Fenster zum Tod
Konditorei, spezialisiert auf Cupcakes. In Greenwich Village. Und sie wohnt auch gleich über dem Laden.«
»Du meinst doch nicht diese berühmte Konditorei, wo die Leute immer Schlange stehen? Die mal in Sex and the City vorkam?«
»Du hast dir Sex and the City angesehen?«
»Hm, ein-, zweimal vielleicht.«
»Das war eine andere. Jedenfalls hat Thomas die von meiner Schwester sofort gefunden, in der 8. Straße. Sie heißt Candy’s, falls du mal dahin willst. Und, wie war’s beim Anwalt?«
Ich erzählte ihr, dass Harry Peyton sich als Vermittler zwischen der Polizei und mir angeboten hatte.
»Hört sich doch gut an. Ich kenne Duckworth. Hab ihn schon ein paarmal zitieren dürfen. Hör mal, Ray«, sagte Julie, und ihre Stimme klang plötzlich sehr ernst. »Ich hab noch was rausgefunden. Über Allison Fitch. Ich hab heute Vormittag schon mal nach ihr gesucht, aber nichts gefunden. Jetzt am Nachmittag hab ich’s noch mal am Laptop von deinem Dad probiert. Und es gab einen Treffer.«
»Tatsächlich?«
»Ja. Nur ganz kurz. Aus Tampa. Eine Frau dieses Namens wurde dort tot in einem Hotel aufgefunden.«
Nicht schon wieder. Jedes Mal, wenn Julie sich auf die Suche nach Menschen begab, die mit dieser mysteriösen Geschichte zu tun hatten …
»Bist du noch dran, Ray?«
»Ja. Ja, ich bin noch da.«
»Kann ich dir was sagen, Ray?«
»Klar.«
»Das Ganze wird mir langsam verdammt unheimlich.«
Achtundvierzig
H allo?«
»Thomas, hier ist Bill Clinton.«
»Hi.«
»Wie geht es Ihnen?«
»Sehr gut, Sir.«
»Thomas, ich wollte Ihnen noch einmal sagen, wie wertvoll Sie für uns sind. Wissen Sie, was Black Ops sind?«
»Sind das Geheimoperationen?«
»Genau. Verdeckte Operationen, durchgeführt von der CIA und anderen Regierungsbehörden. Operationen, über die informiert zu sein das Weiße Haus jederzeit abstreiten können muss, sollten sie jemals bekannt werden.«
»Verstanden.«
»Bei solchen Operationen kann es vorkommen, dass unsere Agenten in Schwierigkeiten geraten und schnell verschwinden müssen. Deshalb sind Sie so wichtig für uns. Nicht nur für den Fall, dass es eines Tages keine Online-Karten mehr gibt oder nach einem Erdbeben oder einem Tornado alles zerstört ist. Sie wissen also nie, wann wir Sie brauchen, um Fluchtrouten für uns zu entwerfen.«
»Verstehe.«
»Warum ich Sie aber eigentlich anrufe: Ich möchte Ihnen noch einmal einschärfen, dass es Dinge in Ihrer Vergangenheit gibt, über die Sie nicht reden sollten. Sonst könnten die Leute von der CIA das Vertrauen in Sie verlieren. Sie würden als Schwächling dastehen. Oder noch schlimmer – als Verräter. Verstehen Sie?«
»Ja.«
»Gut. Es ist gut, das zu hören.«
»Darf ich Sie etwas fragen … Bill?«
»Aber sicher.«
»Mein Bruder und ich, also hauptsächlich ich, aber wir haben unlängst über Aliens gesprochen, und da wollte ich Sie fragen, ob Sie, als Sie noch Präsident waren, herausgefunden haben, was damals in Roswell geschehen ist. Gibt es dort ein Raumschiff von Außerirdischen?«
»Thomas, wenn Sie Ihre Mission erfolgreich abschließen, erzähle ich Ihnen alles.«
Neunundvierzig
N icole rief Lewis noch am Vormittag aus Florida an und sagte, alles sei erledigt. Lewis wies sie an, den nächstmöglichen Flug nach Norden zu nehmen. Während sie Allison Fitch aufgespürt habe, habe er den Mann ausfindig gemacht, der der Wohnung der Fitch einen Besuch abgestattet hatte. Sein Name sei Ray Kilbride, und sie würden ihn gemeinsam abholen.
»Abholen?«, wiederholte Nicole.
»Wir müssen wissen, was er weiß. Wir müssen wissen, warum er dort war. Mein Auftraggeber will mit ihm sprechen.«
»Mir auch recht.«
»Du fliegst übrigens nicht nach New York«, fügte Lewis noch hinzu. Er nannte ihr ein anderes Ziel, näher an dem Ort, wo sie Kilbride finden würden. »Wir treffen uns dort.«
»Alles klar«, sagte sie und legte auf.
Dann meldete Lewis sich bei Howard Talliman.
»Sie wurde gefunden. Und sie ist kein Problem mehr«, sagte Lewis. Er hatte keine Bedenken, solche Dinge mit Howard am Telefon zu besprechen, denn er wusste, dass der einen Sicherheitsexperten hatte, der sein Büro jeden Morgen nach Wanzen absuchte.
»Das ist eine große Erleichterung, Lewis.«
»Und ich mach mich jetzt auf den Weg nach Norden, um mich um unser anderes Problem zu kümmern.«
»Für eine Entwarnung ist es noch zu früh.«
»Seh ich auch so.«
»Wir müssen wissen, warum Kilbride dieses Foto hatte. Wir müssen wissen, warum
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