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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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Beispiel auch eine längere Erkrankung während der Ferien ausgereicht hätte«, stellte Karl fest und notierte sich diesen Punkt sorgfältig auf einem Notizblock. »Einen Dekubitus hatte sie auch, nicht wahr?«
    Lundquist registrierte mechanisch die akkurate Handschrift und schmunzelte leicht. Er hätte es auch nicht anders erwartet.
    »Möglich wäre doch auch, dass Frau Helm schon vor Antritt der Reise gesundheitlich angeschlagen war. Sie hat die Familie auch zu den Ausflügen nicht begleitet.«
    »Stimmt. Aber Frau Schuster hat nichts davon erwähnt.« Volker runzelte die Stirn. »Vielleicht auch nur, weil niemand sie danach gefragt hat! Wie bei der Sache mit dem Geld!«, murrte er gallig.
    »Ist in der Akte eigentlich auch das Foto, das wir gestern von Frau Schuster bekommen haben?«, fragte Knyst und Volker reichte es ihm hinüber.
    »Das könnt ihr behalten. Ich habe gleich eine Kopie davon gemacht.«
    Lundquist nickte ihm dankend zu.
    »Die Haare aus der Bürste sind schon im Labor. Aber auch bei uns dauert die genetische Analyse etwas länger. Wenn wir sie haben, brauchen wir sie nur noch mit euren Ergebnissen zu vergleichen und können dann eine sichere Aussage über die Identität machen«, erklärte Karl.
    »Eigentlich ist Zeit ja nicht unser größtes Problem. Immerhin hat die Frau ja schon ziemlich lang auf diesem Dachboden gelegen. Eine heiße Spur werden wir also nicht verlieren. Das größte Problem ist wohl eher, das ihr schnell den Erfolg braucht, wegen eurer Presssepanik, gell.«
    Volker hatte Recht.
    Es war undenkbar, einfach die Hände in den Schoß zu legen und eine Woche lang untätig auf das Ergebnis der DNA-Analysen zu warten. Gegen die Kirstens konnten die deutschen Kollegen ohne konkreteren Tatverdacht auch nicht weiter ermitteln. Zumindest nicht öffentlich. Und nicht auszudenken, was Dr. Kramp sagen würde, wenn die Analyse dann am Ende der Woche keine Übereinstimmung ergäbe.
    Es wäre allemal besser, eine andere Möglichkeit zu finden ihr Rätsel zu lösen.
    »Die Frau, die uns Frau Schuster geschildert hat, war oder ist eine schwierige Persönlichkeit, aber fit. Ich sehe das genau wie Sven. Ihre Karten aus Hjortronbakken, Jönköpping und Halmstad sind klar und verständlich, ihre Angaben sind detailliert und ich muss zugeben, dass sie auf mich nicht wie Postkarten einer Verwirrten, Depressiven oder Kranken wirken. Abgesehen davon, dass sie auch mit keinem Wort eine Erkrankung erwähnt. Meint ihr nicht, wenn sie krank geworden wäre, hätte sie zumindest am Rande davon erzählt? So undenkbar scheint es nicht, dasssie eben wirklich einfach auf und davon ist. Hatte genug von ihrer geldgierigen Verwandtschaft«, fasste Karl seine Sicht auf den Fall zusammen.
    »Solange wir nicht ausschließen können, dass unsere Tote eure Vermisste ist, besteht Tatverdacht gegen die Familie Kirsten. Und es ist durchaus denkbar, dass sie eine Karte geschrieben hat, auf der sie ihre Erkrankung erwähnt. Oder sogar mehrere. Die hätte doch aber einer der Familie zum Briefkasten bringen müssen, wenn sie so krank war, dass sie im Bett bleiben musste. Was, wenn derjenige dann die Karte einfach nicht eingeworfen hat? Das wäre doch möglich. Bevor wir unsere Tote nicht zweifelsfrei identifiziert haben, oder Frau Helm sich zur Freude oder zum Entsetzen aller überraschend wieder einfindet, bleiben die doch in eurem Visier?«, vergewisserte sich Lundquist.
    »Ja, logisch. Wir lassen die schon nicht einfach untertauchen. Heute früh waren wir schon bei Herrn Kirsten und haben uns die Kontoauszüge seiner Bank geben lassen. Er behauptet, dieses Gerede von Geld sei nur eine fixe Idee seiner Mutter gewesen. Übrigens ist sie seine Stiefmutter. Sein Vater hat sie geheiratete, als Herr Kirsten ein knappes Jahr alt war. Die leibliche Mutter ist kurz nach der Entbindung verstorben.«
    »Stiefmutter? Möglicherweise war die emotionale Bindung an diese Frau nicht so groß, wie sie an eine leibliche Mutter gewesen wäre?«
    »Möglich. Wir haben ihn danach gefragt. Er meint, für ihn sei sie die einzige Mutter. Er liebe sie, was aber nicht bedeuten müsse, dass sie immer nur in Harmonie lebten. Frau Helm habe seit einigen Jahren die Sorge, plötzlich verarmt in einem Pflegeheim aufzuwachen. Das habe schon paranoide Züge, meint der Sohn. Er besitze ein florierendes Unternehmen und sei auf das Geld seiner Mutternicht angewiesen, ja nicht einmal daran interessiert. Danach gab er uns die Auszüge, damit wir seine Behauptung

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