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Ferne Ufer

Titel: Ferne Ufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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in die Augen, als ich mich von ihm abwandte und die Hände vors Gesicht schlug.
    »Mein Gott, hab’ ich dir weh getan, Claire?« Durch den Tränenschleier sah ich sein besorgtes Gesicht über mir.
    »Nein«, entgegnete ich benommen. »Aber ich glaube, meine Nase ist gebrochen.«
    »Nein, ist sie nicht«, sagte er und betastete behutsam meinen Nasenrücken. »Wenn du dir die Nase brichst, gibt es ein scheußliches Knacken, und du blutest wie ein Schwein. Sie ist in Ordnung.«
    Vorsichtig fühlte ich unter meinen Nasenflügeln, aber er hatte recht, ich blutete nicht. Auch der Schmerz ließ schnell nach. Als ich das merkte, fiel mir gleichzeitig auf, daß er auf mir lag, ich die Beine weit gespreizt hatte und sein Glied mich sachte berührte - nur um Haaresbreite vom Augenblick der Entscheidung entfernt.
    Er war sich dessen gleichermaßen bewußt, doch keiner von uns regte sich. Dann wölbte sich seine Brust mit einem tiefen Atemzug, und er griff nach meinen Handgelenken. Mit einer Hand zog er sie hoch über meinen Kopf, so daß ich hilflos ausgestreckt unter ihm lag.
    »Gib mir deinen Mund, Sassenach«, sagte er leise und beugte
sich über mich. Erst war sein Kuß sanft, dann fordernd und heiß, und ich öffnete mich ihm mit leisem Stöhnen.
    Ich biß in seine Lippe, und er zuckte verblüfft zurück.
    »Jamie«, sagte ich. Er war mir so nah, daß er meinen Atem auf seinen Lippen spürte. »Jamie!« Mehr brachte ich nicht heraus, aber ich reckte ihm meine Hüften entgegen, Gewalt herausfordernd. Dann drehte ich den Kopf und verbiß mich in seiner Schulter.
    Mit einem leisen, tiefen Stöhnen drang er in mich ein. Ich war so eng wie eine Jungfrau, schrie auf und wölbte mich unter ihm.
    »Hör nicht auf!« sagte ich. »Um Himmels willen, hör nicht auf!«
    Sein Körper verstand mich und antwortete in derselben Sprache. Er packte meine Gelenke noch härter und tauchte so tief in mich ein, daß er mich mit jedem Stoß ganz erfüllte.
    Dann gab er meine Handgelenke frei, ließ sich halb auf mich fallen, griff nach unten und hielt meine Hüften fest. Er lag so schwer auf mir, daß ich mich nicht mehr rühren konnte.
    Ich wimmerte und wand mich, und er biß mich in den Hals.
    »Halt ruhig«, flüsterte er mir ins Ohr. Das tat ich auch, aber nur, weil ich mich nicht bewegen konnte. Wir lagen eng aneinandergepreßt und zitterten.
    Dann bewegte er sich ganz sanft in mir, eine Frage. Das war genug. Meine Antwort war nur ein Zucken, da ich hilflos unter ihm lag, und ich spürte, wie ich mich in Wellen dem Gipfel näherte und ihn drängte, mir zu folgen.
    Er drückte den Rücken durch, warf den Kopf nach hinten und atmete schwer. Dann neigte er ganz langsam den Kopf und öffnete die Augen. Er sah mich mit unsagbarer Zärtlichkeit an, und im Kerzenschein glänzten seine Wangen feucht vor Schweiß oder Tränen.
    »O Claire«, flüsterte er. »Großer Gott, Claire.«
    Und dann begann sein Höhepunkt tief in mir, ohne daß er sich zu bewegen brauchte. Er lief in Schaudern durch seinen Körper, und mit einem Laut, der wie ein Schluchzen klang, ergoß er sich in mich und jedes Zucken und Pulsieren rief zwischen meinen Beinen ein Echo hervor.
    Als es vorbei war, blieb er noch eine Weile reglos über mir. Dann
sank er behutsam auf mich, legte seinen Kopf auf meinen und lag wie tot da.
     
    Endlich erwachte ich aus meiner zufriedenen Halbtrance, hob meine Hand und legte sie an die Stelle unter seinem Brustbein, wo man deutlich den Puls spürt.
    »Es ist wie Fahrradfahren, denke ich.« Mein Kopf ruhte friedlich auf seiner Schulter, und ich spielte versonnen mit den rotgoldenen Locken, die seine Brust bedeckten. »Weißt du eigentlich, daß du viel mehr Haare auf der Brust hast als früher?«
    »Nein«, erwiderte er verschlafen, »ich hab’ sie noch nie gezählt. Ein Fahrrad hat wohl viele Haare?«
    Natürlich - das Fahrrad war noch nicht erfunden. Ich lachte. »Nein«, sagte ich. »Ich meine nur, daß wir noch genau wußten, was wir tun müssen.«
    Jamie öffnete ein Auge und sah mich nachdenklich an. »So was kann nur ein Trottel vergessen, Sassenach«, sagte er. »Es fehlt mir vielleicht an Übung, aber noch bin ich im Vollbesitz meiner Kräfte.«
    Mein Kopf lag in die Mulde seiner Schultern gebettet. Sein Körper war warm unter meiner Hand, gleichzeitig fremd und vertraut, und wartete darauf, neu entdeckt zu werden.
    Das Haus war solide gebaut, und das Toben des Sturmes draußen erstickte die meisten Geräusche im Innern, aber hin und

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