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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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berührten sich kurz.
    Die Berührung war wie Balsam, half ihm, sich zu konzentrieren. „Ist irgendjemand von Nikitas Leuten demnächst für längere Zeit nicht erreichbar?“
    Sophia gab schnell etwas in ihren Organizer ein. „Prag, Berlin, Tokio sind wohl kaum aus der Welt. Und alle sind spätestens in ein oder zwei Wochen auch wieder zurück.“
    „Es muss mit der Erreichbarkeit zu tun haben“, murmelte Max. „Und aus irgendeinem Grund haben sie angenommen, wir würden es herausfinden – “
    „Nicht wir – du, Max.“ Sophias Augen nahmen einen tiefvioletten Ton an. „Sie haben befürchtet, dass du es herausfindest – du bist der Joker in dem Spiel, ein Mensch, dessen Gedankengänge sie nicht vorhersehen können.“
    „Dann geht es also um ein Ziel, an das Mediale normalerweise nicht denken würden, mit einem tödlichen – “ Eis legte sich um sein Herz. „Nein!“
    „Max?“
    „Wo zum Teufel habe ich das vorhin gesehen?“ Er griff in die Tasche an der Rückenlehne des Vordersitzes und holte den Monitor heraus. „Sie haben doch ausgewählte Nachrichten auf dem großen Bildschirm übertragen, als wir eingestiegen sind, erinnerst du dich?“
    „Ja, aber was hast du –“
    „Das ist es!“ Er fror den Bildschirm auf der Titelseite eines nationalen Boulevardblatts ein. Die Schlagzeile lautete: Sensation! Sascha Duncan schwanger! Darunter stand etwas kleiner gedruckt: Das Alphatier der DarkRiver-Leoparden hält seine schwangere Gefährtin unter Verschluss!
    Max legte das Gerät wieder weg. „Die Scheißkerle haben Angst, dass die Leoparden Sascha tatsächlich verstecken.“
    Sophia wurde übel, sie erinnerte sich gut an die überströmende Wärme in Saschas Gegenwart. Die E-Mediale war etwas unglaublich Gutes, die ihren sollten sie lieber schützen, statt ihr Schaden zuzufügen. „Unsere Handys haben keinen Empfang.“ Wegen der vielen Unfälle im 20. Jahrhundert wurden alle elektronischen Sender automatisch während des Fluges blockiert.
    Max war schon aufgesprungen. „Ich rede mit dem Steward, sie sollen einen Notruf senden.“
    „Warte“, sagte Sophia. „Das dauert zu lange. Ich werde es über das Medialnet versuchen.“ Obwohl sie über starke, telepathische Kräfte verfügte, waren ihre Schilde schon so degeneriert, dass sie ohne den Umweg über das Medialnet vollkommen zusammenbrechen konnten, und so die Nachricht nie an den Empfänger gelangte.
    „Du machst es über das Medialnet, ich schicke zur Sicherheit den Notruf.“
    Sie nickte und schloss die Augen, um sich zu konzentrieren, dann öffnete sie ihr geistiges Auge. Es war das erste Mal, dass sie ihre neuen Schilde ausprobierte. Wenn es wirklich ihre waren, würden sie sich ihrem Willen anpassen – was sie auch taten und sie mit mobilen Firewalls schützten, sobald sie das Medialnet betrat.
    Sie zwang sich, die Flut von Informationen zu ignorieren, die ständig im Medialnet eintraf, und begab sich direkt zu Nikitas Stern. Wie erwartet, waren die Schilde der Ratsfrau gegen unbefugtes Eindringen abgesichert, dennoch versuchte sie es. So verschaffte sie sich am schnellsten Nikitas Aufmerksamkeit.
    Es dauerte nur einen Sekundenbruchteil. „Ms Russo.“ Das war die eisige Gegenwart Nikitas. „Normalerweise überleben Leute es nicht, wenn sie versuchen, meine Schilde zu durchbrechen.“
    Sophia hatte gewusst, dass sie riskierte, mit einem tödlichen Virus infiziert zu werden, denn die Ratsfrau konnte ihre Schilde mit Gift präpariert haben. „Sie müssen dringend Sascha eine Mitteilung zukommen lassen. Wir glauben, dass sie das nächste Ziel ist.“
    „Einzelheiten?“
    „Nichts Konkretes – aber es wird sehr bald stattfinden.“
    Nikita unterbrach den Kontakt.
    Sophia verließ das Medialnet, ihre Hände umklammerten die Armlehnen so fest, dass die Sehnen hervortraten.
    „Sophia, Schatz, sag etwas.“ Leise, und nur für ihre Ohren bestimmt, während Max neben ihr auf den Sitz glitt.
    „Ich habe es Nikita erzählt.“ Sie schluckte, zu spät war ihr etwas eingefallen. „Ich hoffe nur, dass sie die Richtige war.“

29
    Etwas habe ich in all den Jahren im Polizeidienst gelernt – niemand ist eindimensional, niemand hat nur eine Facette. Und doch kommt es immer wieder vor, dass mich jemand überrascht.
    – aus den privaten Fallaufzeichnungen
von Detective Max Shannon
    Als Sascha und Lucas ungefähr zwei Blocks vom Hauptquartier entfernt waren, ertönte auf beiden Handys das Notsignal des Rudels. Dann klingelte auch das Telefon

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