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Ferne Ufer

Titel: Ferne Ufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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letzten Anzeichen jungenhafter Schlaksigkeit waren verschwunden.
    Seine Haut war an Hals und Gesicht braungebrannt und wurde nach unten hin immer heller, bis sie an der Innenseite seiner Schenkel weiß schimmerte. Daneben leuchtete das rotbraune Gewirr seiner Schamhaare. Offensichtlich hatte er nicht gelogen - er wollte mich wirklich.
    Ich sah ihm in die Augen, und sein Mund zuckte plötzlich.
    »Ich habe dir einmal versprochen, daß ich ehrlich zu dir sein will, Sassenach.«
    Ich lachte und spürte gleichzeitig, daß mir Tränen in den Augen brannten.
    »Ich auch.« Zögernd griff ich nach ihm, und er nahm meine Hand. Die seine war überraschend fest und warm, so daß ich zusammenzuckte. Dann griff ich fester zu, und er stand auf.
    Von Verlegenheit überwältigt, rührten wir uns beide nicht. Wir nahmen einander überdeutlich wahr - wie hätte es anders sein sollen? Das Zimmer war klein und die Atmosphäre gleichsam elektrisch aufgeladen. Vor Furcht war mir ganz flau im Magen wie hoch oben auf der Achterbahn.
    »Hast du auch so viel Angst wie ich?« fragte ich schließlich. Meine Stimme hörte sich heiser an.
    Er ließ einen Blick über meinen Körper gleiten und zog die Brauen hoch.
    »Das ist wohl kaum möglich«, sagte er. »Du hast ja von oben
bis unten eine Gänsehaut. Hast du Angst, Sassenach, oder ist dir nur kalt?«
    »Beides«, sagte ich, und er lachte.
    »Dann rein mit dir.« Er ließ meine Hand los und schlug die Decke zurück.
    Ich hörte nicht auf zu zittern, als er neben mir unter die Decke kroch, obwohl die Hitze seines Körpers mich wie ein Schock traf.
    »Bei Gott, dir ist nicht kalt!« platzte ich heraus. Ich drehte mich zu ihm um und spürte seine Wärme von Kopf bis Fuß. Immer noch fröstelnd, drängte ich mich instinktiv nah an ihn.
    Er lachte unsicher. »Nein, mir ist nicht kalt. Wahrscheinlich sollte ich aber Angst haben, aye?« Er umarmte mich zärtlich. Ich berührte seine Brust und spürte, wie unter seinen roten, krausen Haaren Gänsehaut entstand.
    »Als wir schon einmal Angst voreinander hatten«, wisperte ich, »in unserer Hochzeitsnacht - da hast du meine Hände gehalten. Du hast gesagt, es wäre leichter, wenn wir uns berühren.«
    Er stöhnte leise, als ich über seine Brustwarze strich.
    »Aye, das habe ich gesagt«, erwiderte er atemlos. »Meine Güte, berühr mich noch einmal so.« Er zog mich fester an sich.
    »Berühr mich«, sagte er leise, »und laß dich von mir berühren, meine Sassenach.« Er streichelte und liebkoste mich, und meine Brust lag schwer in seiner Hand. Ich zitterte immer noch, aber wenigstens hatte ich ihn damit angesteckt.
    »Als wir geheiratet haben«, flüsterte er, »und ich dich sah, so schön in deinem weißen Kleid - konnte ich nichts anderes mehr denken, als daß ich allein mit dir sein und deine Schnürbänder lösen und dich nackt neben mir im Bett haben wollte.«
    »Willst du mich jetzt?« fragte ich leise und küßte die sonnengegerbte Haut in der Mulde über seinem Schlüsselbein. Seine Haut schmeckte salzig, und seine Haare rochen nach Holzrauch und verlockender Männlichkeit.
    Er gab keine Antwort, machte aber eine jähe Bewegung, so daß ich sein hartes Glied an meinem Bauch spürte.
    In Panik und voll Verlangen drückte ich mich fest an ihn. Ich wollte ihn - meine Brüste schmerzten, und mein Bauch zog sich zusammen vor Lust, und ich spürte die ungewohnte Erregung naß und warm zwischen meinen Beinen. Aber genauso stark wie die
Lust war der Wunsch, einfach genommen zu werden, er sollte mich bändigen, meine Zweifel in einer stürmischen Umarmung ersticken, mich so hart und schnell nehmen, daß ich mich selbst vergaß.
    Den Drang, genau das zu tun, spürte ich im Zittern der Hände, die meine Pobacken umfaßten, und im unwillkürlichen Zucken seiner Hüften, doch noch zügelte er sich.
    Tu es, dachte ich, von quälenden Ängsten geplagt. Um Gottes willen, tu es jetzt und sei nicht sanft!
    Ich brachte aber kein Wort heraus. Ich sah das Verlangen in seinem Gesicht, aber auch er konnte es nicht sagen. Für solche Worte war es noch zu früh und gleichzeitig zu spät.
    Aber wir kannten noch eine andere Sprache, und mein Körper erinnerte sich daran. Heftig preßte ich meine Hüften gegen ihn und packte die seinen. Ich streckte ihm das Gesicht entgegen, weil ich geküßt werden wollte, und im gleichen Augenblick beugte er sich plötzlich vor, um es zu tun.
    Meine Nase traf mit einem unangenehmen Knirschen auf seine Stirn. Die Tränen schossen mir

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