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Fenster zum Tod

Fenster zum Tod

Titel: Fenster zum Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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arme Barton, Gott hab ihn selig – sich das Leben genommen hat, ist das Risiko minimal. Der ganze Skandal, als Verräter an der eigenen Regierung hingestellt zu werden, das hat er nicht ertragen – und auch nicht verdient. Ihm ging es immer nur um eins, um Amerika und die Sicherheit seiner Bürger.«
    Howard schwieg. Dann sagte er: »Morris, hältst du es für denkbar, dass irgendjemand bei der CIA nach dieser Geschichte einen Grund hätte, dich zu überwachen?«
    »Ich kann dir nicht ganz folgen.«
    »Nur mal angenommen, rein hypothetisch, die CIA lässt dich überwachen. Was für Gründe könnte es geben? Spielen wir das mal durch.«
    »Das Einzige, was ich mir vorstellen kann, ist, dass Vertraute von Goldsmith, die wussten, was er tat, Vertraute, die daran beteiligt waren, sich Sorgen machen, ich könnte an die Öffentlichkeit gehen. Aber die wüssten auch, dass das politischer Selbstmord wäre.«
    Howard stimmte ihm zu. »Kannst du dir vorstellen, dass Barton ganz am Anfang, bevor ihr den Deal vereinbart habt, dass er da vielleicht Leute auf dich angesetzt hat? Und, keine Ahnung, vielleicht sogar auf Bridget?«
    »Warum in aller Welt sollten sie mich oder Bridget denn überwachen? Gibt’s da irgendwas, von dem ich nichts weiß?«
    »Aber woher! Du weißt, ich erzähle dir alles.«
    »Das ist doch Quatsch, Howard. Du erzählst mir alles, was ich wissen muss. Und was ich besser nicht weiß, das erzählst du mir erst gar nicht.«
    Auch da musste Howard zustimmen. »Die Sache ist die: Bevor du wieder in den Ring steigst, müssen wir einfach bestimmte Szenarios in Betracht ziehen, und wenn sie noch so unwahrscheinlich sind. Wir müssen auf alles vorbereitet sein.«
    »Einverstanden. Aber das ist doch Humbug. Hör mal, vergiss diese Goldsmith-Geschichte. Da müssen wir uns keine Sorgen mehr machen. Aber wir verschwenden kostbare Zeit, wenn wir Däumchen drehen, bis wir ganz sicher sind, dass die Gefahr gebannt ist. Wir müssen uns zusammensetzen und unseren nächsten Schritt planen. Wir müssen entscheiden, wen wir an Bord holen, wer uns am meisten nützt. Wir müssen langsam anfangen, die Schwächen unserer Gegner unter die Lupe zu nehmen. Mensch, Howard, das muss ich dir doch nicht sagen. Die Regieanweisungen sind doch von dir.«
    »Ich weiß.«
    »Treffen wir uns heute Abend.«
    Howard wusste, was damit gemeint war. Eine ihrer seit Jahren bewährten Strategiesitzungen. Sie trafen sich nach Mitternacht und arbeiteten durch bis zum nächsten Morgen. In diesen Stunden, wenn sie keinerlei Unterbrechungen befürchten mussten, hatten sie ihre besten Ideen.
    »Okay«, sagte Howard. »Das machen wir.«
    »Gut. Bis später, mein Freund. Schnür schon mal die Boxhandschuhe.«
    Morris legte auf.
    Vielleicht, so hoffte Howard, gab es ja noch vor diesem Treffen Klarheit über die Rolle, die Ray Kilbride bei dem Ganzen spielte.

    Lewis wollte gerade das Flugzeug besteigen, da klingelte sein Handy.
    »Hallo«, sagte er.
    »Du hast versucht, mich zu erreichen«, sagte ein Mann.
    »Victor«, sagte Lewis. »Danke, dass du zurückrufst.«
    »Was kann ich für dich tun?«
    »Es geht um jemanden, der mal für dich gearbeitet hat.«
    »Lebt er noch?«
    »Ja.«
    Das engte die Auswahl ein. Es gab nur sehr wenige Leute, die aus Victors Diensten ausschieden. »Verstehe«, sagte er.
    »Sie hat was für mich erledigt und einen sehr großen Fehler gemacht.«
    »Tatsächlich.«
    »Hat ein schlechtes Licht auf mich geworfen. Sie bringt das jetzt wieder in Ordnung, aber wenn dieses Problem gelöst ist, muss ich die Sache endgültig aus der Welt schaffen. Ich habe einen Ruf zu verteidigen.«
    »Kann ich verstehen.«
    »Aber ich dachte, ich bin es dir schuldig, dich über meine Absichten in Kenntnis zu setzen. Wenn du Einwände hast, werde ich nichts unternehmen.«
    »Ich hätte das selbst tun sollen, aber ich war schwach«, sagte Victor. »Ich habe sie aufgenommen und wie eine Tochter behandelt. Und wie dankt sie es mir? Sie geht einfach. Von mir hast du hier nichts zu befürchten.«
    »Danke. Wie läuft’s in Vegas?«
    »Zu viele Leute bringen ihre Kinder mit.«
    Lewis verabschiedete sich, steckte das Handy ein und bestieg das Flugzeug.

Fünfzig
    A ls ich nach Hause zurückkam, sagte ich zu Julie: »Gehen wir ein bisschen spazieren.«
    Wir gingen hinten hinaus und den Hang hinunter zum Bach.
    »Ich warte auf einen Rückruf von der Polizei in Tampa«, sagte Julie und klopfte auf das Handy, das eine Tasche ihrer Jeans ausbeulte. »Mal sehen,

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