Ferien Auf Saltkrokan
an Land warfen, und dann verschwand der Schlitten in der Dunkelheit.
Und Pelle stand da und dachte darüber nach, wie das eigentlich mit dem Weihnachtsmann zusammenhing. Da sah er Johann lachen und Niklas ein bißchen zublinzeln, und er wurde fast böse. Dachten sie wirklich, er wäre ein kleines Kind, dem man sonstwas auf die Nase binden konnte? Aber es mochte mit dem Weihnachtsmann nun sein, wie es wollte, es machte auf alle Fälle Spaß, es war ganz wunderbar, im Dunkeln hier zu stehen und Schlittengeläut zu hören und den Fackelschein draußen auf dem Fjord verschwinden zu sehen. Und dazu noch einen ganzen Sack voller Weihnachtsgeschenke zu bekommen.
Es war überhaupt wunderbar, in diesen Wintertagen auf Saltkrokan Pelle zu sein. Malin sah, wie er vor Glück strahlte. Als sie eines Abends allein in der Küche waren, fragte sie ihn, was ihm denn soviel Freude mache. Pelle kauerte sich auf dem Küchensofa zusammen und überlegte ein Weilchen. Dann erzählte er Malin, was soviel Freude mache.
»Zum Beispiel …« sagte er.
Morgens hinausgehen, wenn frischer Schnee gefallen war, und den Weg zum Brunnen und zum Holzstall mit freischaufeln zu helfen. Die verschiedenen Spuren der Vögel im Schnee zu sehen. Weihnachtsgarben für alle Sperlinge und Dompfaffen und Kohlmeisen in die Apfelbäume zu hängen. Einen Tannenbaum zu haben, den man selbst im Wald zusammen mit den anderen geholt hat. In der Dämmerung zum Schreinerhaus zurückkommen, wenn man Ski gelaufen war, und sich im Flur den Schnee von den Schuhen zu stampfen und hineinzukommen und zu sehen, wie das Feuer im Küchenherd brannte und wie fein die Küche war mit allen Kerzen. Morgens, wenn es noch dunkel war, aufzuwachen, weil Papa den Kachelofen heizte. Im Bett liegenzubleiben und zuzusehen, wie es hinter der Ofentür flackerte. Abends über den Hausboden zu gehen und sich ein bißchen im Dunkeln zu fürchten, aber nur ein bißchen! Mit dem Schlitten auf dem Eis zu fahren ganz bis an die Dampferrinne heran und sich dann auch ein bißchen zu fürchten! In der Küche zu sitzen und sich mit Malin zu unterhalten so wie jetzt gerade und Zimtwecken zu essen und Milch zu trinken und sich überhaupt nicht zu fürchten. Ja, und dann im Kälberstand in Janssons Stall zu sitzen und mit Jocke zu reden, das war fast das allerschönste.
»Aber hast du schon gehört, daß der Fuchs heute nacht bei Jansson wieder ein Huhn gestohlen hat?« fragte Malin.
Vor diesem Fuchs hatte Pelle Angst. Zwei Abende hintereinander hatte er bei Jansson Hühner gestohlen, und einer, der Hühner stahl, der konnte auch Kaninchen stehlen. Das war ein entsetzlicher Gedanke. Überall schlich der Fuchs herum. Er hatte natürlich auch Tjorvens Weihnachtsgrütze aufgegessen, obwohl sie glaubte, es sei der Weihnachtsmann gewesen. Pelle fragte, was Malin wohl glaube.
»Vielleicht der Fuchs und vielleicht der Weihnachtsmann«, sagte Malin. Pelle lag an diesem Abend lange wach und hatte Angst um sein Kaninchen. Jocke hatte allerdings in einem Kälberstand seinen Platz, aber Füchse waren so schlau – wer konnte wissen, was sie alles anstellten, wenn sie hungrig waren und zu Hühnern und Kaninchen hineinwollten? Füchse sollte man totschießen, dachte Pelle. So blutrünstig war er sonst nie, aber jetzt lag er da im Bett und sah es vor sich, wie der Fuchs seinen Bau hinten im Kuhwäldchen verließ und durch den Schnee auf Janssons Stall zuschlich. Pelle geriet in Schweiß hier in seinem Bett, und er schlief die ganze Nacht unruhig.
Am nächsten Morgen begegnete er zufällig Björn, der mit einem frischgeschossenen Hasen aus dem Wald kam. Pelle machte die Augen zu, um nicht hinsehen zu müssen, der arme kleine Hase!
Weshalb schoß Björn nicht lieber diesen dummen Fuchs? Onkel Jansson würde sich bestimmt freuen, wenn er es täte. Das meinte Björn auch, als er von dem Fuchs erfuhr.
»Diesen Fuchsrüpel, den sollten wir doch schnappen können. Grüß Jansson schön und sag ihm, ich würde es heute nacht versuchen.«
»Um welche Zeit sollen wir kommen?« fragte Pelle eifrig.
»Wir?« sagte Björn. » Du kommst überhaupt nicht. Du wirst in deinem Bett liegen und schlafen.«
»Ich denke nicht daran«, sagte Pelle.
Er sagte es nicht zu Björn, sondern eine Weile später zu Jocke, denn das feine an Jocke war, daß er mit keinerlei Einwänden kam.
»Hab keine Angst, wenn du es heute nacht knallen hörst«, sagte Pelle. »Ich bin bei dir, darauf kannst du dich verlassen.«
Und das war er auch. Aber
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