Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)
riskant, und langsam bewegen wir uns in Bereiche, in denen ich mich mit Absicherung besser fühlen würde.«
Ihre großen Augen richteten sich auf ihn. Er wollte schon zu einer weiteren Erklärung ansetzen, wieso er als dominanter Part Sicherheitsleinen haben wollte, da ergriff sie wieder das Wort.
»Woher weißt du eigentlich, wie sich die Peitschen anfühlen? Oder die anderen Dinge?« Eine herrlich frische Röte trat in ihre Wangen. »Ich hoffe, das geht nicht zu weit …«
»Nein, Tony. Jede Frage ist akzeptabel. Und diese ganz besonders.« Er hielt sich nur mühsam davon ab, sie in seine Umarmung zu ziehen. »Ich probiere es an mir selbst aus. Früher nur mit Danny. Jetzt ab und zu mit Alexa. Ein verantwortungsvoller Dom sollte immer wissen, was er tut. Einmal abgesehen davon kann es ganz reizvoll sein, die andere Seite kennenzulernen. Auch wenn ich nie deine Fähigkeit haben werde, aus Schmerz Lust zu ziehen. Ich habe mich eindeutig für die dominante Seite entschieden, aber dann und wann hat das Unbekannte seinen Reiz.«
Ungläubig schüttelte sie den Kopf und schob sich eine weitere Handvoll Erdnussflips in den Mund. »Und das andere, das ich gerne wissen würde … Ich meine, ich habe gerade einmal angefangen, zu entdecken, was es alles gibt in der Szene. Worauf stehst du, Mika?«
»Das war mal direkt«, antwortete er grinsend. Am liebsten hätte er die Wahrheit gesagt: Auf dich. Auf alles, was dich erregt und dich deine Umgebung vergessen lässt. Darauf, dich in jeder Hinsicht zu kontrollieren. »Sagen wir einfach, es ging schon in die richtige Richtung, was wir gemacht haben. Ich bringe meine Partnerinnen gerne in Situationen, die sie selbst als absolut demütigend empfinden. Wenn der Verstand sich dagegen wehrt …« Er räusperte sich und spürte, wie diese klare Frage ihm dann doch die Röte ins Gesicht trieb. »Ich füge gerne Schmerzen zu. Nicht jeder Dom steht auch auf Schmerzen, aber bei mir trifft es zusammen.«
»Ich dachte immer, es gehört zusammen. Schmerz und alles.« Sie warf vor lauter Hektik ein paar Flips auf den Boden. »Ist das nicht richtig?«
»Nur zum Teil. Mein Kumpel Danny, beispielsweise, teilt mein Faible für Peitschen nicht. Er fügt seinen Partnerinnen nur ungern Schmerz zu. Dafür liebt er Bondage.« Mikael zuckte mit den Schultern und zog die Unterlippe zwischen die Zähne. »Ich weiß nicht, ob ich nicht zu schnell vorgegangen bin. Sag mir, wenn du dich nicht gut fühlst, okay? Egal, was es ist, bitte.«
»Mir geht es gut, Mika.« Sie lächelte unsicher und schob die Erdnussflips über den Couchtisch. »Ich habe noch nie etwas Ähnliches erlebt. Ich danke dir dafür, Mika.«
»Es ist eine vielschichtige Sache, Tony, und wir zwei stehen ganz am Anfang.« Er schüttelte den Kopf, um dieses Schuldgefühl loszuwerden, das ihn allzu häufig nach einer Session beschlich. »Wenn ich deine Fragen erst einmal beantwortet habe, wie wäre es dann mit einem anderen Thema? Dem Essensplan für die nächsten Tage, beispielsweise?«
Sie fuhr sich nervös durch ihre offenen Haare und blickte ihn von unten her an. »Restaurant, Restaurant, Restaurant? Oder hast du plötzlich das Kochen entdeckt?«
Nur ein großer Schluck Wein hielt ihn davon ab, diese Frau in seine Arme zu ziehen und ihr seine Liebe zu gestehen. Sie war bereits vergeben, und er tat besser daran, sich nicht zu eng an sie zu binden. Gefühle machten alles nur viel komplizierter.
Kapitel 14
Ihr herrlich-blumiger Duft weckte ihn. Ihr blumiger Duft verbunden mit kaltem Wasser, das aus ihren langen Haaren auf seinen Arm tropfte, als sie sich über ihn beugte.
»Mikael, ich fürchte, wir müssen aufstehen. Ich habe gestern noch einen Termin mit dieser dämlichen Hochzeitskleid-Tussi gemacht.« Sie knuffte ihn in die Seite, als er die Decke wieder über den Kopf zog. »Kommst du mit? Als persönlicher Berater?«
Tony hatte ihn nicht gerade ernsthaft darum gebeten, sie zu begleiten, wenn sie das Kleid für diese Hochzeit aussuchte, oder? Mikael verbiss sich eine ätzende Bemerkung darüber und kämpfte gegen den Wunsch, einfach unter dieser Decke zu bleiben. »Was soll ich da? Frauensache«, brummte er in das Kissen, als sie einfach nicht wegging.
»Komm doch mit. Du kannst auch ohne mich shoppen gehen und dir einen schönen Tag in Saint-Trop’ machen.« Ihre Finger suchten sich den Weg unter die Bettdecke und kitzelten ihn herausfordernd. »Du findest sicher etwas Schönes für deine Schwester.«
»Wundervoll.« Er
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