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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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Knyst zusammen und fügte hinzu: »Es scheint kaum eine Familie zu geben, in der sich Mutter und Schwiegermutter über diesen Punkt einig sind.« Er schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Da kannst du ja noch gar nicht mitreden. Du hast noch keine Schwiegermutter und deine Gitte auch nicht!« Bernt grinste breit, dann fuhr er fort: »Normalerweise endeten solche Streitigkeiten bisher offenbar in der Regel damit, dass Herr Kirsten schlichtend eingriff, Frau Helm dann eine triumphierende Miene aufsetzte und Frau Kirsten sich für den Rest des Tages in eisiges Schweigen hüllte. Doch diesmal muss der Sohn irgendwie sein Stichwort verpasst haben.« Bernts Grinsen wurde noch breiter, als er sich diese Szene ausmalte.
    »Und was ist dann passiert?«, wollte Knyst wissen und beugte sich gespannt über seinen Schreibtisch.
    »Tja, ein Wort ergab wohl das andere, und plötzlich packte die alte Dame ihre Handtasche und einen Teil des leichten Handgepäcks und ließ das sprachlose Ehepaar zurück. Seither haben sie kein Sterbenswörtchen von ihr gehört.«
    »Und an welcher Raststätte soll das gewesen sein?«, fragte Knyst
    »Angeblich war es auf dem Parkplatz einer Rastanlage mit Restaurant vor Malmö, wenn man zur Fähre ab Trelleborg unterwegs ist. Wir sollten das schnell herausgefunden haben, denke ich«, meinte Bernt zuversichtlich.
    »Aber die Familie wird doch wohl sofort eine Vermisstenanzeige aufgegeben haben. Welcher Polizeiposten hat die aufgenommen? Haben wir das Protokoll schon angefordert?«Lundquist zog die Augenbrauen hoch und sah seinen Mitarbeiter aufmunternd an.
    »Da gibt es ein kleines Problem. So direkt nach ihr gesucht haben die Kirstens nämlich nicht«, erklärte Bernt.
    Zwischen Lundquist Augen erschien eine steile Falte und Knyst lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Ach nee. Sie haben gar nicht nach ihr gesucht?«, fragte er.
    »Ich glaube, diese Frau Helm ist eine sehr resolute Dame und ihr Sohn hat zu Protokoll gegeben, dass spontane Entschlüsse eine Spezialität von ihr seien. Er meinte, sie hätten beschlossen, die Entscheidung seiner Mutter zu akzeptieren.«
    »Ach was. Die waren einfach nur froh darüber, dass sie nicht mehr weiterzanken konnte.«
    »Vielleicht haben sie auch angenommen, sie würde trotz des Streits auf die Fähre gelangen und mit nach Hause fahren«, murmelte Lundquist, setzte sich hinter seinen Schreibtisch und schlug die Akte Kirsten auf, die er aus dem Stapel gezogen hatte. »Wollen wir nur hoffen, dass sie kein ›Sterbenswörtchen‹ gebraucht hat, weil sie noch gesund und lebendig ist«, setzte er mit intensiver Betonung hinzu und zeigte dann auf ein dicht beschriebenes Blatt in der Akte: »Prima! Die Kollegen aus Freiburg haben uns sogar ein Foto der Eheleute geschickt.« Er zog das Bild unter der Büroklammer heraus und reichte es an Bernt weiter: »Fahr doch mit dem Bild mal zu den Heimwerkermärkten und den Gartencentern in der Umgebung von Hjortronbakken. Frag doch nach, ob dieser Mann nicht vielleicht einen stabilen Spaten kaufen wollte, vielleicht erinnert sich jemand an ihn.«
    »Wieso zu den Gartencentern?«, fragte Lars verblüfft.
    »Wozu braucht ein Tourist im Ferienhaus einen Spaten?« Dann lächelte er. »Oh, ich verstehe!«
    »Gut.« Bernt nickte, schnappte sich das Bild und war verschwunden.
    »Hast du heute schon einen Blick in die Zeitung geworfen?«, fragte Lundquist und Knyst nickte bedächtig.
    »Samthandschuhe bei der Mordermittlung! Was ist nur los mit unserer Polizei? Ganz schön starker Tobak. Wenn sich jetzt auch noch herausstellt, dass wirklich eine deutsche Familie den Mord begangen hat, werden sie auf uns einprügeln und als nächstes den Tourismus verbieten oder einen Auslandsführerschein für deutsche Urlauber fordern.« Knyst war verärgert.
    »Sag mal, du siehst heute ziemlich mitgenommen aus«, setzte er hinzu und sah seinen Freund kritisch an.
    »Geht schon«, antwortete Lundquist in mürrischem Ton. »Ich habe mir so einen Herbstinfekt eingefangen. Einen von denen, die ihre Opfer erst einige Zeit zappeln lassen, bevor sie richtig zuschlagen.« Er zuckte leicht zusammen, als er seinen eigenen Worten nachlauschte.
    »Hoffentlich ist es nicht doch eines von Brittas ›Haustieren‹. Steck mich bloß nicht an, Gitte würde sich echt bedanken, wenn ich in meinem bisschen Freizeit auch noch krank im Bett rumliegen müsste.« Knyst zog eine Grimasse.
    »Lars, sieh dir das an!« Sven Lundquist

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