Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
Dannings, MacArthur, Wang und Manginga sind tot«, erklärte sie. »Fähnrich Tessa Morgan befindet sich im künstlichen Koma. Falls sie durchkommt, wird sie wohl kaum je wieder fähig sein, Dienst zu leisten.«
Erneut erlitt die STERNENKRIEGER schwere Treffer. Diesmal in einer ganz anderen Region…
*
Sergeant Ndona Wugu hatte Massai-Blut in den Adern, was an ihrer sehr dunklen Hautfarbe und der grazilen, hoch gewachsenen Gestalt zu erkennen war. Aber irgendwann vor zwei oder drei Generationen musste sich auch ein Ire oder Schotte in ihren Stammbaum gemischt haben, denn das Haar der jungen Unteroffizierin in Diensten des Space Army Corps' wies einen unübersehbaren Rotstich auf.
Sie saß in einem engen Raum, der gerade Platz genug für eine Konsole mit Zugang zum Bordrechner und zwei Sitzplätze bot. Einen davon hatte Ndona Wugu gerade eingenommen, auf dem zweiten Schalensitz hatte sie einen Handheldcomputer abgelegt, da es sonst keine Ablageflächen gab. Kolonnen von Daten wurden von einem in die Wand eingelassenen Bildschirm angezeigt – manche von ihnen durch Diagramme veranschaulicht.
Wugu war für die Versorgung mit Nahrungsmitteln an Bord der STERNENKRIEGER zuständig. Für einen eigenen Logistik-Offizier war die STERNENKRIEGER zu klein. Daher musste diese Aufgabe von einem einfachen Crewmitglied ausgeführt werden.
Von der Befehlskette her war sie direkt dem Ersten Offizier unterstellt, der letztlich für den reibungslosen Ablauf des Bordlebens in der Verantwortung stand.
Da Wugu sich durch großes Organisationstalent ausgezeichnet und in ihrer Aufgabe gut bewährt hatte, gestand ihr direkter Vorgesetzter der jungen Frau einen relativ großen Spielraum bei der Erfüllung ihrer Pflichten zu.
Lieutenant Commander Wong wusste, dass man sich auf Sergeant Wugu verlassen konnte wie auf sonst kaum jemanden.
Es ist vollkommen absurd, was ich hier tue, ging es ihr durch den Kopf, während sie ihre Finger über die Touchscreens der Konsole gleiten ließ, was dazu führte, dass sich auf dem Bildschirm die Anzeige in immer weitere Fenster aufteilte. Ich überprüfe routinemäßig die Bestände unserer Vorräte an Medikamenten, Nahrungsmittelkonzentraten und so weiter, während sich das Schiff gleichzeitig in einem schweren Gefecht befindet!
Aber andererseits hatte Wugu laut Dienstplan jetzt ihre Schicht. Und während eines Gefechts gab es für sie normalerweise keine besonderen Aufgaben zu erfüllen – es sei denn, die Verluste hätten ein Ausmaß angenommen, dass sie irgend jemanden in anderer Position hätte ersetzen müssen.
Schließlich war sie abgesehen von ihrer Sonderfunktion als Cheflogistikerin eine ganz normale Raumsoldatin des Space Army Corps und verfügte so von ihrer Ausbildung her durchaus über die Fähigkeit, auch andere Tätigkeiten an Bord auszuführen.
Natürlich hätte sich Sergeant Wugu auch in ihrer Kabine verkriechen können, bis das Gefecht vorbei war – dabei das Interkom immer auf Empfang, falls wichtige Befehle gegeben wurden. Schließlich konnte es ja sein, dass eine bestimmte Sektion oder sogar das ganze Schiff innerhalb kürzester Zeit evakuiert werden mussten.
Aber Wugu zog die Routine vor.
Routine verhinderte, dass man sich zu viele Gedanken machte. Schließlich bestand bei jedem Gefecht die Möglichkeit, den Tod zu finden. Wo die feindlichen Treffer das Schiff in Mitleidenschaft zogen, war unmöglich vorhersehbar.
Das ganze glich einer Lotterie.
Russisches Roulette, dachte Sergeant Wugu.
Plötzlich drang ein ohrenbetäubendes Geräusch aus einem der benachbarten Räume. Wugu kannte dieses Geräusch. Sie hatte es im Simulator während ihrer Ausbildungszeit auf der Space Army Corps Akademie gehört, und es hatte sich aus irgendeinem Grund tief in ihr Bewusstsein eingegraben.
So klingt es, wenn die Atemluft aus einem Raum innerhalb des Schiffs entweicht!, erkannte sie.
Innerhalb eines Sekundenbruchteils entstand vor ihrem inneren Auge ein Bild. Das feindliche Feuer musste ein mehr oder weniger großes Loch in die Außenhaut gerissen haben.
Ein Sog entstand dadurch, der alles mit sich riss. Menschen, Gegenstände – sie wurden durch die Luft gewirbelt. Wenn die Öffnung groß genug war, schleuderte sie der Sog der ausströmenden Atemluft hinaus ins All.
Andernfalls prallte alles gegen die Wände.
Der rapide Druckabfall macht es notwendig, die jeweilige Sektion innerhalb kürzester Zeit abzuschotten – unter Umständen auch ohne Rücksicht darauf, ob sich
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