Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
etwas abseits. Die drei Marines beobachteten zwar routinemäßig die Umgebung, aber es gab keinen Grund anzunehmen, dass die Mitglieder des Teams hier draußen im Moment einer unmittelbaren Bedrohung ausgesetzt waren.
Simon E. Erixon, der leitende Ingenieur der STERNENKRIEGER machte sich zusammen mit Fähnrich Gomes bereits an dem Taranit-Element zu schaffen, als Kronstein eintraf. Erixon hatte ein Spezialmodul an die Oberfläche gesetzt, dessen Anzeige nur für ihn sichtbar war. Da der Genetic mit seinen Facettenaugen nur im Infrarotbereich zu sehen vermochte, waren gewöhnliche Displays für ihn nichts weiter als eine Fläche ohne jede Nuance. Für ihn mussten die Farbdaten in Temperaturunterschiede übertragen werden, damit er eine Entsprechung der jeweiligen Abbildung erhielt.
Für den normalsichtigen Gomes waren die Darstellungen auf Erixons Spezialdisplay natürlich unsichtbar. Allerdings bestand die Möglichkeit, sie sich im Normalmodus auf eine bestimmte Region auf der Innenseite seines Helmvisiers zu projizieren.
Der unter dem Wolfsmensch-Syndrom leidende Fähnrich hatte unterdessen ebenfalls ein Modul auf der Oberfläche aus Taranit angebracht, um nach verborgenen Signaturen zu suchen.
Kronstein wusste, dass es in der Phase wenig Sinn hatte, Erixon anzusprechen. Falls er Hilfe brauchte, würde er sich schon an ihn wenden.
Dr. Simone Nikolaidev, die Schiffsärztin der STERNENKRIEGER, stand etwas abseits und kam nun auf Kronstein zu. Ihre Schritte wirkten angesichts der geringen Schwerkraft recht sicher.
»Das Überlebenstraining in Camp Latanor auf dem Mars scheint sich ja gelohnt zu haben – so gekonnt, wie Sie sich bewegen, Doktor!«, meinte Kronstein.
»Erinnern Sie mich nicht an diesen Höllentrip!«, erwiderte Nikolaidev. »Ich bin froh, dass wir das überhaupt überlebt haben!«
»Ja«, murmelte Kronstein jetzt deutlich düsterer und in sich gekehrter. »Ohne diese Parasiten hätte es ganz nett werden können.«
»Wie hat Ihre Freundin die Sache eigentlich überstanden?«, fragte Dr. Nikolaidev. »Sie wurde ja schließlich ebenfalls von dem Parasiten in Besitz genommen.«
»Yona hat immer noch Albträume deswegen und sich deshalb in psychologische Behandlung begeben. Und wenn ich ehrlich bin – ich hatte auch ein mulmiges Gefühl, als ich zum ersten Mal wieder einen Raumanzug übergestreift habe!«
»Das kann ich gut verstehen.«
Alle an der Übungsmission auf dem Mars Beteiligten und von dem Parasiten befallenen Space Army Corps Angehörigen waren im Anschluss an die Ereignisse dort intensiv über die Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung belehrt und außerdem psychologisch begutachtet worden. Glücklicherweise hatten sich bei keinem von ihnen dauerhafte psychische Schäden herausgestellt, obwohl man damit nach einer derartigen Erfahrung durchaus hätte rechnen können.
Schließlich gab es kaum etwas Traumatischeres, als dass ein fremdes Wesen in den eigenen Körper eindrang und die Kontrolle zu übernehmen versuchte.
Kronstein wandte den Kopf und sah, dass von Schlichten den beiden Technikern der STERNENKRIEGER ziemlich ungeduldig bei ihrer Arbeit zusah, während Dr. Xandra Dominguez mit Hilfe ihres Handheld-Rechners einige Scans und Berechnungen vornahm.
»Es handelt sich hier zweifellos um das Außenschott eines Schachts, der in die Tiefe führt«, fasste Erixon die bisherigen Erkenntnisse zusammen. »Dieses Außenschott verfügt sogar über eine separate Rechnersteuerung. Ich habe versucht, durch einen energetischen Impuls, das System wieder in Gang zu bekommen und mich hineinzuhacken. Allerdings bislang vergeblich.«
»Schicken Sie alle Daten über das verwendete Zeichensystem an die STERNENKRIEGER!«, riet Bruder Guillermo. »Oder noch besser: an Professor Metzs Station. Dort könnte man einen Abgleich mit bisher bekannten Zeichensystemen durchführen.«
Das schwache und durch den Gasnebel abgedämpfte Licht von Alpha Picus spiegelte sich in von Schlichtens Helmvisier. Deswegen konnte niemand sehen, wie sich das Gesicht des Wissenschaftlers für einen kurzen Moment zu einer Grimasse verzog. »Professor Metzs Station«, hatte der Olvanorer vollkommen unbedarft gesagt. Für Yasuhiro von Schlichten war das wie ein Schlag vor den Kopf.
»Okay«, knurrte von Schlichten so leise in das Helmmikro, dass Bruder Guillermo noch einmal um eine Bestätigung nachfragen musste.
Raggie S. Terrifor, einer der Marines, schlug vor, das Schott gewaltsam durch einen gezielten
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