Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
astronomische Einheiten verschoben hat – so wie es auf unserer Seite ja auch der Fall ist«, war Xandra Dominguez' Ansicht.
»Und Sie meinen, dieser Mond hatte einfach das Pech, dem Wurmloch zu nahe zu kommen?«
»Wir sollten froh sein, dass es nicht eine ganze Sonne ist, die uns hier entgegen geschleudert wird!«
»Auch wieder wahr«, stimmte von Schlichten zu.
»Professor, ich bekomme hier seltsame Strahlungsreflektionen von der Oberfläche. Wenn Sie sich das mal ansehen würden.«
»Natürlich.«
Xandras schlanke Finger berührten ein paar Sensorpunkte des Terminals und im nächsten Moment hatte von Schlichten die Daten in seinem Display. »Hm… Die Oberfläche des Himmelskörpers wurde scheinbar durch die fünfdimensionale Strahlung verändert.«
»Ich empfange das verstümmelte Sandström-Signal, das wir bereits einmal registriert haben.«
»Lokalisieren«, befahl von Schlichten.
»Es scheint aus dem Inneren dieses Himmelskörpers zu stammen«, stellte Xandra fest.
Von Schlichten nickte nachdenklich. Er kratzte sich am Kinn. Sein Blick war starr auf die Anzeigen gerichtet. Dann ballte er die Hände zu Fäusten, während es in seinen Augen aufblitzte. »Die Strukturveränderung durch die Strahlung sorgt wahrscheinlich für die Verstümmelung des Sandström-Signals.« Von Schlichten stellte eine Verbindung zu Metz her.
Der Chefwissenschaftler von Space Army Corps Base 567 erschien auf einem Nebenbildschirm. Metzs Augen traten sehr stark hervor und ließen sein Gesicht wie eine Karikatur erscheinen. Seine Lippen waren ein dünner Strich. Das Kinn hob sich, nachdem der Kontakt zum Shuttle hergestellt war.
Xandra schaltete den Hauptschirm des Shuttle inzwischen auf Infrarotmodus um, denn anders war der vom Wurmloch ausgespieene Himmelskörper im Gasnebel derzeit nicht sichtbar zu machen. In einer Datenzeile waren die angezeigten Temperaturen an der Oberfläche abzulesen. Mit 90 bis 140
Kelvin lagen sie erheblich über dem absoluten Nullpunkt – mehr als man eigentlich hätte erwarten können.
»Nun, ich hoffe das übergroße Risiko, das Sie bislang eingegangen sind, hat sich nun endlich auch in Form von Erkenntnissen ausgezahlt«, drang Metzs überheblich klingende Stimme in von Schlichtens Bewusstsein. Seine weit auseinander stehenden Augen schienen dabei noch mehr hervorzutreten als dies ohnehin schon der Fall war.
Von Schlichten ging auf Metzs boshafte Bemerkung nicht weiter ein. »Wir haben versucht, den Ursprung des Sandström-Senders zu lokalisieren. Aber dazu werden wir noch näher heran müssen.«
»Sind Sie wahnsinnig?«
»Metz, Sie wissen doch, dass die Intervalle zwischen Outbursts von fünfdimensionaler Strahlung größer werden, je mehr sich das Wurmloch stabilisiert.«
»Sie wollen auf diesem Brocken landen, von Schlichten?«, rief Metz ungehalten.
»Ist das so abwegig? Im Inneren dieses Objekts sendet etwas. Und wir müssen herausfinden, was sich unter der Oberfläche befindet.«
Metz schwieg einen Moment. »Vielleicht haben Sie Recht. Ich werde diese Frage mit Commander McCann erörtern.«
»Tun Sie das. Ich werde gleichzeitig mit Captain Sunfrost von der STERNENKRIEGER Kontakt aufnehmen. Wenn wir tatsächlich ein Landeteam absetzen wollen, brauchen wir deren Unterstützung.«
*
»Wir erhalten erneut eine Nachricht, nach der uns der Zugang zu Lerols Auge ausdrücklich verweigert wird. Der neutrale Status der Station sei bis auf unbestimmte Zeit aufgehoben und die Space Wave Meisterschaften ausgesetzt«, meldete Lieutenant Nebbson, der Kommunikationsoffizier der NEPTUN. »Diesmal handelt es sich übrigens nur um einen Datensatz im Zeichensystem der Ontiden.«
»Ganz offensichtlich will man jeden direkten Kontakt vermeiden und versucht, uns mit einer formalen Abweisung auf Distanz zu halten«, meinte Captain Wong. Er wandte sich an Botschafter Aljanov. »Ich weiß nicht, ob es wirklich eine gute Idee ist, den Kurs Richtung Lerols Auge fortzusetzen und die Situation auf die Spitze zu treiben. Immerhin bewegen sich mehrere ontidische Kriegsschiffe auf uns zu.«
»Die werden es nicht wagen, uns anzugreifen!«, urteilte Aljanov, dem der Ärger über das Verhalten der Verbündeten überdeutlich anzumerken war. Sie ließen ihn einfach an einer Wand aus Ignoranz abprallen. Für einen Mann, der seine eigene Stärke im diplomatischen Dialog sah, eine sehr unbefriedigende Situation.
»Captain, ich habe das verstümmelte Signal im Code der Fulirr wiedergefunden«, berichtete
Weitere Kostenlose Bücher