Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
STERNENKRIEGER konnte sich nicht einmal mehr ergeben.
Eine der Drohnen verging in der Atomexplosion einer Rakete, doch die anderen gelangten nicht durch die Abwehr der Robot-Kampfeinheiten. Sie wurden durch gezieltes Abwehrfeuer zerstört oder so abgelenkt, dass sie auf eine Reise ohne Wiederkehr ging.
Die an Manövrierfähigkeit und Beschleunigungsvermögen der STERNENKRIEGER eindeutig überlegenen Drohnen hatten die Formation eines weit gespannten Halbkreises eingenommen, der sich irgendwann schließen würde. Aufgrund der überlegenen Beschleunigungswerte der Drohnen, hatte die STERNENKRIEGER keinerlei Chance, diesem Kessel zu entkommen.
Immer wieder feuerten die Drohnen ihre Trasergeschütze ab.
Ihre Trefferquote war nicht sehr hoch, doch ihre schiere Zahl machte sie so gefährlich. Raphael Wong stellte fest, dass die Zielgenauigkeit mit der Zerstörung des Mutterschiffs gesunken war. Doch die Automatik war immer noch tödlich für die STERNENKRIEGER.
Wenig später brach der Plasmaschirm völlig zusammen.
Traserschüsse brannten ein Loch in die Außenhülle.
Erixon meldete sich über Interkom beim Ersten Offizier.
»Sir, Treffer im Maschinentrakt. Es hat zwei Tote und einen Schwerverletzten gegeben. Um wen es sich handelt, weiß ich noch nicht genau. Das Schlimme an dem letzten Treffer ist, dass die Zusatzkühlung der Ionentriebwerke in Mitleidenschaft gezogen wurde.«
»Was bedeutet das für uns?«, hakte Raphael Wong nach.
»Maximale Beschleunigungswerte für nicht länger als eine halbe Stunde, sonst werden die Temperaturen zu hoch! Fähnrich Gomes wird in die Anlage steigen und die Sache in Ordnung bringen.«
»Wann wird uns der volle Beschleunigungsschub wieder zur Verfügung stehen?«
»In einer halben Stunde.«
Als Wong die Information über die mangelnde Beschleunigung an den Captain weitergab, entschlüpfte Rena ein Fluch. Ich hoffe, die STERNENKRIEGER ist bis dahin mehr als nur ein Haufen durch das All irrlichternder Trümmer.
*
Die Drohnen schafften es, die STERNENKRIEGER von allen Seiten einzukreisen. Immer wieder schossen sie ihr Traserfeuer ab, gingen dabei allerdings seltsam zögerlich vor. Wong vermutete, dass sie zum sparsamen Umgang mit Energie programmiert waren. Schließlich lag es im Interesse ihrer Erbauer, dass sie möglichst lange dazu in der Lage waren, Schaden anzurichten.
»Wir können von Glück sagen, dass es uns gelungen ist, das Mutterschiff auszuschalten«, erklärte Wong etwas später. »Ich habe mir die aufgezeichneten Orter-Daten noch einmal angesehen und unter bestimmten Aspekten analysiert. Den Energiesignaturen nach, die der Bordrechner zu identifizieren vermochte, befanden sich mindestens zwei Dutzend weitere Drohnen an Bord des Tropfenschiffs. Die hätten uns fertig gemacht, ohne dass wir auch nur den Hauch einer Chance gehabt hätten!«
»Ich fürchte, dazu reicht diese Gruppe auch bereits ohne weiteres aus!«, entgegnete Rena Sunfrost so leise, dass nur ihr Erster Offizier sie verstehen konnte. Sie wandte sich an Ukasi. »Waffen! Bringen Sie das Schiff zum Rotieren. Feuern Sie aus allen Rohren.«
»Aye, aye, Captain«, gab Ukasi zurück.
Seine Finger glitten mit einer geradezu traumwandlerischen Sicherheit über die Sensorpunkte seines Terminals. Er nahm die Programmierung mit einer nur als atemberaubend zu bezeichnenden Geschwindigkeit vor. Da er befürchtete, dass die Picus Station beschädigt werden könnte, nahm er diese aus der Ziellösung heraus. Der Computer würde jedes Geschütz blockieren, das in die entsprechende Richtung feuern würde.
Die STERNENKRIEGER begann nun, sich um die eigene Achse zu drehen und dabei aus allen vier Breitseiten gleichzeitig zu feuern – 8000 Projektile pro Minute. Das war eine Vorgehensweise, die nur dann Sinn machte, wenn das Schiff von Feinden eingekreist war und man gezwungen war, sich in alle Richtungen zu verteidigen. Und wenn man alleine war…
Mehrfach wurde die STERNENKRIEGER getroffen. Die letzten Raketen wurde auf ihren Weg geschickt. Die Sprengköpfe waren so programmiert, dass sie ein möglichst breit gestreutes Feuer verursachten. Die meisten der Geschosse erreichten jedoch nie ihr Ziel, weil sie zuvor vom Abwehrfeuer der Drohnen zerstört wurden. Nur einmal riss eine derartige Explosion gleich zwei der Drohnen auseinander.
Nikolaidev meldete sich von der Krankenstation. Der Bericht, den sie in wenigen Sätzen an den Ersten Offizier richtete, war knapp und deprimierend. »Die Crewmen
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