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Ferien Auf Saltkrokan

Ferien Auf Saltkrokan

Titel: Ferien Auf Saltkrokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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gefahren.
    »Und weshalb soll man etwas aufgeben, was so viel Freude macht«, sagte Nisse.
    Melcher pflichtete ihm bei. Er fuhr mit größerer Begeisterung Schlittenkarussell als seine eigenen Kinder, und hinterher kamen sie alle zum Essen nach Hause, mit Wangen so rot wie Weihnachtsäpfel, und bekamen bei Malin Dorsch mit Senfsoße.
    »Vormittags Dorsche im Eisloch angeln und nachmittags Schlittenkarussell fahren – es ist wirklich ein reiches Leben, das man führt«, sagte Melcher, als sie um den Küchentisch versammelt waren.
    »Bist du allein angeln gewesen?« fragte Johann.
    »Nein, ich war mit Nisse Grankvist draußen«, sagte Melcher.
    »Wie viele Dorsche habt ihr gefangen?« erkundigte sich Niklas voller Interesse.
    »Zehn Stück, stellt euch vor«, sagte Melcher. »Nicht schlecht!«
    »Wie viele davon hast du gekriegt?« fragte Johann.
    »Wir haben gleich und gleich geteilt«, sagte Melcher kurz. »Es macht wirklich einen Mordsspaß, Schlittenkarussell zu fahren, findet ihr nicht?« fuhr er lebhaft fort. Aber Johann war unerbittlich.
    »Wie viele davon hast du gefangen?«
    Melcher starrte ihm voller Grimm ins Gesicht. Die bittere Wahrheit war, daß Nisse neun Dorsche geangelt hatte und er selbst einen. Einen kleinen, elenden Burschen, den kleinsten von allen. Aber das hatte er nicht erzählen wollen.
    »Du hast vielleicht gar keinen gefangen?« fragte Niklas.
    Da seufzte Melcher. Aber dann lächelte er wie eine Sonne und zeigte auf den kleinen Dorsch, der da so jämmerlich und verloren neben den anderen lag.
    »Doch – den!«
    Alle guckten mitleidig auf den Dorsch und auf Melcher, aber er versicherte, das Anglerglück sei etwas Unerforschliches, das habe nichts mit Geschicklichkeit zu tun, falls sie das dächten.
    »Manchmal hat man Glück und manchmal nicht. Ich weiß noch, als ich vor einigen Jahren mal mit einem guten alten Freund im Eis Dorsche geangelt hab, und da hab ich sechsundzwanzig Dorsche gefangen. Und wie viele, meint ihr, fing er? Keinen einzigen!«
    »Was war das für ein guter alter Freund?« fragte Johann.
    Melcher warf ihm einen Blick zu.
    »Ist das eine Art Frage-und-Antwort-Spiel, was du hier treibst?« Dann legte er die Stirn in tiefe Falten und dachte eine Weile nach. »Ja, wie hieß er doch gleich? Himmel noch mal, denkt bloß, ich kann mich nicht an den Namen erinnern!«
    »Tsss, weshalb erfindest du den nicht auch?« riet ihm Pelle.
    »Schäm dich, Kind«, sagte Melcher. »Vergiß nicht, daß du mit deinem Vater sprichst.«
    Da schlang Pelle die Arme um seinen Hals und drückte ihn. »Daran denke ich ja gerade.«
    Malin beeilte sich, ihrem Vater zu Hilfe zu kommen. Es war kein Wunder, daß er sich an den Namen eines guten alten Freundes nicht erinnern konnte.
    »Ihr wißt doch, wie es manchmal bei Papa ist. Das einzige, woran er sich erinnert, ist, daß er etwas vergessen hat, aber was es war, daran erinnert er sich nicht.«
    »Schäm dich, Kind!« sagte Melcher noch einmal.
    Die Wintertage waren kurz. Es dämmerte früh. An den langen Abenden wurde die Küche zur Wärmehalle, wo sich alle versammelten. Strenggenommen war sie der einzige wirklich warme Ort im ganzen Schreinerhaus.
    Die Nächte waren kalt. Die Jungen schliefen in Flanellpyjamas und mit Wollpullovern in ihrer Bodenkammer. Melcher konnte es in seiner kleinen Mädchenkammer leidlich aushalten. Aber Malin hatte auf das Sofa in der Küche umziehen müssen.
    »Zwei Bodenkammern heizen, das geht einfach nicht«, sagte Malin, und sie fühlte sich wohl auf ihrem Küchensofa. »Der einzige Nachteil ist, daß man abends nie ins Bett kommt.«
    Denn in der Küche kamen alle zusammen. Hier saßen Nisse und Märta, um bei einer Tasse Kaffee ein Plauderstündchen zu halten, Teddy und Freddy saßen hier und spielten mit Johann und Niklas Monopoly, Tjorven und Pelle zeichneten und spielten. Bootsmann lag in einer Ecke und schlief, Malin strickte, Melcher sang und redete und fühlte sich wohl.
    Draußen war klirrend kalter Winter. Kalte Sterne leuchteten über ihrem vereisten Fjord, und die Kälte knackte in den Hausecken. Da war es herrlich, sich in einer warmen Küche zusammenzukuscheln. Pelle schmunzelte und stopfte den Herd mit Holz voll. Genau so sollte es sein: Alle sollten beisammensitzen und es warm haben und singen und sich unterhalten. Bis er zuletzt selber so müde wurde, daß sich alles für ihn wie ein Gesumm anhörte und er ins Bett wankte.
    Sonst verbrachte Pelle den größten Teil seiner Zeit in Janssons Stall. Nicht

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