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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Profi.“
    „War er aber auch.“ Dorian zeigte ihnen Bilder auf dem großen Monitor. „Seine Ausrüstung bestätigt das, und er war lange genug da oben, dass wir DNA -Spuren sicherstellen konnten, wenn ihr wisst, was ich meine – er wusste ganz genau, was er da tat.“
    „Wo ist die Leiche?“
    Clay antwortete: „Gerichtsmedizin.“
    „Und der andere?“, fragte Max.
    Der Wächter verzog das Gesicht. „Hat mitbekommen, dass wir hinter ihm her waren, und wild drauflos gequasselt. Hat viel Aufsehen erregt – die Polizei war gleich da. Nun sitzt er in einer Zelle und sagt nichts mehr. Zweifellos ein Medialer.“
    „Wir haben noch etwas.“ Dorian nahm etwas vom Tisch, das wie eine Visitenkarte aussah. „Das haben wir in dem Zimmer gefunden, in dem sich der zweite Scharfschütze versteckt hatte.“
    „Das ist Beweismaterial.“ Max sah ihn finster an. „Verdammt, ihr habt sicher alle Spuren zerstört.“
    „Vertrau mir“, sagte Dorian. „Das hier sollte jedenfalls nicht in die falschen Hände geraten. Untersucht haben wir es selbst.“
    Max sah sich die Karte an, eine einzige Zeile stand darauf – es konnte eine Telefonnummer sein. Er drehte die Karte um, auf der anderen Seite stand: Sascha, DR HQ .
    „Ich kenne die Nummer“, sagte Sophia leise. „Der Privatanschluss von Ratsfrau Duncan.“
    „Vollkommen abgeschirmt“, sagte Dorian. „Nur für wenige Auserwählte zugänglich.“
    Max schüttelte den Kopf. „Nikita steckt sicher nicht dahinter. Und was den handschriftlichen Vermerk angeht – da fehlt eine Zeitangabe.“
    Sophia nahm ihm die Karte aus der Hand. „Die hätten sie eingetragen, sobald Sascha getroffen worden wäre, es sollte so aussehen, als hätte Nikita ihnen Ort und Zeit verraten.“ Sie legte die Karte zurück auf den Tisch. „Aber die Tatsache, dass sie diese Nummer haben, deutet auf jemandem in Nikitas engstem Beraterkreis hin.“
    „Die anderen Ratsmitglieder werden sie ebenfalls haben – oder könnten sie sich beschaffen“, sagte Max und kniff die Augen zusammen. „Zweifellos sitzt ein Maulwurf bei Nikita, aber die Fäden im Hintergrund zieht bestimmt jemand mit weit größerer Macht.“
    „Habe bereits Leute drangesetzt, die alles melden, was damit im Zusammenhang stehen könnte“, sagte Clay mit mühsam zurückgehaltenem Zorn. „Sagt Bescheid, wenn ihr uns braucht.“
    Max tippte mit dem Finger auf die Karte. „Was habt ihr herausgefunden?“
    Selbst mit finsterer Miene sah Dorian noch umwerfend gut aus. „Der einzige verwertbare Fingerabdruck stammt – wer hätte das gedacht – von Nikita.“
    „Haben die wirklich gedacht, ihr würdet darauf reinfallen?“ Max hatte beobachtet, wie die Raubkatzen vorgingen – sie waren äußerst schlaue Jäger.
    Dorians Gesicht nahm einen noch grimmigeren Ausdruck an. „Wenn es ihnen tatsächlich gelungen wäre, Sascha etwas anzutun, hätten wir nicht mehr klar denken können. Der Leopard in uns hätte Blut sehen wollen.“
    Und das Gemetzel hätte zu einem blutigen Krieg geführt, wurde Sophia plötzlich klar, und ihr war auf einmal kalt.

30
    Nikita dachte lange und sorgfältig über ihren nächsten Schritt nach, bedachte auch, was sie damit vielleicht verriet. Nichts. Wenn sie vorsichtig genug vorging.
    Sie nahm ihr Handy und gab eine Nummer ein.
    Sekunden später meldete sich Anthony Kyriakus am anderen Ende. „Nikita, welch Überraschung.“
    Ja, dachte Nikita, das war es tatsächlich. Obwohl sie im selben Staat lebten, kreuzten sich ihre Wege nur selten. Das NightStar-Imperium gründete sich auf die Vorhersagequalitäten der Familie, und Nikitas eigenes Unternehmen war auf dem mehr prosaischen Gebiet des Häuserbaus tätig. Aber – „Wir haben gewisse Gemeinsamkeiten.“
    Schweigen. „Betrifft es den Rat?“
    „Nein.“ Dann blieb nur noch eine Sache übrig, über die sie bislang noch nie gesprochen hatten. „Meine Feinde haben sich heute Sascha als Ziel ausgesucht. Vielleicht solltest du dich um Faiths Sicherheit kümmern.“
    „Den Anruf habe ich doch nicht deinem guten Herzen zu verdanken.“
    Nikita hatte kein Herz. Sie besaß einen klugen Kopf und einen Überlebensinstinkt, der nichts Falsches in Verrat, Mord und Manipulation sah. Doch wankelmütig war sie nicht. Das wäre schlecht fürs Geschäft gewesen. „In letzter Zeit“, sagte sie, „ist mir aufgefallen, das unsere Ziele im Rat öfter übereinstimmten.“
    „Dein Alliierter ist doch Krychek.“
    „Deiner aber auch.“ Zwar war die Verbindung

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