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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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andere autoaggressive Aktionen. Zum Beispiel Selbstverletzungen. Selten kann es in solchen Fällen aber auch dazu kommen, dass der ›Sklave‹ sich aggressiv gegen seinen Unterdrücker wendet. Ich selbst bin bei Lasse John immerdavon ausgegangen, dass er sich irgendwann gegen den unglaublichen Druck wehren wird, irgendwann seine Freiheit erobern will. Gleichgültig welche Mittel er dazu einsetzen müsste. Er ist ein Bündel unterdrückter und verdrängter Wut, bereit zu platzen.«
    Lundquist seufzte.
    Das wäre das perfekte Profil!
    Aber dieser junge Mann schied ja nach der Überprüfung als Täter aus.
    »Ich gehe davon aus, dass Inga sich in Lebensgefahr befindet. Schließlich vermisst Gunnar sie schon seit gestern Abend – und jetzt ist schon später Vormittag. Wenn sie wirklich dem Mörder in die Hände gefallen ist, hatte der auf jeden Fall genug Zeit sich einen Plan auszudenken – und vielleicht auch genug Zeit ihn umzusetzen. Wenn wir nicht ganz schnell eine zündende Idee haben, wird sie wohl das nächste Opfer werden. Hoffentlich ist es nicht schon zu spät – und hier nebenan sitzt ein sehr besorgter Ehemann …«
    »John!«, die Tür wurde aufgerissen. »Der Hausarzt von Frieda John hat bestätigt, dass er der alten Dame immer wieder ein Shampoo gegen Läuse verschreiben musste«, sprudelte Britta Liliehöök atemlos hervor und sah Lundquist auffordernd an. »Es sei sowohl ihm, wie auch dem Sohn schleierhaft, wie eine Frau, die die meiste Zeit bettlägerig ist, sich überhaupt irgendwo Läuse holen konnte. Sie ging ja auch praktisch nicht mehr zum Friseur und Besucher gab es auch keine.«
    »Knut, habt ihr die alte Frieda tatsächlich gesehen – von Angesicht zu Angesicht gesehen, meine ich, als ihr bei Lasse John auf dem Hof wart?«, fragte Lundquist lauernd in Richtung der beiden Streifenpolizisten.
    Und als Jan für seinen Kollegen antworten wollte, hobLundquist die Hand und donnerte plötzlich unvermittelt los: »Überlege dir jetzt gut, was du sagst!«
    Knut sah verstört in die blitzenden Augen des Ermittlungsleiters und begann zu zittern.
    »Antworte! Hast du die Frau mit eigenen Augen gesehen?«, der drohende Unterton ließ die Stille im Raum unerträglich werden.
    Knut wusste, dass sie ihn nun alle anstarrten.
    Er begann zu schwitzen.
    Selbst zwischen den Haaren bildeten sich kleine Rinnsale.
    Nervös wischte er sich mit der Hand die salzigen Perlen von der bebenden Oberlippe und flüsterte beschämt: »Nein.«
    Empörte Beschimpfungen der Kollegen prasselten wie Schläge auf ihn nieder – Lundquist sorgte mit einer Handbewegung für Ruhe.
    »Also Lasse John. Lars, ruf die Einsatzzentrale an, wir brauchen drei weitere Streifenwagen. Ohne Sondersignal. Sie sollen möglichst unauffällig zu Johns Hof fahren und dort auf uns warten. Einer vom hinteren Teil her, damit er uns nicht womöglich entkommt. Die Polizisten sollen ihre Schusswaffen bereithalten. – Britta fährt mit Ole, Bernt auch, Lars mit mir. Jan und Knut bleiben hier in der Obhut von Björn. Keine Alleingänge – wenn er unser Mann ist, ist er unberechenbar und äußerst gefährlich!«

Was mache ich nun mit ihr?, grübelte Lasse und warf einen hasserfüllten Blick auf die bewusstlose Inga. »Umbringen ist schon klar – aber wie?«, murmelte er.
    Er wiegte nachdenklich den Kopf von einer Seite zur anderen.
    Wenn er ihr den Schädel einschlug, würde das bloß eine Riesensauerei geben, die er wieder beseitigen musste – das ging nicht. Er wollte nicht schon wieder hinter einer Weibsperson herputzen.
    Die Zeiten waren vorbei.
    Was für eine blöde Idee auch, einfach bei ihm zu klingeln, überlegte er und schnalzte abschätzig mit der Zunge.
    Er hatte ihren grünen Fiesta auf dem Hof gesehen und als sie dann scheinheilig fragte, ob sie denn wohl mal die alte Dame besuchen könne, sie wolle sich nach dem Urlaub erkundigen, war ihm sofort bewusst, dass die alte Schnepfe ihn hochgehen lassen wollte. Freundlich bat er sie in Haus und brachte sie dann mit einem perfekt gezielten Schlag auf den Hinterkopf zur Strecke.
    Das war ein Schlag, da konnte er wirklich stolz auf sich sein, fand er und grunzte.
    Langsam schwankte sein Körper im Rhythmus des Kopfes mit.
    Ja, ja, umbringen natürlich – aber wie?
    Wenn er es so aussehen lassen könnte, als hätte Inga einen Unfall gehabt – das wäre natürlich genial, dachte er zufrieden und spürte, wie ein ungeheurer Energieschub durch seinen Körper fuhr. Doch dann fiel ihm ein, dass Inga

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