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Ferien mit Oma

Ferien mit Oma

Titel: Ferien mit Oma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilse Kleberger
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und rosig und schliefen. „Das sind Alex und Alexandra“, sagte Marietta, „ein Vierteljahr alt.“ Erst nachdem die Pieselangs die Zwillinge genug bewundert hatten, entdeckten sie Max. Er stand, von einem Negerjungen am Zügel gehalten, und sah wieder melancholisch und ein wenig verdrossen aus. Nichts erinnerte mehr an das stolze Roß vom Abend vorher.
    „Trotzdem“, sagte Brigitte, „ich kann ihn gar nicht mehr so einfach mit, ,Max’ anreden. Wenn man weiß, wer er wirklich ist...“
    Jan nickte. „Was meinst du“, sagte er nach kurzem Überlegen, „wollen wir ihn von jetzt an ,Herr Max’ nennen?“ Brigitte war einverstanden.
    Während Brigitte die Zwillinge hütete und Peter und Jan sich mit dem Negerjungen unterhielten, trank Oma mit Marietta im Wagen eine Tasse Kaffee. Gerührt feierte Marietta mit allen Gegenständen im Wagen Wiedersehen. Zärtlich strich sie über die Betten und den Tisch, sie drückte einen Kuß auf die Trompete und betrachtete mit Tränen in den Augen ihr Bild an der Wand.
    „Daß er das Bild hat hängen lassen! Ich dachte, er würde es fortwerfen, nachdem ich ihn verlassen hatte. Hat Mario Ihnen von mir erzählt? Ist er noch immer sehr böse auf mich?“
    Oma schüttelte den Kopf. „Er hat nur liebevoll und herzlich von Ihnen gesprochen.“
    „Wirklich?“ Marietta schien es kaum zu glauben. „Er war immer der allerbeste Mann. Hätte ich ihn nur nicht verlassen.“
    „Haben Sie ihm von den Zwillingen geschrieben?“ fragte Oma.
    Marietta seufzte. „Ich hatte ihm geschrieben, daß er einen Sohn und eine Tochter bekommen hat, aber er war so zornig auf mich, daß er alle meine Briefe ungeöffnet an mich zurückgehen ließ. Er weiß also nichts von den Kindern, und ich muß alleine für sie sorgen.“
    Eine Weile schwiegen sie. Marietta betrachtete mit träumerischen Augen die Gegenstände im Wagen, und Oma rührte nachdenklich in ihrer Kaffeetasse.
    „Soll ich ihm schreiben?“ fragte sie plötzlich.
    Marietta fuhr zusammen. „Sie? Er wird den Brief zerreißen oder fortwerfen!“
    „Ganz bestimmt nicht. Er wird sich freuen.“ Oma holte Tinte, Federhalter und Papier und machte sich gleich an die Arbeit.
    Auf den Wagenstufen saßen Jan, Peter und Jonny, der Negerjunge. Jonny erzählte, daß er als Pferdepfleger beim Zirkus arbeitete. „Später will ich reiten Kunst“, sagte er in seinem gebrochenen Deutsch. „Ihr könnt reiten?“
    Peter schüttelte den Kopf, aber Jan nickte. Peter blickte ihn erstaunt an. Er hatte Jan noch niemals auf einem Pferderücken gesehen.
    „Zeig mal“, sagte Jonny und wies auf das Pferd.
    Etwas unsicher ging Jan auf Max zu. Er tätschelte ihm den Hals und flüsterte ihm ins Ohr: „Herr Max, seien Sie nett und lassen Sie mich auf Ihnen reiten!“ Max sah Jan von der Seite an, rührte sich aber nicht. Jan versuchte, ein Bein über den Pferderücken zu schwingen, aber er schaffte es nicht. Dann legte er den Oberkörper über das Pferd und zog ein Knie an. Aber auch so wollte es ihm nicht gelingen, Max zu besteigen. Schließlich holte er sich einen Küchenstuhl und bestieg von ihm aus das Pferd. „Nimm den Stuhl weg!“ rief er Peter zu. Obgleich Max immer noch still wie ein Denkmal stand, war Jan doch etwas unheimlich zumute. Er saß so hoch oben, wußte nicht recht, wo er sich festhalten und was er jetzt überhaupt machen sollte. „Hopp“, rief Jonny, und Max setzte sich in Bewegung. Jan verlor das Gleichgewicht und griff in die Mähne. Das schien Max nicht zu gefallen. Er stellte sich, genau wie gestern abend, auf die Hinterbeine und ließ Jan wie auf einer Rutschbahn von seinem Rücken herabgleiten. Dann stand er wieder still wie aus Eisen, ohne sich um seinen Reiter zu kümmern.
    Mit rotem Kopf ging Jan zu seinen Zuschauern auf der Treppe, aber ehe er etwas sagen konnte, meinte Jonny bedauernd: „Ist ein wildes Biest, läßt nur Marietta auf sich reiten, nicht wahr?“
    Bevor sich Marietta von ihnen verabschiedete, machte Jan mit seinem neuen Fotoapparat von ihr und den Zwillingen eine Aufnahme. Marietta nahm rechts und links ein Kind in den Arm. Leider waren die Babys böse darüber, daß man sie geweckt hatte, und brüllten aus voller Kehle. Oma und Brigitte versuchten sie zu beruhigen, indem sie sie herumtrugen und ihnen etwas vorsangen, aber es wollte nichts nützen. Da Marietta zum Zirkus zurück mußte, fotografierte Jan sie mit den brüllenden Babys.

    Als sie wieder im Wagen lagen, waren sie sofort still. Marietta nahm

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