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Felidae 4 - Das Duell

Titel: Felidae 4 - Das Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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bekannten Affe-im-Schraubstock-Fotos weichgeklopft werden.«
    »Da täuschst du dich aber sehr, Francis«, sagte sie. Ihr vor meiner Nase schaukelnder Hintern mit dem über dem Parkett schleifenden buschigen Schwanz machte auf mich einen solchen Eindruck, daß ich mein eigenes betäubungsbedingtes Schwanken gar nicht registrierte.
    »Für Werbung und Verwaltung geben wir nur ein Zehntel unseres Etats aus. Der Rest ist für den Kampf.«
    »Was für ein Kampf?«
    »Jetzt enttäuschst du mich aber, Francis. Wäre dein Ruf als Verfechter unserer Rechte nicht über Stadt-, ja Landesgrenzen hinaus bekannt, würde ich vermuten, daß du auf dem Mond lebst. Du weißt doch, daß der Mensch das einzige Tier ist, das andere Tiere wie seinesgleichen behandelt, nämlich barbarisch. Selbst in unseren aufgeklärten Zeiten existieren zum Beispiel immer noch Länder wie Japan oder Norwegen, die unter dem Deckmäntelchen dubioser Rechtfertigungen ungestört Wale abschlachten. Oder diese Schweinerei mit den Legebatterien, in denen Hühner ...«
    »O bitte, bitte, Fabulous, verschon mich in meinem schwachen Zustand mit dem Verbrechenskatalog der Herrenmenschen, den jeder im Schlaf herunterbeten kann. Ich glaube dir ja, daß deine Organisation ganz doll gegen solche Mißstände vorgeht. Aber zum Verdauen von derlei Moralgesülze bin ich momentan einfach zu matt.«
    » Das wird dich wieder stärken«, sagte sie, machte unweit der Kartenspieler halt und deutete mit dem Kopf auf einen Napf randvoll mit Naßfutter auf dem Boden. Das Zeug sah wirklich exzellent aus und roch auch so. Zudem schien es sich von der üblichen Ware zu unterscheiden, die mir Gustav gewöhnlich auftischte. Obwohl das Fleisch offenkundig ebenfalls eine industrielle Verarbeitung erfahren hatte, waren die Stücke gröber geschnitten, so daß man richtig etwas zu beißen hatte, und auch die Soße verströmte den unverfälscht würzigen Duft von Frischfleisch. Wer auch immer der Koch von diesem Fraß sein mochte, er mußte eine geniale Methode der Konservierung erfunden haben. Obwohl ich mich immer noch ein bißchen benommen fühlte, forderte der Hunger der letzten Stunden seinen Tribut, und ich rammte mein Maul mit der Wucht einer Betonfräse in den Napf.
    »Nicht so hastig und nicht so viel«, hörte ich hinter meinem Rücken Fabulous mahnen. »Sonst kommt das Zeug schneller wieder heraus, als es hineingekommen ist.«
    »M-oh-di-ma-da-kohne-grohm-Gdka ...« versuchte ich mich mit vollem Maul verständlich zu machen, während ich mich wie ein Wolf im Blutrausch an dem erlesenen Mahl gütlich tat. Natürlich war mir die ganze Angelegenheit etwas peinlich, und natürlich wußte ich auch, daß man gerade nach so einem Kurzzeitkoma maßhalten sollte. Doch was nützten Einsichten, wenn der Prolet von einem Magen unentwegt brüllte: »Jetzt bin ich endlich dran! Jetzt bin ich endlich dran! ...«
    Endlich hatte ich die Sache hinter mich gebracht und den leeren Napf blitzblank saubergeleckt. Zum Glück fühlte ich keine Spur von Übelkeit, so daß ich nun zur Aufklärungsarbeit schreiten konnte.
    »Das hehre Anliegen von Animalfarm in allen Ehren, Fabulous«, sagte ich und warf noch einmal einen Blick auf die Schattengestalt auf dem Plakat an der Ziegelsteinmauer. »Aber eure Zentrale macht auf mich einen noch unheimlicheren Eindruck als der Ort, den ich sah, bevor ich in Schlummer versank. Und auch dieser Maximilian sieht für mich nicht weniger angsteinflößend aus als diejenigen Menschen, mit denen Adrian zusammenlebt. Ich glaube, du bist mir eine Erklärung schuldig.«
    Fabulous' Zottelgesicht wurde von einer Wolke des Kummers verdunkelt, und das Gold ihrer Augen schien zu erlöschen. Sie wandte sich ab und bewegte sich in Richtung eines der Fenster. Ich folgte ihr.
    »Das ist nicht die Zentrale von Animalfarm«, sagte sie. »Es ist ein Provisorium, errichtet, um einen der schlimmsten Tierskandale in jüngster Zeit aufzudecken. Es geht um die Enthüllung von Verbrechen an zigtausend unserer Artgenossen, und es geht auch um Rache. Und was Maximilian betrifft: Vor ihm sollte man in der Tat Angst haben, wenn man derartige Verbrechen zu verantworten hat.«
    Wir erreichten die gegenüber befindliche Mauer und sprangen nacheinander auf die Fensterbank, die den Umfang eines Konferenztisches besaß. Fabulous setzte sich auf die Hinterpfoten und schaute durch die Scheibe traurig auf das zugeschneite Häusermeer im Tal. Bis auf wenige waren inzwischen alle Lichter erloschen. Auch der

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