Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)
Jon.
Kapitel 11
Sie hatten einen herrlich normalen Urlaubstag verbracht, am Pool, unter einer nicht zu warmen Sonne, mit köstlichen Drinks, die Mikael ihnen gemixt hatte. So normal es eben sein konnte, wenn man sich in jeder Sekunde danach sehnte, dass man endlich, endlich gefickt wurde. Wenn man nicht wusste, wie man liegen sollte, weil jedes Stück Haut zu brennen schien, und der knappe Bikini eigentlich alles offenbarte, jede einzelne Strieme an ihrem Körper.
Tony wartete sehnsüchtig darauf, dass er das Halsband wieder hervorholte. In jeder seiner Gesten suchte sie nach irgendeinem Anzeichen dafür, dass er endlich diese andere Seite an ihm wieder hervorkehrte. Aber er war einfach nur Mikael, ein wenig unsicher in der riesigen Villa, vollkommen begeistert von technischen Details und wahnsinnig zuvorkommend.
»So langsam habe ich Hunger. Nachdem ich deine Kochkünste gestern schon genießen durfte – was hältst du davon, wenn wir heute irgendwo zum Essen gehen?« Tony räkelte sich vielsagend auf der Liege und warf das Buch mit den zerknitterten Seiten zu Boden. Viel gelesen hatte sie nicht, sondern es eher den ganzen Tag nervös zwischen ihren Händen geknetet.
»Manchmal glaube ich, du kannst Gedanken lesen.« Sein Lächeln wurde ein wenig breiter. »Was schlägst du vor?«
»Keine Ahnung. Nichts Verrücktes. Es gibt ein paar Promischuppen in Saint-Tropez, aber da bekommen mich keine zehn Pferde hin. Irgendwo finden wir schon was.« Sie stand auf und schlüpfte in die rosafarbenen Flipflops. »Kannst du überhaupt noch fahren? Ich jedenfalls nicht«, merkte sie dann mit einem Seitenblick zu dem leeren Cocktailglas an.
Mikael verzog ebenfalls das Gesicht. Für eine Sekunde trafen sich ihre Blicke, und dann brachen sie zeitgleich in Gelächter aus, ohne dass es einen wirklichen Grund dafür gegeben hätte.
»Kochst du?«, schlug er schließlich vor und blickte sie von unten her fragend an.
»Nicht, wenn es schmecken soll. Aber für solche Fälle gibt es ein paar nette Restaurants, die auch liefern. Nach was ist dir denn?«
»Such du etwas aus. Ich gehe inzwischen nach oben. Wenn du bestellt hast, dann komm nach.«
Sein Tonfall ließ keinen Zweifel an seinen Absichten. Dieser Hauch einer Andeutung genügte schon, um die Feuchtigkeit zwischen ihre Beine zu treiben. Tony flüchtete geradezu aus seiner Nähe, damit er die verräterische Röte in ihrem Gesicht nicht sah.
***
Mikael stand am Fenster ihres Schlafzimmers und blickte scheinbar völlig in Gedanken versunken auf den Garten hinaus. Die karierten Badeshorts waren verschwunden. Stattdessen trug er jetzt ein weißes Hemd, das er energisch hochgekrempelt hatte. Dazu hatte er eine enge, schwarze Hose gewählt, die seine schmale Hüfte hervorragend betonte. Er sah verdammt gut aus. Tony leckte sich erwartungsvoll über die Lippen und blickte sich um. Auf dem dunkelblauen Seidenlaken ihres Bettes lagen ihr Halsband und ein geöffnetes Korsett. »Zieh es dir an.«
Er hielt es noch nicht einmal für nötig, sich nach ihr umzudrehen. Tony schlüpfte aus den Flipflops und hoffte, dass das ihn dazu brachte, ihr Aufmerksamkeit zu schenken. Dann hakte sie ihr Bikinioberteil auf. Er schien weiterhin den Garten spannender zu finden als sie. Unsicherheit stieg in ihr auf. Fand er sie nicht schön genug?
Ihr Mund wurde trocken. Heute würde sie alles richtig machen, das nahm sie sich jedenfalls vor. Jede Faser ihres Körpers schrie nach seiner Aufmerksamkeit, aber er betrachtete einfach weiter den Garten. Ihr Bikinihöschen flog zu den Schuhen auf den Boden. Das erwartungsvolle Ziehen in ihrem Unterleib ließ ihr keine andere Wahl, als zu ihrem Bett zu staksen und nach dem Korsett zu greifen.
»Ich hoffe, es passt dir. Ich musste schätzen«, sagte er ganz beiläufig.
Tony kämpfe damit, das Korsett um ihre Taille zu legen und diesen ungewohnten Verschluss mit diesen vielen kleinen Haken vorne zu schließen. Es bereitete ihr Mühe. Ihre Finger waren viel zu zittrig, um die Haken in die zugehörigen Ösen zu bringen. Es dauerte gefühlte Ewigkeiten, bis die Leiste endlich geschlossen war. Ewigkeiten, in denen ihre Lust auf ihn weiter anwuchs.
Unsicher drehte sie sich so, dass sie sich selbst in ihrem Spiegel sehen konnte. Der bordeauxrote Stoff der Korsage leuchtete auf ihrer Haut. Er endete knapp unter ihren Brüsten und hatte einen hohen Beinausschnitt. Insgesamt, beschloss sie, verdammt sexy. Genau so, wie sie es sich immer gewünscht hatte.
»Komm her,
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