scharfe Fotos lieferte, aber fa-fa-falsche Koordinaten und Zeitangaben. Für die Waldbewohner spielte ich in der Nacht den Schwarzen Ritter, damit der Verdacht von den Wilden abgelenkt wurde und sie trotz allem im strahlenden Licht da-da-dastanden. Übrigens waren der verrückte Hugo und die Dogge die ersten, die sie umbrachten, nur ein paar Tage, nachdem sie die Kanalisation verlassen hatten. So-So-So kam ich auf die Idee.«
    Er schien jetzt sehr müde zu sein, ja regelrecht in eine andere Dimension abzudriften. Das Blut, das aus ihm hervorblubberte, bildete um seinen Kopf eine breite Lache, geradeso, als ginge er in demselben Blutbad unter, das er jahrelang gedeckt, wenn nicht sogar unterstützt hatte. Dennoch empfand ich keinen Abscheu vor ihm und hütete mich auch davor, ihn zu verurteilen. Es war die Eigentümlichkeit von intelligenten Lebewesen, daß sie nach und nach die Beschaffenheit und die Gesetzmäßigkeit der Welt verstanden und sich dann für die eine oder andere Seite entschieden. Ambrosius hatte recht: Man sollte im Leben nicht alles wissen, sonst war man am Ende der Dumme.
    »Und warum haben sie mich verschont, lieber Freund?«
    »Bi-Bi-Bist du dir da so sicher? Alraune erzählte von dir und darüber, was für ein scharfer Verstand in deinem Köpfchen wohne. Auf diese Referenzen hin fand ich den Einfall ge-ge-geradezu genial, deine detektivischen Bemühungen in Propaganda für den Schwarzen Ritter umzumünzen. Ich bestärkte dich in dem Glauben, daß nur er für solcherlei Grausamkeiten in Frage kä-kä-käme. Leider warst du meinen Lügen immer einen Schritt voraus, bis sich die Di-Di-Dinge überschlugen. Aus diesem Grund

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