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Ferdinand Graf Zeppelin

Ferdinand Graf Zeppelin

Titel: Ferdinand Graf Zeppelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Haug
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des Motors …« sinnierte der Graf für einen kurzen Moment. Dann gab er sich einen Ruck. »Ich stimme mit Ihnen voll und ganz überein, Dürr. Wir werden es also folgendermaßen machen: auf dem kürzesten Weg Stuttgart ansteuern – ich denke, bis zum Morgengrauen könnten wir Stuttgart erreicht haben – dort werden wir niedergehen und die Daimlerleute um eine sofortige Reparatur bitten. Bitte geben Sie mir die Postkarten. Ich werde auf den Karten vermerken, um welches Problem es sich handelt und darum bitten, dass sofort ein Telegramm an die Firmenleitung in Untertürkheim geschickt wird. Sobald es hell wird, werden wir die Karten abwerfen.«
    »Wir steigen immer noch …« gab Lau neuerlich zu bedenken. »Jetzt sind wir schon bei 1650 Meter Höhe.«
    »Das kommt als nächstes dran«, entschied Zeppelin. »jetzt werden wir das Schiff erst einmal auf direkten Kurs nach Stuttgart ausrichten, das erscheint mir schwierig genug angesichts der westlichen Strömung, die unser Schiff von der Seite angreift. Welche Eigengeschwindigkeit haben wir aktuell?«
    »Mit Ach und Krach 32 Kilometer in der Stunde«, gab Lau zur Antwort. »Mehr schaffen wir mit dem einen Motor auf keinen Fall.«
    »Gut!« entschied Dürr nach einem raschen Blick auf die Landkarte. »Dann werden wir das Schiff in einen anderen Winkel steuern und lassen uns vom Wind sozusagen seitlich auf Stuttgart zutreiben. Anders geht es nicht. Trotz der Dunkelheit. Das Navigieren wird also keine ganz leichte Aufgabe für Sie werden, Lau.«
    »Das schaffe ich schon«, winkte der Kapitän beruhigend ab. »Ich habe während meiner Zeit bei der christlichen Seefahrt schließlich lange genug Erfahrung mit der Navigation sammeln können. Die Nacht ist ja recht klar, so dass wir uns am Stand der Sterne gut orientieren können. Das ist eine leichte Übung für mich.«
    »Gut«, nickte Zeppelin. »Dann können wir unsere Aufmerksamkeit also gleich dem nächsten Problem widmen. Wie hoch sind wir inzwischen?«
    Lau kniff die Augen zusammen und spähte konzentriert auf den Höhenmesser. Er schien kurz zu stutzen. Dann nahm er die Anzeige ein zweites Mal genau in sein Visier. »1820 Meter!«
    Der Graf wirkte weiterhin völlig gelassen. »Dann sollten wir jetzt rasch Gas abblasen. Was meinen Sie, Dürr? Wenn wir behutsam bis auf tausend Meter herunter gehen, eventuell noch etwas tiefer? Dort könnte der Wind günstiger sein?«
    »Gut möglich, Exzellenz. Auch wenn es uns halt wieder ziemlich viel Gas kosten wird. Wir müssen es versuchen. Von daher denke ich, sollten wir auf alle Fälle bei der Reparaturlandung in Stuttgart auch unsere Wasserstoffvorräte auffüllen. Wenn Sie das noch mit auf die Postkarte schreiben könnten, Exzellenz. Dass man in Friedrichshafen die Gasflaschen in den Zug lädt und so schnell wie möglich nach Stuttgart befördert, dann könnten wir – wenn alles gut läuft bei der Reparatur – am späteren Nachmittag mit dem neuen Gas wieder in Stuttgart aufsteigen und wären noch vor Einbruch der Dunkelheit zurück in Manzell.«
    »Das ist ein guter Vorschlag. Genau so werden wir es machen. In Manzell lagert doch noch genügend Gas in den Flaschen, nicht wahr?«
    »Auf jeden Fall. Für die 200 Flaschen, die wir in Stuttgart brauchen, reicht es jederzeit.«
    »Gut. Dann auf mein Kommando: Gas abblasen! Jetzt!«
    Sie sanken bis unter 1000 Meter. Ihre damit verbundene Hoffnung, der Wind würde in dieser Höhe schwächer wehen, erfüllte sich jedoch nicht. Um 4 Uhr 38 befand sich das weiter sinkende Luftschiff über Besigheim, um 5 Uhr 28 in 530 Metern Höhe über dem Bahnhof von Tamm. »Wir haben für diese Strecke, die nicht einmal neun Kilometer lang ist, beinahe eine Stunde gebraucht!« schüttelte Lau bedenklich seinen Kopf. »Das heißt, dass wir noch eine Eigengeschwindigkeit von gerade einmal 10 Stundenkilometern haben.«
    »Das ist ja kein Wunder, wenn uns nur noch der eine Motor als Antrieb zur Verfügung steht. Der Gegenwind aus Südwesten kostet uns beinahe zwei Drittel der erreichbaren Geschwindigkeit. Wir sollten etwas Ballast abwerfen, Exzellenz und versuchen, wieder höher zu gehen«, schlug Dürr vor.
    »In wenigen Minuten wird die Sonne aufgehen und damit werden sich die Gaszellen wieder aufblähen«, gab Lau zu bedenken. »Damit werden wir automatisch wieder höher steigen.«
    »Trotzdem: noch tiefer dürfen wir nicht kommen – und bis die Sonne tatsächlich die nötige Kraft hat, vergeht noch gut eine Stunde.«
    »Wir werden aber ohnehin

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