Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)
reicht.«
»Kennst du nicht diese Journalistin in Glasgow? Meinst du, sie könnte bei ihren Kollegen etwas herausfinden?«
»Mary? Miss MacAllister wohnt derzeit in der Geschlossenen. Totaler Absturz, bestenfalls.« Mikael wusste nicht, wieso seine Aggression sich so plötzlich gegen Mary, Danny und eigentlich jeden richtete. Er schlug mit der Faust auf den Schreibtisch und kämpfte gegen dieses dunkle Verlangen an, irgendjemandem wehzutun. »Hör auf, Danny. Du hast recht, diese Frau war eine Nummer zu groß für mich. Ich suche mir einfach einen anderen Job und vergesse sie. Ende.«
Am anderen Ende der Leitung blieb es eine Weile still. »Nein, irgendwie hört sich das auch falsch an«, bemerkte Danny dann leise. »Da steckt mehr dahinter. Wie heißt ihr Verlobter eigentlich? Vielleicht kann ich etwas in Erfahrung bringen. Ist zwar nicht deine Gesellschaft, aber wir haben einige gute Beziehungen. Er ist doch bei einer Großkanzlei, oder?«
»Jonathan Leister. Anwalt bei Watt, Jones & Tolley, mit Schwerpunkt auf Firmentransaktionen. Ganz toller Hecht.«
»Zufälligerweise kenne ich den Sohn des Kanzleigründers. Wie praktisch.« Danny pfiff leise in den Telefonhörer und machte damit deutlich, woher er diesen Sohn kannte. »Mal sehen, was ich über Jonny-Boy herausfinden kann. Und diese Stella?«
»Stella Fitzgerald. Ich denke nicht, dass du über sie etwas herausfindest. Sie ist recht unauffällig.«
»Lass mich mal machen, Junge. Noch jemand, den ich auf meine Liste setzen sollte?«
»Ich denke nicht. Wir haben unsere Beziehung nicht gerade an die große Glocke gehängt. Alexa hat ihre Leute schon abgeklopft, weil sie es hasst, wenn irgendetwas an die Öffentlichkeit kommt. Schlecht für das Geschäft. Genauso in dem Klub in Frankreich. Ich glaube nicht, dass es darüber ging. So was traue ich niemandem aus der Szene zu. Das ist unterste Schublade.«
»Das kriegen wir hin, Homie. Ich finde heraus, wer dir da ans Bein pissen will. Oder ihr. Oder euch beiden, keine Ahnung. Dann machen wir denjenigen fertig und sorgen dafür, dass deine Tony ihren Irrtum einsieht. Übernächste Woche habe ich Urlaub. Dann stecke ich die Kleine zu ihren Großeltern nach Iowa und fliege zu dir, okay?«
Dieser energische Überschwang seines Kumpels überwältigte ihn vollkommen. Mikael stimmte leise zu und zerriss die Einladung zu diesem verhängnisvollen Firmenfest, die ihre Unterschrift trug.
»Und deine Schwester? Wenn ich das richtig verstanden habe, ist sie ja auch betroffen. Scheiß Journalisten, ehrlich. Ich kann verstehen, wieso Gilly da abhaut.«
»Hat mich heute Morgen angerufen. Sie wollte nicht sagen, wo sie steckt, sie besteht darauf, dass ich ihr nicht helfe, und wirkte halbwegs normal.« Mikael atmete tief durch. »Ich halte es für das Beste, wenn ich sie zu nichts dränge. Gilly wird gerne halsstarrig.«
»Die taucht schon wieder auf. Ist ja nicht das erste Mal, dass sie verschwunden ist. Ihr Handy funktioniert noch. Die Polizei weiß Bescheid. Mehr kannst du gerade nicht tun«, beruhigte Danny ihn. »Ich finde die Sache mit deiner Traumfrau gerade wichtiger. Ich habe da so einen Plan, Mika, vorausgesetzt, wir finden heraus, was und wer dahintersteckt.«
»Danny, nimm dir nicht zu viel vor.«
»Was soll’s? Ich wollte dich schon lange mal besuchen. Der Klub deiner verehrten Lady Alexa klingt spannend, und deine verwöhnte Luxusgöre will ich mir auch noch vornehmen. Mehr als genug Gründe, um den Flug zu rechtfertigen, oder? Abgesehen davon ist good ol’Europe immer eine Reise wert.«
»Übertreib es nicht«, bat Mikael leise und unterdrückte einen wütenden Schrei. »Ich gehe jetzt zum Sport. Ich muss dringend Dampf ablassen.«
Damit legte er auf und wusste nicht, woran er glauben sollte. Daran, dass Danny es vielleicht wirklich schaffte, herauszufinden, wer hinter dieser hinterhältigen Story steckte, oder darauf, dass sowieso alles zu spät war.
Er hätte doch bei diesem Vorsatz bleiben sollen, den er nach der Trennung von Annie gefasst hatte: keine Beziehung mehr. Ob mit oder ohne SM, es war als Single schlicht einfacher. Alles.
Kapitel 16
Tony wollte einfach nur vergessen. Stella hatte sich längst verabschiedet, nach endlos langen Versuchen, sie doch zum Mitkommen zu überreden. Heute war ihr nicht danach, vernünftig zu sein. Sie wollte hier an dieser Bar sitzen, die aussah wie tausende andere schicke Edelbars dieses Planeten auch, einen Cocktail nach dem anderen trinken und nachher einen
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