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Fenster zum Tod

Fenster zum Tod

Titel: Fenster zum Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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Bildschirm.
    Ich holte Speck, Salat, Tomaten und Mayonnaise aus dem Kühlschrank und wollte gerade den Speck braten, da merkte ich, dass wir gerade noch zwei Stück Brot hatten.
    »Mist«, sagte ich und fragte mich, ob es in Promise Falls wohl eine Pizzeria gab, die so weit ins Umland lieferte.
    Da klopfte es an der Haustür.
    »Lieber Gott«, betete ich leise, »mach, dass es nicht wieder das FBI ist.«

Einundfünfzig
    L ewis’ Maschine landete früher als Nicoles. Damit hatte er Zeit, einen weißen Kastenwagen zu mieten. Zweisitzige Fahrerkabine und Laderaum. Nicole verkündete gleich bei ihrer Ankunft, sie brauche einen neuen Eispick. Ins Flugzeug konnte sie ihr Werkzeug nicht mitnehmen, also musste sie immer wieder Nachschub kaufen. Lewis nutzte die Gelegenheit, um Klebeband und Umzugsdecken zu besorgen.
    Sie parkten vor dem Haus. Es war noch hell.
    »Wir holen ihn also nur ab«, sagte Nicole.
    Lewis, der am Steuer saß, deutete mit einer Kopfbewegung auf den leeren Laderaum. »Ja. Mein Boss möchte ihm ein paar Fragen stellen.«
    Nicole nickte. Ein paar Minuten lang sagte keiner ein Wort. Schließlich sagte Nicole: »Ich weiß, du bist sauer. Das Ganze ist nicht gerade optimal gelaufen.«
    »Nein, verdammt.«
    »Aber wenn wir uns diesen Typ geschnappt haben, dann ist doch alles erledigt.«
    »Hoffentlich«, sagte er. »Kommt auf die Antworten an, die wir von ihm bekommen.«
    Nicole sah zu dem Haus auf der anderen Straßenseite hinüber. »Jedenfalls bin ich dann raus.«
    »Na ja, wenn die Befragung beendet ist, müssen wir ihn irgendwie loswerden. Wir sind hier schließlich nicht beim Angeln. Fangen und wieder freilassen ist nicht.«
    Nicole warf ihm einen Blick zu. »Aber danach sind wir quitt.«
    »Klar.«
    Nicole sah wieder zum Haus hinüber. »Wie willst du vorgehen? Klopfst du vorne und ich komm hinten rum?«
    »Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht beide zur Vordertür gehen sollten. Sehen wir vielleicht gefährlich aus?« Er grinste sie an. »Wir sind doch ein hübsches Paar. Wir haben uns verfahren. Wir brauchen ein Telefon. Sobald er die Tür öffnet, gehen wir beide rein.«
    Nicole klopfte wie zur Bestätigung auf den Eispick, der in ihrem Stiefel steckte. Lewis suchte zwischen den Sitzen nach seinem Rucksack. Darin waren ein paar Dinge, die er vielleicht brauchen würde, einschließlich des Klebebands.
    »Los geht’s«, sagte er.
    Sie stiegen aus, überquerten die Straße und gingen zum Haus. Lewis stieg als Erster die Verandastufen hoch, wartete aber, bis Nicole neben ihm stand, ehe er klopfte.

Zweiundfünfzig
    E s war nicht das FBI.
    Vor der Tür stand Marie Prentice, gebeugt vom Gewicht der dunkelblauen Tasche mit dem breiten Riemen, die sie in der Hand hielt. Sie hatte die Größe eines Picknickkorbes und sah aus wie eine Isoliertasche. Ich fragte mich, ob Marie allein gekommen war oder ob Len im Wagen auf sie wartete. Doch ein Blick auf den Wagen, der neben meinem parkte, verriet mir, dass nur sie hergekommen war.
    »Wenn ihr Jungs nicht zum Essen kommt«, sagte Marie, »muss das Essen eben zu euch kommen. Nicht zu fassen, dass ich so lange gebraucht habe, aber manchmal fehlt mir einfach jede Energie.« Wärme und das Aroma von Gewürzen und Käse schlugen mir entgegen.
    »Marie«, sagte ich. »Das hätten Sie wirklich nicht tun sollen.«
    »Hat gar keine Umstände gemacht.«
    »Lassen Sie mich Ihnen die abnehmen, die sieht schwer aus.« Ich ergriff den Riemen und löste die Tasche aus Maries Hand. »Das riecht ja wunderbar. Kommen Sie rein.«
    Ich mochte zwar ihren Mann nicht besonders, aber gegen Marie hatte ich nichts, und ich wollte sie nicht beleidigen. Außerdem hatte ich Hunger.
    »Ich wollte gerade eine Pizza bestellen«, sagte ich zu ihr.
    »Ach, das ist doch nichts Gescheites.«
    Ich stellte die Tasche auf den Tisch und öffnete den Reißverschluss. »Was ist es denn, Marie?«
    »Mein eigenes Rezept.« Sie klang ein wenig außer Atem. »Na ja, nicht ganz. Ich meine, eigentlich stammt es aus einer Kochshow. Und statt Thunfischsteaks habe ich Thunfisch aus der Dose genommen, das ist nämlich der einzige, den Len isst, und die haben da dann noch alles Mögliche dazugetan wie Linsen und Wasabipulver. Ich habe Erbsen und Nudeln untergemischt. Also wenn man’s genau nimmt, dann haben die beiden Rezepte wahrscheinlich außer dem Thunfisch nicht viel gemeinsam.«
    »Sieht köstlich aus«, sagte ich. »Die Form ist noch heiß. Kommt das frisch aus dem Ofen?«
    »Ja. Wo ist denn Thomas?

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