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Felsen der Liebe

Felsen der Liebe

Titel: Felsen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Fraser
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nicht riskiert, ein zweites Mal zurückgewiesen zu werden.
    Nun versuchte sie, sich einzureden, dass Guy sich nur mit Maxine beschäftigte, um seine Interessen zu wahren. Wenn er dafür sorgte, dass sie sich in Heron’s View wohl fühlte, würde sie in Cornwall bleiben wollen – zumindest für sechs Monate. Meg mochte nicht glauben, dass er Kinder wirklich mochte und bei Maxine die Vaterrolle übernehmen wollte. Dafür war es jetzt zu spät.
    Meg saß gerade im Wohnzimmer und spielte Klavier, als die beiden Stunden später zurückkehrten. Sobald sie Stimmen in der Eingangshalle hörte, ging sie hinaus, um Maxine zu begrüßen. Ein Mädchen, ungefähr in ihrem Alter, war bei ihr.
    “Hallo, Mum, das ist Natalie”, verkündete Maxine, während Natalie und sie auf die Treppe zugingen. “Wir wollen in meinem Zimmer Musik hören.”
    “Oh, hallo.” Meg lächelte Natalie zu, bevor die beiden Mädchen nach oben verschwanden.
    Kurz darauf erschien Guy in Begleitung eines Paares. Meg wollte sich schnell ins Wohnzimmer zurückziehen, doch die drei hatten sie bereits bemerkt.
    “Meg”, rief Guy, als wären sie die dicksten Freunde. “Ich habe Besuch mitgebracht.”
    Langsam trat sie durch die Halle auf das Paar zu. Die Frau war etwa Ende dreißig und ein wenig mollig, aber attraktiv. Der Mann war groß und schlank und in Guys Alter, wirkte jedoch wegen seiner Stirnglatze älter.
    “Du erkennst uns nicht mehr, stimmt ‘s?” Die Frau kam auf Meg zu und lächelte sie an. “Na ja, kein Wunder. Ich habe zugenommen, und Richard hat seine Babylocken verloren”, fügte sie mit einem belustigten Unterton hinzu.
    Allmählich dämmerte es Meg. “Beth. Beth Castillon.”
    “Genau.” Zu Megs Überraschung gab Beth ihr einen Kuss auf die Wange. “Und du siehst noch genauso aus wie damals”, meinte sie, nachdem sie Meg eine Weile betrachtet hatte.
    Meg hatte die beiden kennen gelernt, als sie damals mit Guy ausgegangen war. Sie wohnten in der Nähe, und Beth hatte sie, Meg, ein paarmal zum Kaffee eingeladen. Meg hatte sich auf Anhieb mit ihr verstanden, obwohl sie ihr gegenüber immer ein wenig unsicher gewesen war.
    “Findest du nicht?”, erkundigte sich Beth an ihren Mann gewandt.
    “Sie wirkt nicht einen Tag älter”, bestätigte Richard und trat vor, um Meg die Hand zu schütteln. “Aber du trägst dein Haar jetzt anders.”
    “Es war damals lang”, erklärte Guy abrupt.
    Verlegen fuhr Meg sich durch ihren blonden Schopf. Im Gegensatz zu den meisten anderen Leuten war Guy offenbar nicht der Meinung, dass ihr der Kurzhaarschnitt stand.
    “Ich wünschte mir sehr, ich könnte meine Haare auch kurz tragen”, sagte Beth.
    “Danke.” Meg lächelte und fühlte sich auf einmal wieder so unsicher wie zwölf Jahre zuvor. “Kann ich euch vielleicht einen Tee anbieten?” Da es Sonntag war und Mrs. Stevenson frei hatte, fühlte Meg sich verpflichtet, die Gastgeberin zu spielen.
    “Gern”, versicherte Beth strahlend.
    Guy wirkte überrascht. Offenbar dachte er, sie, Meg, würde keine gesellschaftlichen Umgangsformen haben. Oder fand er es anmaßend, wenn sie die Dame des Hauses spielte?
    Das Letztere war anscheinend nicht der Fall, da er anbot: “Ich komme mit und helfe dir.”
    “Das brauchst du nicht.” Meg wandte sich ab und ging in die Küche.
    Beth folgte ihr, um ihr zu helfen, und wie sich herausstellte, kannte sie sich in der Küche besser aus als Meg. “Ich gebe manchmal Abendgesellschaften für Guys wichtige Klienten”, erklärte sie. “Mrs. Stevenson weigert sich nämlich hartnäckig, irgendetwas zu kochen, was von der guten Hausmannskost abweicht. Macht sie es dir eigentlich schwer?”
    “Ich … ich habe sie bisher kaum kennen gelernt”, erwiderte Meg unsicher.
    “Wenn sie es versucht, musst du sie in ihre Schranken weisen”, riet Beth. “Sie kann ganz schön zickig zu Guys Freundinnen sein.”
    “Ich bin nicht seine Freundin”, entgegnete Meg hastig.
    Einen Moment lang schaute Beth sie entgeistert an. “Aber vielleicht glaubt sie es, vor allem weil Guy sich ihr gegenüber auch so unklar ausdrückt.”
    “Unklar?” Meg runzelte die Stirn.
    “Guy hat uns erzählt, dass du für eine Weile hier wohnst, aber er hat nicht gesagt, warum. Ich brenne darauf, es zu erfahren”, gestand Beth. “Allerdings musst du es mir sagen, wenn es mich nichts angeht.”
    “Na ja …” Meg war drauf und dran, sie über Jacks Testament aufzuklären, zumal Beth so offen war. Doch da Guy anscheinend nicht einmal

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