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Felsen der Liebe

Felsen der Liebe

Titel: Felsen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Fraser
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gab. Maxine hatte keine Freunde in Cornwall und würde vor Schulbeginn sicher auch keine mehr finden. Außerdem gab es in unmittelbarer Nähe weder ein Kino noch Boutiquen. So hoffte Meg, dass ihre Tochter sich bald zu Tode langweilen und Heimweh bekommen würde.
    “Ist alles in Ordnung?”, erkundigte sich Guy, der in diesem Moment mit einem seiner Hunde in ihr Zimmer kam.
    “Ja”, erwiderte Meg, die gerade dabei war, ihre Koffer auszupacken und ihre Sachen in die Schränke zu hängen.
    “Es ist super!”, wiederholte Maxine und ging in die Hocke, um den Hund zu umarmen.
    “Wenn dir etwas nicht gefallen sollte, können wir es jederzeit ändern”, bot Guy an.
    “Danke.” Sie lächelte ihn an.
    Meg dagegen gab sich keine Mühe, ihren Ärger zu überspielen.
    “Gibt es ein Problem?”, erkundigte er sich, als Maxine in das angrenzende Bad ging.
    “Nein, es sei denn, du magst verzogene Kinder.”
    “Ich möchte doch nur, dass sie – ihr – euch hier wie zu Hause fühlt”, verteidigte er sich.
    Meg sah ihn ungläubig an. “Ist das nicht ziemlich riskant? Womöglich wirst du uns nachher gar nicht mehr los.”
    “Vielleicht will ich euch ja gar nicht loswerden”, erklärte er.
    Zum Glück kam Maxine in diesem Augenblick wieder ins Zimmer. “Kann man da schwimmen?” Sie zeigte auf die Bucht am Fuß der Klippen.
    “Ja”, erwiderte Guy.
    “Nein!”, rief Meg entsetzt, doch er ignorierte ihren Einwand.
    “Du kannst aber nur dort schwimmen, wenn ein Erwachsener dabei ist. Verstanden?”
    “Ja.”
    “Versprich es mir.”
    “Ich verspreche es”, sagte Maxine feierlich.
    Wieder kam Meg sich wie eine Außenseiterin vor. Musste er denn immer alles an sich reißen?
    “Wir können nachher schwimmen gehen”, schlug er vor und erntete dafür ein Lächeln von Maxine.
    Meg fragte sich, wie lange es dauern würde, bis ihre Tochter sich wieder normal verhielt, statt Guy zuliebe das Musterkind zu spielen.
    Doch auch als Guy ihr beim Mittagessen Broccoli und Karotten auffüllte, protestierte Maxine nicht wie üblich, wenn es Gemüse gab.
    Er hatte zwei Haushaltshilfen – Mrs. Stevenson, eine Frau aus dem Dorf, die für ihn kochte und leichte Hausarbeiten erledigte, sowie eine andere Frau, die fürs Putzen zuständig war. Daher war es für Meg ein seltsames Gefühl, sich bedienen zu lassen.
    “Das war total lecker!”, meinte Maxine, nachdem sie ihren Nachtisch aufgegessen hatte. “Mum macht nie Pudding – jedenfalls keinen richtigen.”
    Meg warf ihr einen bösen Blick zu, konnte jedoch nichts dagegen einwenden. Pudding zu kochen gehörte nicht zu ihrem Repertoire, sodass es normalerweise Joghurt oder Obst zum Nachtisch gab.
    “Deine Mum hat ja auch genug zu tun”, erklärte Guy zu ihrer Verblüffung.
    Maxine wirkte ein wenig verlegen. “Ja, natürlich.” Sie lächelte ihrer Mutter versöhnlich zu. “Aber wenn Mrs. Stevenson kocht, hast du mehr Zeit für deine Arbeit.”
    “Ich glaube, Mrs. Stevenson ist nur am Wochenende hier, wenn dein … wenn Guy zu Hause ist.”
    “Stimmt, das habe ich ganz vergessen”, sagte Maxine an Guy gewandt. “Mum hat mir erzählt, dass du in der Woche in Truro wohnst.”
    “Jetzt nicht mehr.”
    “Was soll das heißen?”, erkundigte Meg sich entgeistert.
    “Habe ich es dir nicht erzählt?”, meinte er mit Unschuldsmiene. Tatsächlich hatte er, als sie ihn danach gefragt hatte, behauptet, er hätte noch immer eine Wohnung in Truro. “Dank der modernen Technik kann ich den größten Teil meiner Arbeit hier erledigen. Ich habe nach wie vor mein Büro in Truro, aber ich bin nur noch ein paar Tage in der Woche dort.”
    Meg war entsetzt. Das bedeutete ja, dass er die meiste Zeit in Heron’s View sein würde!
    “Du hast gesagt, du hättest immer noch deine Wohnung in Truro”, erinnerte sie ihn mit einem vorwurfsvollen Unterton.
    “Das stimmt ja auch, aber ich vermiete sie jetzt – hauptsächlich an Kurzurlauber.”
    “Das ist doch toll, Mum!”, meinte Maxine, die von der unterschwelligen Spannung zwischen den beiden nichts bemerkte. “Dann sehen wir Onkel Guy viel öfter.”
    “Ja, toll!”, wiederholte Meg so trocken, dass Guy beinahe gelacht hätte.
    “Deine Mutter will sich ihre Begeisterung nicht anmerken lassen”, sagte er auf Maxines verwunderten Gesichtsausdruck hin.
    Daraufhin fragte sich Meg, ob sie allmählich paranoid wurde oder ihre Tochter tatsächlich für Guy Partei ergriff. Er tat nämlich sein Bestes, um Maxine den Aufenthalt so angenehm wie

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