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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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nicht sehen wollte, Inga erdrosselt, erstochen in einer Blutlache … Mein Gott, hoffentlich kommen wir nicht zu spät!
    »Wen hatte sie denn zuletzt besonders in Verdacht?«, Lundquist bemühte sich, seine Stimme unter Kontrolle zu halten, während in seinem Kopf ein Horrorstreifen nach dem anderen ablief.
    »Sie hat gnadenlos alle reihum verdächtigt. Zum Schluss auch unseren Nachbarn da draußen, beim Ferienhaus. Siewollte wissen, ob ich eigentlich kürzlich mal die alte Frieda John gesehen hätte. Als ob irgendjemand die alte Frieda sehen würde – die alte Giftspritze liegt doch die meiste Zeit in ihrem Bett und schikaniert ihren bedauernswerten Sohn. Das hat sie schon mit ihrem Mann so gemacht. Er war wirklich ein armes Schwein. Und nun ist der Sohn dran.« Hilmarström schüttelte den Kopf.
    »Ihr werdet meine Inga doch jetzt suchen, nicht?«, fragte er dann leise und Lundquist sah, das sich Gunnars Augen mit Tränen füllten.
    Tröstend legte er dem besorgten Mann die Hand auf den Unterarm.
    »Wir werden jetzt sofort besprechen, wie wir vorgehen wollen. Sag mal – traust du ihr zu, dass sie angefangen hat Privatdetektiv zu spielen?«
    Hilmarström zuckte zusammen und seine Augen weiteten sich vor Schreck.
    »Aber, aber das wäre doch unglaublich gefährlich!«, stammelte er entsetzt. »Was, wenn sie dabei in ein Wespennest gestochen hätte? Aber«, fügte er beinahe tonlos mit zitternden Lippen hinzu, »zuzutrauen wär’s ihr wohl. Besonders wenn sie das Gefühl hätte, dem anderen haushoch überlegen zu sein.«
    Lundquist sprang auf, nickte dem verstörten Vermieter zu und verließ eilig den Raum. Die Tür hatte er schon fast hinter sich zugezogen, da steckte er seinen Kopf noch einmal in den Raum und fragte: »Du hast gesagt, sie ist vielleicht in den Wald gefahren, ist das richtig?«
    Gunnar nickte.
    »Dann hat sie wohl ein eigenes Auto?«
    Wieder nickte Gunnar stumm.
    »Was für eine Marke?«, drängte Lundquist ihn ungeduldig.
    »Einen Fiesta. Grün. HNP-358.«
    Mit einem leisen Klicken fiel die Tür ins Schloss.
    Gunnar hörte, wie der Hauptkommissar mit langen, eiligen Schritten über den Gang hastete. Dann war alles still – nur sein eigenes und das Atemgeräusch des Polizisten, der sich zu ihm gesetzt hatte, waren zu hören.

Lars Knyst war es gelungen, das Team in Rekordzeit im Besprechungsraum zu versammeln. Auch Jan und Knut waren durch die Einsatzzentrale von ihrer Streife zurückbeordert worden, saßen nun etwas verlegen zwischen den Kollegen und fühlten sich augenscheinlich unbehaglich.
    »Weißt du, was wir hier sollen?«, flüsterte Knut seinem Partner zu und drehte dabei unruhig seine Mütze zwischen den Händen.
    Jan schüttelte verhalten den Kopf.
    »Mann, hoffentlich haben wir nicht wieder was verbockt!«, seufzte er dann und beide begannen fieberhaft, sich die letzten Tage ins Gedächtnis zu rufen. Hatten sie etwa wieder einmal dem Falschen geholfen?
    Der Raum füllte sich nach und nach. Das allgemeine Durcheinander von Stimmen schwoll zu einem Raunen an, aus dem man hin und wieder Brittas Stimme und Oles Niesen heraushören konnte.
    Jan sah sich aufmerksam im Zimmer um und versuchte Hinweise zu entdecken, die ihm die Ursache der allgemeinen Aufgeregtheit erklären könnten. Den Fotos an der Pinnwand und der Liste mit durchgestrichenen Namen am Flipchart konnte er immerhin entnehmen, dass das Team noch immer intensiv mit dem Ferienhausmord beschäftigt war. Er schnappte auch mehrfach den Namen Hilmarström auf, wusste selbstverständlich, dass Gunnar der Besitzer des Ferienhauses war – aber das, kombinierte Jan, konnte nicht der Grund für die Aufregung sein. Schließlich war das allgemein bekannt.
    Doch als er auch den Namen Inga hörte, klärte sich für Jan alles.
    »Ey, Knut!«, aufgeregt stieß er seinem Partner den Ellbogen in die Seite: »Ich sag dir was – der Gunnar hat die Alte auf dem Dachboden eben doch selbst ins Jenseits befördert und nun hat er die Inga gleich hinterher geschickt, weil sie ihm auf die Schliche gekommen ist.«
    Knut, der sich in Gedanken mit der Frage beschäftigt hatte, ob er bei Gelegenheit mal den Sohn der alten John fragen sollte, woher er den niedlichen Welpen bekommen hatte und ob sich Mareile eventuell mit einem solchen Hausgenossen würde anfreunden können, wo sie doch so pedantisch auf Sauberkeit im ganzen Heim bedacht war, dass es einen Mann schon grausen konnte, sah Jan erschrocken an.
    »Das ist doch nicht dein Ernst! Der

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