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Felsen der Liebe

Felsen der Liebe

Titel: Felsen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Fraser
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Leben.”
    “Morgen will er mit uns im Yachtclub Mittag essen.”
    “Ach wirklich?” Meg ging davon aus, dass Maxine mit “uns” nur sich gemeint hatte. Meg wusste nicht, was sie von alldem halten sollte.
    Offenbar mochte ihre Tochter Guy, und vielleicht war es auch umgekehrt der Fall. Was konnte es also schaden, wenn die beiden viel Zeit zusammen verbrachten? Andererseits erinnerte Meg sich daran, wie Jack plötzlich wieder in ihrem Leben aufgetaucht war und Maxine so oft enttäuscht hatte. Da sie der Meinung gewesen war, dass er ihrer Tochter damit nur schaden würde, hatte sie dem kurzerhand ein Ende gesetzt. Sollte sie sich Guy gegenüber nun genauso verhalten?
    Was Guy betraf, so waren die Dinge jedoch komplizierter. Meg hatte keine Angst davor, dass er Maxine genauso enttäuschen würde wie Jack. Außerdem war er ihr Vater, was sie nun, da die beiden sich kennen gelernt hatten, noch weniger leugnen konnte als zuvor. Sechs Monate lang musste sie mit dieser Lüge leben, bis Maxine und sie nach London zurückkehren würden.
    “Und warum?” fragte Guy am nächsten Morgen, nachdem Meg seine Einladung zum Mittagessen abgelehnt hatte.
    “Ich muss unbedingt arbeiten.” Ihr feindseliger Blick strafte ihre Worte Lügen.
    “Ach, musst du wieder Würstchen anpreisen?”, meinte Guy schmunzelnd.
    Am liebsten hätte sie Maxine erwürgt, doch die war schon vom Küchentisch aufgestanden, um mit Rufus, Guys Hund, spazieren zu gehen.
    “Scheint ja sehr faszinierend zu sein”, fügte er herablassend hinzu.
    “Nein, es ist todlangweilig!”, fuhr sie ihn an. “Aber ich bestreite damit den Lebensunterhalt für Maxine und mich, und deshalb muss ich mich dafür nicht rechtfertigen.”
    Meg schob ihren Kaffeebecher weg und wollte aufstehen, aber Guy hielt sie zurück, indem er ihr Handgelenk umfasste.
    “Lass mich los!” Vergeblich versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien.
    “Erst will ich mich bei dir entschuldigen.”
    “Entschuldigen?”, wiederholte sie ungläubig.
    “Wie du selbst gesagt hast, sichert deine Arbeit euch den Lebensunterhalt”, räumte er ein. “Ich finde nur, dass du dein Talent leichtfertig vergeudest.”
    “Mein Talent?”
    “Du hast nicht nur eine hervorragende Gesangstimme, sondern kannst auch komponieren”, erinnerte er sie. “Du wolltest mal Komponistin werden, weißt du noch?”
    Meg erinnerte sich sogar sehr gut daran. Denn es war damals gewesen, als sie mit ihm geschlafen hatte. Sie hatte ihm von ihren Träumen erzählt und damit gerechnet, dass er sie auslachen würde. Stattdessen bestand er darauf, die Songs zu hören, die sie komponiert hatte, und war davon sehr angetan. Später glaubte sie, er hatte ihr nur schmeicheln wollen. Jedenfalls hatte sie kurz vor Maxines Geburt damit aufgehört.
    “Und du wolltest allein den Atlantik im Segelboot überqueren”, erwiderte sie.
    “Stimmt.” Guy lächelte versonnen. “Vielleicht werde ich es nie tun, aber ich träume immer noch davon. Und was ist mit dir?”
    Einen Moment lang sah sie ihm in die Augen. Interessierte er sich wirklich dafür, ob sie noch Träume hatte? Energisch schüttelte sie den Kopf. Dieses Gespräch war einfach absurd.
    “Ich habe keine Träume”, erklärte sie ausdruckslos. “Bitte entschuldige mich …” Demonstrativ blickte sie auf seine Hand, mit der er sie noch immer festhielt.
    Nachdem er sie losgelassen hatte, ging Meg zur Tür. Der Klang seiner Stimme ließ sie jedoch innehalten. “Macht es dir etwas aus, wenn ich Maxine mitnehme?”
    “Was ist, wenn ich Ja sage?”
    “Dann nehme ich sie trotzdem mit.”
    “Von mir aus kann sie dich begleiten.” Schnell verließ sie die Küche, bevor sie sich dazu hinreißen ließ, wieder einmal Streit mit Guy anzufangen.
    Einige Stunden später beobachtete Meg, wie Guy mit Maxine davonfuhr. Beide trugen sommerliche Segelkleidung in Marineblau und Weiß, und Meg fragte sich unwillkürlich, ob ein Außenstehender die Ähnlichkeit zwischen den beiden erkannte und daraus die richtigen Schlüsse zog.
    Obwohl es durchaus möglich war, dass die beiden tatsächlich für Vater und Tochter gehalten wurden, wollte sie Maxine nicht bewusst von ihrem Vater fernhalten. Meg hatte sie allein aufziehen müssen, und sie hatte Maxine nicht die Wahrheit gesagt, weil sie sie hatte schonen wollen. Jack hatte sie als seine Tochter betrachtet, sich jedoch nicht um sie gekümmert, da sie noch ein Kind gewesen war. Da Meg angenommen hatte, dass Guy ähnlich dachte, hatte sie es

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