Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
Alpha Picus umkreiste, sorgte dafür, dass sich die Außenhülle erhitzte. Die Werte waren allerdings nie über die Grenzwerte gestiegen. Schließlich war die Außenhülle des Shuttle ja auch für den Flug innerhalb von planetaren Atmosphären konstruiert worden, deren Dichte um den Faktor zehntausend über der Gasdichte dieses Nebels lag. Kritisch wurden die Hitzewerte in diesem Sektor erst bei höheren Geschwindigkeiten.
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von etwa zwanzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit, die von dem Shuttle erreicht werden konnten, bestand da jedoch nach von Schlichtens Berechnungen keine Gefahr.
Gefährlicher waren jedoch die bislang vollkommen unberechenbaren, impulsartig vom Wurmloch emittierten Schauer fünfdimensionaler Strahlung, die so energiereich waren, dass sie jeweils ein Gasvolumen von mindestens 5000 Kubikmetern innerhalb kürzester Zeit so stark erhitzten, dass sie anschließend buchstäblich verbrannten.
Von Schlichtens Shuttle hatte die äußerste Grenze, bis zu der diese Impulse bisher gemessen worden waren, um einige zehntausend Kilometer überschritten. Er ging das Risiko bewusst ein. Seinen eigenen Berechnungen nach war es vertretbar und so hatte er die Anordnung von Professor Metz, den Sicherheitsabstand zum Wurmloch einzuhalten, schlichtweg ignoriert.
Von Schlichten lächelte bei dem Gedanken daran, dass Metz jetzt in der Zentrale von Space Army Corps Base 567 saß und sich schwarz darüber ärgerte, dass er nichts dagegen tun konnte, wenn die Shuttle-Besatzung einfach auf eigene Faust handelte.
Und diese Besatzung bestand nur aus zwei Personen.
Außer von Schlichten war das noch Dr. Xandra Dominguez.
Da von Schlichten selbst über eine gültige Raumpilotenlizenz verfügte, die es ihm sogar gestattet hätte, kleinere überlichtschnelle Einheiten zu fliegen und sich als Ruderoffizier auf Zivilraumern zu bewerben, war darauf verzichtet worden, noch zusätzlich einen Shuttle-Piloten an der Mission teilnehmen zu lassen. Von Schlichten gab dies ein höheres Maß an Unabhängigkeit, dass er nun gnadenlos ausnutzte.
Was Xandra Dominguez anging, so war sie auf seiner Seite.
Die junge Frau teilte jene Besessenheit für die Forschung, die auch von Schlichten zu Eigen war. Eine Besessenheit, der alles andere untergeordnet wurde. Notfalls auch die eigene Sicherheit.
»Meinen Berechnungen nach kann es sich nur noch um Minuten handeln, bis dieser dicke Brocken auf unserer Seite des Wurmlochs auftaucht«, meldete sich Xandra Dominguez zu Wort und brach damit eine minutenlange Stille.
»Ist es nicht faszinierend?«, sagte von Schlichten. »Dieses Objekt ist noch immer 50.000 Lichtjahre von uns entfernt und treibt auf den Schlund des Wurmlochs zu. Und doch können wir es indirekt über die fünfdimensionalen Effekte, die durch die in das Wurmloch stürzende Masse verursacht werden, bereits jetzt orten.«
Eine Faszination von geradezu fiebriger Intensität hatte den Professor erfasst.
Der eigentliche Transfer der mondgroßen Masse würde in Nullzeit ablaufen, und er wollte ihn auf keinen Fall verpassen.
Eine grelle Lichterscheinung war jetzt auf dem Panoramaschirm zu sehen.
»Transfer von Objekt X hat stattgefunden«, meldete Xandra Dominguez.
Von Schlichtens Finger glitten über den Touchscreen seiner Konsole. Die Ruderfunktionen des Shuttle verfolgte er dabei nur beiläufig. Worauf es ihm jetzt ankam waren die Ortungsdaten der Sensoren, die unverzüglich an Professor Metz auf Space Army Corps Base 567 weitergeleitet wurden, um sie mit den größeren Rechnerkapazitäten des Computernetzwerks der Station sofort einer umfassenden Analyse zuzuführen.
Aber auch der Bordrechner des Shuttles wurde mit eingehenden Daten gefüttert, um ein vorläufiges Bild zu liefern.
»Es handelt sich um einen Himmelskörper von der Größe des Erdmondes«, stellte Xandra Dominguez fest. »Die Oberfläche besteht aus festem Gestein. Es gibt Krater, die auf den Einschlag von Meteoriten hindeuten. Atmosphäre: negativ. Es gibt ein paar Eispfützen, die jeweils Senken von mehrere hundert Quadratkilometern bedecken und bis zu hundert Kilometer tief sind…«
»Die Tatsache, dass sich diese Eiskappen nicht an den Polen gebildet haben, scheint dafür zu sprechen, dass dieser Himmelskörper schon vor längerer Zeit aus seinem System herausgerissen wurde!«, sagte von Schlichten.
»Ich halte es für genauso plausibel, dass sich der Standort von Wurmloch Alpha im Sektor Trans-Alpha vielleicht um ein paar
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