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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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für sie da ist – und nicht einen, der dauernd durch das Telefon weggerufen werden kann, mit dem eine verlässliche Freizeitplanung nicht möglich ist, der an den Familienfeiertagen arbeiten muss! Sieht so aus, als wäre wirklich Schluss. Gut, vielleicht kann ich noch mal mit ihr reden, wenn wir wieder zu Hause sind. Aber es sieht nicht gut aus, das ist mal sicher.«
    Knysts Augen begannen feucht zu schimmern und er wandte hastig das Gesicht ab.
    Lundquist konnte sich gut vorstellen, wie das Gespräch abgelaufen war.
    Wie all die Telefonate von irgendwo mit Anna.
    Hilflose Versuche, das Fehlen bei Feiern oder im Theater zu entschuldigen, zu rechtfertigen. Mit dabei immer dieses Gefühl, schuld an der Situation zu sein. Hin-und hergerissen zwischen dem Wunsch, die Zeit mit der Familie zu verbringen und dem Wunsch, dem Opfer, zu dem sie gerufen worden waren, wenigstens einen letzten Dienst erweisen zu können. Seinen Mörder zu fassen. Ein unlösbarer Konflikt.
    Er seufzte mitfühlend, enthielt sich aber jeden Kommentars. Zu solchen Dingen konnte man auch als Freund nur wenig sagen.
    »Soll ich dir was mitbringen oder meinst du, der kalte Kaffee da reicht bis zum Mittagessen? Wer um die Liebe einer Frau kämpfen muss, der sollte sehen, dass er bei Kräften bleibt«, frotzelte er dann freundschaftlich und meinte anschließend wieder ernst: »Wenn ich dir erst erzählt habe, was die Presse in Schweden so fordert, wirst du froh sein, eine gute Grundlage geschaffen zu haben!«
    Mit einem schiefen Grinsen erhob sich Knyst ebenfalls und gemeinsam bedienten sie sich am Buffet.
    Heiße Würstchen und ziemlich feuchtes Rührei, entschied Lundquist, waren wohl nicht das Richtige für seinen Magen und so beschied er sich mit Brötchen ohne Butter mit Käse. Auf den Kaffee konnte er allerdings auf gar keinen Fall verzichten. Den brauchte er unbedingt, um sich am Morgen in ›Arbeitsschwung‹ zu bringen. Entgegen seiner Gewohnheit würde er dieses Mal einen ordentlichen Schuss Milch hineingeben.
    Die Auswahl am Buffet war recht ansprechend, aber die Bedienung, die ihnen die Thermoskanne mit Kaffee an den Tisch brachte, dagegen eher unfreundlich fast schon genervt. Lundquist hatte den Eindruck, dass sie die Gäste im Frühstücksraum als schreckliche, unzumutbare Belastung empfand.
    Lundquist säbelte missmutig an seinem Brötchen herum und belegte dann die eine Hälfte mit einer Scheibe milden Käses. Er warf einen misstrauischen Blick in Knysts Richtung, aber falls der gemerkt hatte, dass sein Freund seinen Kaffee mit Milch auffüllte, so ließ er sich das nicht anmerken.
    »Sie ist es nicht. Ich habe fast die ganze Nacht darübernachgedacht. Es ist nicht unsere Frau«, knurrte Knyst lustlos kauend.
    »Ja. Das sehe ich auch so«, bestätigte Lundquist. »Diese Frau war – oder ist es wahrscheinlich noch – sehr selbstständig. Sie hat sich von niemandem Vorschriften machen lassen und trifft ihre Entscheidungen spontan und entschlossen. Der vorläufige Befund aus der Pathologie klingt für mich eher nicht nach eigenem Einkommen und großer Entscheidungsfreiheit. Da kann ich mich natürlich täuschen. Es ist nur der Eindruck, den ich habe. Ach, übrigens …« Und dann erzählte er Knyst von dem Gespräch mit Britta. »Ist doch immer und überall dasselbe! Sowie etwas passiert, glauben die Menschen, man muss nur mal eben schnell die Kontrollen verschärfen und schon kann gar nichts mehr schief gehen. Da können wir uns auf eine Menge Ärger gefasst machen, wenn wir zurück kommen.« Lundquist war genervt. Immer wieder hatte die Polizei dieselbe Diskussion am Hals, regelmäßig musste in Pressekonferenzen darauf hingewiesen werden, dass private Wehren nur ein hohes Risiko, aber keine erhöhte Sicherheit boten, und die bestehenden Gesetze völlig ausreichend waren.
    Pünktlich um 9 Uhr stand Volker in der kleinen Empfangshalle und betrachtete die Auslagen in den beiden schmalen Glasvitrinen.
    »Guten Morgen!«, schmetterte er den beiden schwedischen Kollegen gut gelaunt entgegen und schüttelte ihnen kräftig die Hand. Er wirkte ausgeschlafen und energiegeladen. Beneidenswert, dachte Lundquist gereizt.
    »Ihr habt wohl nicht so gut geschlafen, gell?«
    Sie nickten ihm zu.
    »Und deine Nase ist auch ganz rot. Vielleicht sollten wirerst schnell bei einer Apotheke vorbeifahren?«, meinte er mit einem mitleidigen Blick auf Lundquist, der sich schon wieder die Nase putzte.
    Aber der schwedische Hauptkommissar schüttelte den Kopf:

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