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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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zeigte auf das Vernehmungsprotokoll in der Akte aus Deutschland. Er hatte nicht vor, das Thema Gesundheit zu vertiefen.
    »Die Nachbarin von Frau Helm hat einem der Beamten gegenüber erwähnt, dass Herr Kirsten seine Mutter stets sehr freundlich behandelt habe. Besonders seit dem Tod ihres Mannes vor ein paar Jahren. Müssen wir in dieserFamilie nur nach einem dieser berühmten klassischen Motive suchen?«, fasste er zusammen.
    Knyst nickte bedächtig.
    »Sven! Wir haben von vier Ärzten Hinweise auf pflegebedürftige Patienten im Raum Hjortronbakken bekommen. Sowie die Zentrale eine freie Streife meldet, schicken wir sie los, um die Leute zu überprüfen.« Torben zog seinen Kopf zurück und zog die Tür wieder zu.
    »Gut. Wie immer im Stress und gehetzt!«, murmelte Lundquist, was Torben schon nicht mehr hörte, und suchte nach einem Ergänzungsbericht der Pathologie.
    »Aha. Dr. Mohl hat wieder ein Häppchen für uns. Aus der Form und der Gestalt der Hände der Toten schließt er, dass sie Linkshänderin gewesen sein muss. Er schreibt, die Dosis des Schlafmittels habe nur ausgereicht, das Opfer tief schlafen zu lassen, sie war nicht tödlich. Zungenbein und Kehlkopf der Toten sind unverletzt. Sie wurde also nicht gewürgt. Aber er hat petechale Blutungen im Gesicht gefunden, besonders um die Augen herum.«
    »Hat er auch geschrieben, woher die kommen?«, fragte Lars.
    »Oh ja. Er ist sich jetzt völlig sicher, dass sie mit einem Kissen oder etwas ähnlichem erstickt wurde. Ah, und er hat eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Frau schon seit etwa zwei bis drei Monaten tot sein muss.«
    »Damit sind wenigstens die letzten Familien ausgeschieden und wir können die Fahndung auf die anderen konzentrieren«, stellte Knyst befriedigt fest.
    Lundquist zog einen Stift aus dem Butler auf seinem Schreibtisch und markierte die Namen Söderlund, Pattersson und Neumann.
    »Es sei denn, es stellt sich raus, dass sie die Leiche mitin den Urlaub genommen haben. Doch das erscheint mir nicht sehr wahrscheinlich«, bestätigte Lundquist.
    Das Telefon auf Knysts Schreibtisch klingelte übellaunig. Er hob den Hörer ab, meldete sich und hörte seinem unsichtbaren Gesprächspartner zu. Dann bedeckte er die Muschel mit der Hand und zischte Lundquist zu:
    »Dr. Kramp. Er will dich sofort sehen und du sollst alle verfügbaren Akten mitbringen.«
    Lundquist erhob sich müde. Laut sagte Knyst: »Er ist schon unterwegs.«
    »Was will der denn schon wieder von dir?«, fragte er, nachdem er das Gespräch beendet hatte.
    »Die Schlagzeilen«, antwortete sein Freund knapp und machte sich mit einigen Ordnern unter dem Arm auf den Weg.

Dr. Kramp ließ Lundquist diesmal lange warten, ehe er ihn ansprach. Der Hauptkommissar stand vor dem Schreibtisch seines Vorgesetzten, der missmutig knurrend die Akten durchblätterte, die Lundquist ihm übergeben hatte. Zwischen den Männern herrschte konsequentes, spannungsgeladenes Schweigen.
    »So. Es gibt also tatsächlich Hinweise darauf, dass diese deutsche Familie Kirsten die Tote im Ferienhaus zurückgelassen hat. Sorg dafür, dass nichts nach draußen dringt, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind! Das wäre ein gefundenes Fressen für die Presse! Was unternehmt ihr im Moment in dieser Angelegenheit?«, eröffnete Dr. Kramp mit verkniffener Miene und vor Wut gequetschter Stimme.
    »Die deutschen Kollegen suchen zusammen mit uns nach der Vermissten. Nach Angaben der Familie hatte die alte Dame ihre Papiere bei sich. Frau Helm könnte also längst in ein Land ihrer Wahl ausgereist sein, ohne dass wir es bemerkt hätten. Wer weiß, wo sie jetzt schon sein könnte! Vorausgesetzt natürlich, sie ist nicht unsere Leiche.«
    Lundquist bemühte sich um einen betont sachlichen Tonfall.
    »Ich kann dir genau sagen, wo sie sich jetzt befindet: im Kühlraum der Pathologie! Die deutsche Polizei sucht eine Frau, die in dem Haus Urlaub gemacht hat und wir haben eine Leiche ohne Namen. Natürlich ist sie unsere Tote – du glaubst doch nicht etwa an diese Lügenmärchen!« Dr. Kramps Stimme war ätzend.
    »Ich bin mir da nicht so sicher. Wenn wir uns zu früh festlegen,entkommt uns am Ende der wahre Täter. Nach wie vor halte ich es für möglich, dass wir den Mörder hier in der unmittelbaren Umgebung von Hjortronbakken finden könnten.«
    »Papperlapapp. So ein Unsinn. Warum sollte jemand aus dieser Gegend seine Leiche bei Hilmarström in eine Truhe legen! Das ist

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